Lieber Dr. Posth,
Tochter 2J9M(Schwester 6 M)entwickelt sich prima,sprachl. weit,gutes Verständnis, zuhause selbstbewußt . Unser„Problem“: tlw. sehr starkes Fremdeln bei fremden Personen, insb. wenn diese forsch auf sie zugehen, sie direkt ansprechen, anfassen geht gar nicht, sie schreit und heult dann ausdauernd, „Schlichtung“ kaum möglich.Kürzl.1.mal Mutter-Kindturnen, Leiterin spricht sie an, großes Geschrei wie am Spieß, hat zwar teilweise mitgemacht, aber Leiterin durfte nicht zu nah kommen,wollte auf Nachfrage anschl. dort nicht mehr hingehen.Reagiert nicht auf alle Menschen so,aber oft, bei einfühlsamen Menschen „nur“ schüchtern. Spielgruppe 1,5 Jahre 1xwöchtl.bis Dez11 o.Probl.; Papa u.Großeltern viel Zeit für sie,sonst kaum Kontakt zu anderen;nichts vorgefallen,nie fremdbetreut.Warum reagiert sie so, unser Fehler? Wie sollen wir darauf reagieren, was in dem Moment d. Schreiens sagen,trotzdem zum Turnen gehen zwecks „Gewöhnung“ an Menschen?Was tun?KiGa Beginn ist 8/12.Danke!
von
Bauklötzchen
am 12.03.2012, 08:59
Antwort auf:
Fremdeln älteres Kind
Hallo, ein 2 3/4-jähriges Kleinkind besitzt noch nicht viel Selbstbewusstsein. Es ist nur fleißig dabei, ein solches aufzubauen. Daher kann es durchaus sein, dass ein großer Unterschied besteht, zwischen Auftreten des Kindes zu Hause und dem in der Öffentlichkeit. Zum Selbstbewusstsein tragen eine sichere Bindung und eine erfolgreiche Loslösung bei. Aber auch der Umgang der Eltern mit dem Trotzen spielt ein große Rolle.
Kinder brauchen positive Herausstellungen, sprich positive Attribute. Aber bei all dem gibt es auch von natur ängstlich und schüchtern veranlagte Kinder, die man viel behutsamer an das öffentliche Auftreten gewöhnen muss. Spontan sympathische Menschen machen es diesen Kinder leicht, unsympathisch erscheinende hingegen schwer. Sympathie und Antipathie sind nun von außen nicht zu beeinflussen. Es hat keinen Zweck, jetzt ganz besonders viele Konfrontationen herzustellen, um das Kind an fremde Menschen zu gewöhnen. Das löst bekanntermaßen eher das Gegenteil aus. Besser ist es, das Kind bei seinen Kontakten zu unterstützen und ihm hilfreich zur Seite zu stehen. Auch ein gutes elterliches Vorbild ist wichtig. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 15.03.2012