Hallo, erstmal danke! Dank ihrer Tips zur Brustentwöhnung in der Nacht haben wir es ohne Tränen geschafft. Nun hat sich meine Tochter (16 Monate) quasi von selbst ganz abgestillt, obwohl ich noch bis zu 12 mal am Taa gestillt habe. Nun meine Frage. Ich höre immer von vielen Mütter das sie ihre Kinder (alle zwischen 8 Monaten und 16 Monaten) zurück schlagen, beissen (richtig fetse damit sie merken das es weh tut) etc. wenn diese dies bei ihnen tun. Ich bin echt entsetzt, wie kann man sein Kind nur so quälen? Das kann doch nicht gut sein, oder? So lernen die Kinder doch das dies eine normale Reaktion ist und nicht das es falsch ist was sie tun.Was kann man von einem Kind in dem Alter Verhaltenstechnisch verlanegen?
Danke im Voraus
Mitglied inaktiv - 28.09.2009, 10:23
Antwort auf:
Vielen Dank für Ihre Arbeit + Frage zur Erziehung
Stichwort: Aggressivität bei Kleinkindern
Hallo, Ihr Entsetzen ist berechtigt und wenn Sie meine Erklärungen und Empfehlungen zum Umgang mit frühkindlicher Aggression lesen, dann werden Sie sich bestätigt sehen. Das Problem ist folgendes: das Kleinkind hat grundsätzlich keine Unrechtsverständnis. Es handelt gemäß seines Triebes und seiner gentisch vorgegebenen Chraktermerkmale und wir Erwachsenen haben die Aufgabe, aus diesem Naturzustand im kleinen KInd einen -sagen wir- Kulturzustand im größeren Kind und Erwachsenen zu machen. Zwei dingen helfen uns dabei: erstens unser eigenes Vorbild und zweites die richtige und geschickte Erziehung. Beides aber wird beim Zurückschlagen und Zurückbeißen außer Kraft gesetzt.
Vielmehr wird ein Rache- oder Vergeltungsprinzip vorgelebt und auch vollzogen, dass im Endeffekt beim Kind schleichend das legitimiert, was ihm eigentlich "ausgetrieben" werden soll. Die Angst vor der schmerzlichen Vergeltung, die hierbei die Erziehung ersetzen soll, ist kein guter Lehrmeister. Im Gegenteil, Angst ist immer ein Killer aller verstandlichen Regungen im Gehirn. Das Konzept geht demzufolge auch nicht auf. Die Kinder schlagen, treten und beißen weiter, aber nicht mehr die, vor denen sie Angst haben müssen, sondern andere schwächere Kinder oder, was gar nicht selten ist, auch kleine Tiere. Und dann ist die Empörung der Leute groß.
Richtig ist bei sehr kleinen Kinder das eindringeliche Ermahnen in Verbindung mit dem Selbstschutz. Im 3. Lebensjahr mit Zunahme der Empathiefähigkeit kommt die Induktion dazu (s. gezielter Suchlauf). Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 02.10.2009