Frage: Fremdeln?

Sehr geehrter Dr. Posth! Unsere Tochter ist 6 ½ Monate alt und wir haben folgendes Problem: Seit einigen Monaten habe ich wieder mit 3-4 x wöchentlich Lauftraining begonnen (ca. 1 Stunde). Bisher habe ich sie vorher gestillt bzw. mit meinen Freundinnen die Zeit entsprechend vereinbart, dass sie zwischendurch keinen Hunger bekam. Das Zeitfenster dafür ist inzwischen relativ knapp geworden, zumal mein Mann erst spät von der Arbeit heimkommt. Nun schläft meine Tochter spätnachmittags, so gegen sechs Uhr, nochmals ein und schläft dabei so etwa eine halbe Stunde. (sie wird auch an Nicht-Lauftagen um diese Zeit müde). Um halb sieben etwa gehe ich laufen, d.h. sie wird in meiner Abwesenheit wach. Nun sagt mein Mann, dass sie seit etwa 1 Woche nach dem Aufwachen (also wenn ich nicht da bin) zu weinen beginnt und sich auch durch ihn fast nicht beruhigen lässt. Wenn ich zurückkomme, ist sie oft ganz aufgelöst und es dauert, bis sie mich wieder „loslässt“. Kann es sein, dass sie jetzt schon fremdelt? Mein Mann kümmert sich wirklich viel um sie, wenn er zu Hause ist (sie schläft erst gegen 22 Uhr ein, also ist dafür abends entsprechend Zeit). Was können wir tun? Wenn das nur eine kurze Phase ist von 1-2 Wochen, dann würde ich auf jeden Fall das Lauftraining unterbrechen, aber wenn es länger andauert, wäre eine andere Lösung mir lieber, denn ein bisschen Abschalten vom Tag tut mir ja auch gut. Wir haben schon versucht, sie mit Spiel wach zu halten, aber das geht gar nicht. Den einen Moment spielt bzw. robbt sie noch fröhlich herum und schläft dann manchmal sogar mitten im Spiel ein. Vielen Dank für Ihre Antwort! Gabriela

Mitglied inaktiv - 21.09.2004, 08:43



Antwort auf: Fremdeln?

Liebe Gabriela, es gibt Augenblicke im Leben eines Säuglings, da muß es zur Beruhigung unbedingt die Mutter sein. Genau das bedeutet ja primäre Bindung. Der Vater ist im ersten Lebensjahr in der Regel nur Ersatzbezugsperson. Er kann also durchas angefremdelt werden. Sie sollten also ihr Lauftraining zeitlich anders ausrichten und sich damit ihrer Tochter anpassen. Nicht erwarten, daß es umgekehrt geschieht. Denken Sie daran, daß es nur ein paar Monate sind, die Sie sich so auf Ihre Tochter einstellen. In einem halben Jahr sieht es ohnehin wieder ganz anders aus. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 24.09.2004



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