Frage: Fremdeln oder Entwicklungsstörung?

Hallo Dr. Posth! Mein 6 1/2 Monate alter Sohn ist ein relativ ruhiges+ernstes Kind (so unser KiA), aber auch durchaus fröhlich+ausgelassen, beschäftigt sich mit Spielsachen, dreht sich, lacht auch gerne, wenn man mit ihm Quatsch macht. Seit 8 Wochen besuche ich mit ihm einen PEKIP-Kursus - 1 mal wöchentlich für 1 1/2 Std. mit 6-10 Müttern + Babies. Beim 1. Treff hat er nur gebrüllt (müde?),aber auch bei den 7 folgenden Terminen schaute er nur skeptisch + ernst in die Runde, lag hauptsächlich auf dem Rücken,ließ sich für kaum ein Spielzeug interessieren.Er quengelte viel, ließ sich kaum beruhigen, nur bei best. Hebungen hat er mal kurz aufgejauchzt. Die Leiterin der Gruppe meinte, bei ihm entwickle sich "kein Temperament". Zu Hause ist er wíeder "normal". Bin verunsichert, da ich starke Trennungsängste hatte +länger brauche, um mit anderen "warm zu werden" (Einzelkind). Wie kann ich ihn unterstützen, entspannter zu werden? Sollten wir den Kursus trotzdem fortsetzen?

Mitglied inaktiv - 13.06.2005, 10:41



Antwort auf: Fremdeln oder Entwicklungsstörung?

Hallo, Ihr Sohn befindet sich in der Fremdelphase und zeigt ganz offensichtlich Fremdelerscheinungen. Das sollte ein Frau, die einen Pekip-Kurs anbietet, wissen. Mit dem Temperament hat höchstens die Intensität des Fremdelns zu tun, aber nicht, ob es auftritt oder nicht. Denn das ist eine natürliche Folge der eingehenden Bindung zur primären Bezugsperson, die in der Regel die Mutter ist. Hier im Forum unter dem Stichwort Fremdeln können Sie viel darüber lesen und auch im Teil 1 meines Langtextes, links oben links. Das Fremdeln geht vorüber und weicht der Anhänglichkeit. Einüben kann man bei all den Bindungserscheinungen nichts! Wenn ein Sgl. zu sehr fremdelt, sollte man ihn vor zuviel Nähe zu anderen Menschen vorübergehend schützen. Sonst entwickelt sich Angst, die u.U. zur Fremdenangst im 2. Lebenjahr führt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 14.06.2005



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