Frage: Kind total anders nach der Kita-Eingewöhnung

Hallo Dr.Posth, ich schreibe aus traurigem Grund und möchte gern meine Erfahrungen bzgl. der frühen Fremdbetreuung allen mitteilen, die an Ihrer Meinung noch Zweifel hegen. Unser Sohn ist 14 Monate alt. Wurde in den ersten 6 Mon. nahezu ständig getragen, immer nach Bedarf gestillt (auch heute noch nachts), schläft bei uns im Bett, hat nie geschrien etc. Er war schon immer ein sehr beanspruchendes Baby, hat sich aber zu einem offenen und auf Fremde zugehenden, fröhlichen Kleinkind entwickelt. Nach dem Versuch der Kita-Eingewöhnung (alles andere als sanft, Druck von den Erzieherinnen schon am 2. Tag zu gehen!) haben wir nun ein total fremdelndes, extrem anhängliches Kind. Er aß kaum noch, hat sogar Gewicht abgenommen, wurde nachts wieder stdl. wach und stillte vermehrt. Außerdem haut er seitdem. Wir haben nach 8 Tagen komplett abgebrochen. Ich habe starke Schuldgefühle und Sorge, dass er nicht mehr so wird wie vorher. Muss ich mit längerfristigen Folgen rechnen? Beste Grüße, Katrin

Mitglied inaktiv - 03.08.2009, 09:03



Antwort auf: Kind total anders nach der Kita-Eingewöhnung

Hallo, da Sie, wie ich Ihnen auch geraten hätte, den Versuch der frühen Fremdbetreuung erst einmal abgebrochen haben, wird sich die Verhaltensänderung bei Ihrem Sohn wieder geben. Aber Ihr Sohn muss zuerst sein Urvertrauen wiederfinden. Denn er befindet sich mit seinen 14 Monaten immer noch in der Mutter-Kind-Dyade. Wenn man aber die harte Ablösung im Kleinkindalter weiter praktiziert, gibt es nach heutigen Erkenntnissen durchaus Langzeitfolgen. Das beginnt mit der frühen Bindungsstörung und endet je nach Charakter des Kindes bei der Trennungsangst oder der oppositionellen Verhaltensstörung. Offzielle Statistiken hierzu gibt es noch nicht, aber viele stichhaltige Beobachtungen aus so genannten Längsschnittstudien. Sollten Sie darauf angewiesen sein, Ihren Sohn doch wieder fremdbetreuen zu lassen, dann bitte nur da, wo die OECD-Kriterein Anwendung finden, die unzwischen von der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jungendmedizin und der GAIMH bestätigt worden sind. Ein politischer Wille allein genügt nicht. Hier wird die Rechnung ohne den Wirt gemacht, sprich ohne die legitimen, humanen Interessen des Kindes. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.08.2009



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