Frage: Extreme Eifersucht

Hallo Herr Dr. Posth, mein Sohn 19 M. hat seit 1 M. ein Geschwisterchen. Er ist extrem eifersüchtig, v. allem beim Stillen, haut die Kleine ab und zu, streichelt sie aber auch und lacht, wenn er sie sieht. Abends immer das Drama: Er will nur von mir ins Bett gebracht werden, die Kleine will aber abends fast dauerhaft gestillt werden. Wenn ich ihn ins Bett bringe und dann wieder zur Kleinen muss, weil sie Hunger hat und weint, trotzt er extrem, schreit sehr schlimm und wirft sich auf den Boden. Wir reden dann einfach nur beruhigend auf ihn ein, ich erkläre, dass ich zuerst die Kleine füttern muss. Papa kann ihn nicht besänftigen. Der Papa kümmert sich viel (3 M. Eltrnzeit) wickelt, füttert, spielt etc. Ich spiele auch mit ihm und pflege ihn ebenfalls weiterhin. Ist diese extreme Eifersucht normal? Oder Ausdruck eines Bindungsproblems? Er zeigt jetzt auch wieder Fremdelerscheinungen, wenn ihm unsympathische Leute zu nahe kommen, z. B. berühren. Danke und viele Grüße!

von balduine am 13.05.2013, 09:11



Antwort auf: Extreme Eifersucht

Hallo, offenbar ist Ihr Sohn durch die Geburt seiner Schwester in eine regressive Krise geraten. Der "Normalfal"l ist der, dass der Vater zu wenig Zeit und Engagement aufbringt, um das ältere Kind jetzt stärker an sich zu binden und damit die Loslösung zu beschleunigen (s. gezielter Suchlauf: Eifersucht auf den Neuankömmling). Nun sagen Sie aber, Ihr Mann kümmere sich schon sehr viel um seinen Sohn und wäre bemüht, den Verlust an Mütterlichkeit auszugleichen. Wie gut das gelingt hängt davon ab, wie weit die Loslösung überhaupt schon vorangeschritten ist. Davon unabhängig kommt dazu, dass ein Kind mit 1 1/2 Jahren meistens sich in der Wiederannäherungskrise (ebenfalls Suchlauf) befindet und es somit vorübergehend etwas schwerer hat. Wenn Sie jetzt beachten, dass Ihr Mann sich wirklich gezielt und verstärkt um Ihren Sohn bemüht mit dem nötigen Verständnis und der nötigen Geduld, und Sie Ihren Sohn noch ein bisschen mehr in die Pflege der kleinen Schwester mit einbeziehen, dann müsste das Verhalten Ihres Sohnes besser werden. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 17.05.2013



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