Frage: Essen ausspucken (Nachtrag zum 27.5.)

Sehr geehrter Dr. Posth, Sie baten mich Ihnen etwas mehr Hintergrundinformationen zu geben: Unsere Tochter kam per KS zur Welt, hatte schlimme Dreimonatskoliken und konnte nur durch Tragen und Stillen zum Einschlafen gebracht werden. Wir haben sie nie weinen lassen oder "Jedes Kind kann schlafen lernen" angewandt, obwohl uns von vielen Seiten dazu geraten wurde. So hat sich unsere Tochter aus unser Sicht gut entwickelt. Sie ist - wie Sie es mir in einer früheren Frage gesagt haben - sicher gebunden. Wer sie kennenlernt, beschreibt sie hinterher als fröhliches Mädchen mit einem starken Willen. Ein Wille, der sich momentan immer wieder auch im Trotz zeigt, womit wir aber relativ gut umgehen können, auch dank Ihres Buches. Das Waschproblem hab ich in der Zwischenzeit durch minutenlanges Reden und Bitten im Griff. Was denken Sie über das Essen ausspucken?

von Rory am 03.06.2013, 08:29



Antwort auf: Essen ausspucken (Nachtrag zum 27.5.)

Hallo, auch das sollten Sie, wie gesagt, mit geduldigem und guten Zureden versuchen in den Griff zu bekommen. Wenn ich Sie richtig verstanden haben, dann tritt das problem hauptsächlich nur bei Speisen auf, die tatsächlich gekaut werden müssen. Das heißt, Breie und Gläschenkost werden bereietwillig genommen. Damit wäre ihnen der Druck eine möglichen Fehl- oder Unterernährung genommen. Sie können sich also in aller Ruhe auf die Nahrungsmittel zu bewegten, die ein Kauen verlangen. Auch da gibt es solche, die nur abgebissen werden und sofort weich sind, wie viele Obstsorten und solche, die ungekaut nicht heruntergeschluckt werden können. Man kann auch Gemüse erst einmal so weich kochen, dass es mit der Gabel zerdrückt werden kann. Alle diese Methoden sind erlaubt. Sie dürfen Ihrer Tochter auch erst einmal nur die Nahrungsmittel geben, die sie akzeptiert und nicht ausspuckt. tun Sie doch einmal so, als dass es berechtigt sei, wenn Ihre Tochter bestimmte Nahrungsmittel ausspuckt und sagen Sie dann: "ach ja, das ist ja wieder etwas, das du gar nicht essen kannst, das dürfen wir dir nicht wieder geben. sag mir das bitte vorher". So etwas nennt man paradoxe Intervention, und das Kind verliert seinen Widerstandsgrund. Über kurz oder lang wird es bei wegfallender Sanktionierung Interesse an dem entwickeln, was von ihm vorher abgelehnt worden ist. Das kann allerdings ein bisschen dauern, je nachdem wie hartnäckig ein Kind ist. Aber Sie haben ja Zeit. Viele Grüße und noch einmal danke für Ihr Lob.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.06.2013



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