Frage: Bestes Alter für Beginn frühe Fremdbetreuung

Hallo Herr Dr. Posth, wie geht man am besten vor, wenn sich eine frühe Fremdbetreuung leider nicht vermeiden lässt und in welchem Alter ist der Beginn am wenigsten schädlich? Wir haben eine Spielgruppe im Auge, 12 Kinder im Alter von 1 bis 3, betreut von vier speziell in frühkindlicher Entwicklung ausgebildeten Erzieher/innen, sanfte Ablösung solange die Kinder brauchen, eine spezielle Bezugserzieherin pro Kind. Die Zeit wäre drei oder vier Vormittage in der Woche, je vier Stunden oder wahlweise mit Mittagessen und Mittagsschlaf bis zu sechs Stunden,Welches Zeitmodell ist besser (beides lässt sich beruflich für uns einrichten). Und in welchem Alter sollten wir beginnen? Ich muss spätestens wieder etwas arbeiten, wenn unser Sohn 2 ist. Er könnte kurz vor dem ersten Geburtstag anfangen, mit 15 Monaten oder mit 18 Monaten? Andere Möglichkeit wäre Betreuung bei den beiden Omas im Wechsel allerdings dann einmal die Woche 14 bis 16 Stunden am Stück, langer Fahrtweg. Was raten Sie?

Mitglied inaktiv - 12.01.2009, 11:15



Antwort auf: Bestes Alter für Beginn frühe Fremdbetreuung

Stichwort: Fremdbetreuung Hallo, die Spielgruppe oder Kinderkrippe, ganz gleich wie man die einrichtung nun bezeichnet, ist so, wie Sie hier schreiben, durchaus im Einklang mit den OECD-Kriterien. Das halte ich für die Mindestvoraussetzung. Darüberhinaus steht und fällt das Konzept mit der Qualifikation der Erzieherinnen. Aber Sympathie und Antipathie zwischen Erzieherin und Kind ist nicht steuerbar. Bei den eigenen Eltern taucht normalerweise eine solche Beziehungsgröße gar nicht auf, da jedes Kind von Natur aus seine Eltern liebt. Das optimale Alter für ein solches Projekt zu finden (ich spreche jetzt ganz allgemein), ist kompliziert, da sich auch psychosozial jedes Kind mit einem etwas anderen Tempo entwickelt. Mit einem hat noch gar keine Loslösung stattgefunden, sie wird dann automatisch in den Fremdbetreuungsbereich mit hinein verlegt. Daher ist jetzt spontane Sympathie zur Erzieherin unbedingt wichtig (wie eben zur "familienbegleitenden Großmutter"). 1 1/2 jahre ist schwierig wegen der häufig gerade dann stattfindenden Wiederannäherungskrise (Selbstentdeckung). Aber das ist in der Regel nur eine kurze Phase und manchmal auch schon vollzogen. Sanfte Ablösung ist ja gewährleistet. Wäre also gut 1 1/2 nicht schlecht. Die Länge der Betreuung am Tage ist nicht so entscheidend (wenn es nicht gleich der ganze Tag ist). Das Kind hat kein Vorstellung, ob es 4 oder 6 Stunden in der Fremdbetreuung ist. Macht das Kind noch einen Mittagsschlaf, wäre die 6-Stunden-lösung wahrscheinlich günstiger. So müssen Sie sich an die Antwort herantasten. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 14.01.2009



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