Hallo Herr Dr. Posth,
Mein Sohn ist 11 Monate alt. Das erste halbe Jahr habe ich ihn komplett gestillt und dann Beikost eingeführt. Jetzt stille ich noch zweimal täglich, wobei ich seit Wochen versuche eine weitere Stillmahlzeit durch Brei zu ersetzen. Das Füttern ist jedoch mehr und mehr zum Drama geworden. Er schreit oft schon, wenn er nur den Löffel sieht, schlägt mit beiden Händen dagegen bzw. schiebt den Brei wieder aus dem Mund oder prustet ihn in der Gegend herum, teilweise schreit er auch heftig. Da er seit Wochen immer wieder weitere Zähne bekommt, frage ich mich, ob es auch damit zusammenhängt oder ob er sich einfach einen Spaß daraus macht, den Aufstand zu proben. Insbesondere dieses Prusten, das er seit einigen Wochen zum Spaß auch unabhängig vom Essen macht, setzt er intensiv ein. Dieses Drama wiederholt sich bei allen drei Breimahlzeiten. Was kann ich tun, um ihn zum Essen ohne Abwehr zu bewegen? (Stillen klappt gut, Getränke aus der Schnabeltasse nimmt er nur mit ganz wenigen Schlucken pro Tag zu sich).
Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe!
Viele Grüße
Goggo
Mitglied inaktiv - 21.06.2004, 21:53
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Heftige Abwehr gegen Essen bei 11 Monate altem Säugling
Hallo, die Akzeptanz einer anderen Ernährungsform ist bei manchen Säuglingen und Kleinkindern schwierig. Manchmal liegt es tatsächlich am Durchbruch der Zähne. Da böte sich dann die Ernährung mit einem Breisauger an, wobei der Brei dann recht flüssig zubereitet ins Fläschchen käme. Aber das sollte man auch nur eine kürzere Phase so anbieten. Danach wäre es gut, das Kind gleich vom Tisch mitessen zu lassen. In diesem Alter ist ja das Imitationsbedürfnis sehr groß geschrieben und verbunden mit ein bißchen Spiel und Spaß wandern dann kleine Brotstückchen viel besser in den Kindermund als Löffel voller Brei. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 25.06.2004
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Heftige Abwehr gegen Essen bei 11 Monate altem Säugling
So etwas ähnliches hatten wir auch - allerdings war Nikola da 7 Monate alt. Ich habe um die Situation zu entschärfen einen Stilltag eingelegt - kein Brei. Dann am nächsten Tag wieder sehr viel gestillt und ihr den Brei angeboten aber nicht gezwungen...
Dann ging es langsam besser.
Servus
Karin
Mitglied inaktiv - 22.06.2004, 21:55
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Heftige Abwehr gegen Essen bei 11 Monate altem Säugling
Hallo,
das kenne ich auch von meiner Tochter. Sie wollte partout nichts essen. Nachdem ich sie 9 Monate voll stillte, habe ich letztendlich nur zur Flasche hin abgestillt. Sie wollte einfach nicht.
Das erste mal hat sie von sich selbst aus uns mit 14 Monaten das Esssen aus der Hand gerissen und wollte probieren (war eine Pizza). Gut sie hat vorher schon auch andere Sachen bekommen, aber das ging eigentlich immer nur von mir aus, und nicht von ihr. Und letztendlich hat sich heraus gestellt (da war sie 2Jahre), daß sie Neurodermitis hat. Vielleicht hatte sie ihre Gründe so spät erst mit dem "richtigen" Essen anzufangen ...
Viele Grüße
Angela
Mitglied inaktiv - 24.06.2004, 20:09
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Heftige Abwehr gegen Essen bei 11 Monate altem Säugling
Hallo!
Mein Sohn hat auch Neurodermitis und hat sich gegen die ersten Beikostversuche sehr gewehrt und wurde dann noch mal voll gestillt, bis er 9 Monate alt war. Aber das nur nebenbei...
Kann es vielleicht sein, dass dein Sohn lieber allein essen möchte? Unser Zwerg hatte auch eine Phase, wo er partout keinen Brei wollte und sich ähnlich benommen hat wie deiner! Das war, als ich morgens und abends mit Brot angefangen habe. Da er aber selbst noch nicht gut genug mit dem Löffel essen konnte und absolut nicht gefüttert werden wollte, habe ich ihm eine Zeitlang mittags eben auch nur Brot gegeben (keine Angst, er bekommt so schnell keine Mangelerscheinungen). Irgendwann habe ich es dann mit Nudeln versucht, ohne alles und nur mit ein wenig Butter. DAs kam total gut an, weil er die auch min den Fingern essen konnte! Inzwischen (er ist jetzt 13 Monate) kann er auch mit Löffel und Gabel schon ganz gut umgehen (ist natürlich eine Sauerei, aber er muss es ja lernen) und ist wieder alles!
Vielleicht lässt du ihn mal selber essen? Oder machst eine Pause mit dem Brei und bietest ihm was an, was er mit den Fingern essen kann?
Viel Glück,
Anja
Mitglied inaktiv - 25.06.2004, 10:33