Unsere Tochter (21 Mo.) möchte nach dem Umzug in unser Haus bei der TaMu keinen Mittagsschlaf mehr machen. Sie weint und sagt immer "Mama heia machen". Seit dem Umzug schläft sie deutlich schlechter und ist anhänglicher, was auch okay ist, sie schläft seitdem wieder komplett bei uns, vorher schlief sie teilweise auch in ihrem Zimmer.
Die TaMu riet mir, sie in ihr Zimmer zu gewöhnen, allerdings denke ich, dass es nicht klappen wird und stehe somit auch nicht dahinter. Deshalb möchte ich diesen unnötigen Stress vermeiden. Lena hängt sehr an mir, sie wurde lange gestillt, der Papa ist als Bezugsperson nicht wirklich akzeptiert. Ich verstehe nicht, warum Lena plötzlich bei der TaMu nicht mehr, bzw. nur mit mir, schlafen will. Sie weiß doch, dass ich nicht da bin... Sollten wir, totz meiner Zweifel, versuchen Lena in ihr Zimmer zu gewöhnen?
Danke für Ihre Hilfe!
von
Arwen-
am 14.03.2011, 10:09
Antwort auf:
Sollten wir trotz Zweifel unsere Tochter an Ihr Zimmer gewöhnen?
Hallo, ein Umzug bedeutet für ein Kleinkind mehr als für uns Erwachsene. Während wir uns schnell an die neue Umgebung gewöhnen können und vielleicht auch sofort Spaß an ihr haben, gehen dem Kind wichtige Umweltbezüge erst einmal verloren. Es kann auch so schnell gar nicht die neuen Räumlichkeiten überblicken und zu einem echten Heim im Kopf zusammensetzen. Alles ist ihm erst einmal fremd, und da ist es verständlich, dass es sich wieder zur Bezugsperson zurückflüchtet. Sie ist ja weiterhin die absolut sichere Basis. Gleichzeitig kommen regressive Gefühle zustande (Regression s. gezielter Suchlauf), die das Kind erst einmal ein Stück in seiner Entwicklung zurückwerfen. Daher möchte Ihre Tochter im Moment nicht bei der Tagesmutter schlafen. Damit sich Ihre Tochter innerlich neu ordnen kann und ihre alte Selbstsicherheit wieder findet, sollten Sie die Regression zulassen und sie erst einmal wieder bei sich einquartieren. Und bei der TM schlafen braucht sie vorläufig auch nicht. Sie signalisiert Ihnnen dann, wenn sie ihren vorübergehenden Rückzug überwunden hat. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 15.03.2011