Lieber Herr Dr. Costa
Zuerst einmal ein grosses Kompliment an Sie! In diesem Forum hab ich schon x-mal sehr hilfreiche Antworten gefunden (oder selbst erhalten) - vielen herzlichen Dank dafür!
Nun zu meiner Frage: Ich habe letzte Woche Älplermagronen gegessen (ich weiss nicht, ob man das in Deutschland kennt - auf jeden Fall sind das Kartoffeln, Penne und Speck in einer Käserahmsauce). Ich dachte immer, das wird im Ofen gemacht und ist daher sicher. Nun habe ich aber in diversen Rezepten gelesen, dass der Reibkäse erst ganz am Schluss daruntergemischt und gar nicht mehr extra erhitzt wird. Reibkäse besteht ja eigentlich immer aus Rohmilch. Wird da das Risiko wenigstens dadurch reduziert, dass der Käse mit der heissen Sauce in Berührung kommt..? Mache mir nun grosse Vorwürfe.. Beim Speck bin ich mir nun auch nicht sicher, ob dieser genügend erhitzt wird.
Ich nehme an, wenn ich in den nächsten Wochen keine Symptome entwickle, heisst das immer noch nicht, dass nichts passiert ist, oder..?
Und noch was: Kürzlich habe ich einen Cookie mit Glasur gegessen (offen beim Bäcker gekauft), bei dem ich erst gegen Ende festgestellt habe, dass er etwas „dreckig“ aussah. Falls der nun im Laden auf den Boden fiel und trotzdem verkauft wurde, wäre das ein Grund zur Beunruhigung?
Vielen Dank im Voraus!
Grüsse
Rahel
von
Rahel@12
am 09.07.2019, 09:48
Antwort auf:
Reibkäse / Schmutz
Diese "Älplermagronen" sind in der Schwangerschaft unproblematisch, auch wenn man sie doch nicht täglich essen sollte, weil der Kohlenhydratanteil fast 100% ist... Aber ab und zu geht es schon...
Das Thema "Reibekäse" ist nicht ganz einfach zu beantworten. Im allgemeinen gilt, dass "Hartkäse" (also Emmentaler, Parmesan, Gouda, etc.) erlaubt ist, auch wenn er aus Rohmilch hergestellt wird. Das hat mit der Reifung des Käses und mit vielen Untersuchungen von Lebensmittelbehörden zu tun, bei denen keine gefährlichen Bakterien in solchem Käse nachgewiesen wurden. Neulich gab es eine Entwarnung von der englischen staatlichen Behörde, gerichtet an die Schwangeren, in der man verkündete, dass man in der Schwangerschaft Hartkäse essen darf. Und Punkt.
Mir persönlich reichen diese Informationen aus und daher sehe ich keinen Grund, doch sehr viele Käsesorten (den Hartkäse, eben) als gefährlich einzustufen. Achten Sie nur darauf, dass Sie selbst den Käse abreiben und dass dieser frisch ist. Das gilt auch für den "fertigen", also abgeriebenen Käse aus einer Packung - diese Packung sollte nicht lange offen im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Was den Speck angeht, können Sie davon ausgehen, dass er ausreichend erhitzt wird und somit OK ist.
Dass Ihr "Cookie mit Glasur" von den Bäckerei-Angestellten fallen gelassen und dann doch zum Verkauf angeboten wird, kann ich mir nicht so recht vorstellen. Das wäre gelinde gesagt höchst-komisch... Ihre Frage kann ich nicht beantworten, weil ich nicht weiß, was das Problem doch war... Wenn der Kuchen gut geschmeckt hat, sollten Sie sich meines Erachtens keine Sorgen machen.
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 12.07.2019
