Frage: Fremdbetreuung

Ich bin zur Zeit im Erziehungsurlaub. Ab September 06 hätten wir für unseren Sohn (er wäre dann eineinhalb Jahre alt) einen Krippenplatz. Wir müssen uns jetzt entscheiden, ob wir ihn annehmen. Ich werde insgesamt 2 Jahre im Erziehungsurlaub sein, den Krippenplatz würden wir nur stundenweise pro Tag nutzen, weil ich mich in dieser Zeit gerne auf eine größere Prüfung vorbereiten möchte. Nach Lesen Ihrer sonstigen Kommentare glaube ich jetzt, daß wir den Krippenplatz doch lieber nicht annehmen sollten und ich ganz für unseren Sohn auch im 2. Lebensjahr dasein sollte? Oder wäre eine Betreuung durch eine Tagesmutter empfehlenserter als die Krippe? Müßte halt eigentlich auf die Prüfung lernen (Vorbereitungszeit auf die Prüjfung beträgt sicher mehrere Monate). Vielen Dank im Voraus!!

Mitglied inaktiv - 21.11.2005, 20:11



Antwort auf: Fremdbetreuung

Hallo, die Problematik der frühen, institutionalisierten Fremdbetreuung wird derzeit unter den Teppich gekehrt. Sie ist politisch ein Dorn im Auge, weil sie angeblich die Rückführung der Mutter in der Arbeitsprozeß ausbremst. Sozialpolitisch mag das richtig sein, entwicklungspsychologisch ist das aber eine völlig falsche Betrachtungweise. Das Schielen auf das Ausland hilft dagegen nicht. Manches ist mit Deutschland gar nicht vergleichbar, valide Studien über die Resultate für die Kindesentwicklung fehlen. Anders ist es mit der familiären Fremdbetreuung. Es ist durchaus möglich, unter Beachtung des sanften Übergagns in die Fremdbetreuung eine Großmutter, Tante oder sonst jemand als Ersatzbezugsperson für ein Kleinkind zu gewinnen. Manchmal ist es sogar für die Loslösung nützlich, wenn der Vater nicht ausreichend zur Verfügung steht. Es mag einzelne Institutionen geben, die eine gute frühe Fremdbetreuung leisten können. Das ist aber nur dann zu vermuten, wenn die Grundsätze der Entwicklungspsychologie des Kindes absolut im Zentrum stehen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 25.11.2005



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