Angst

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Angst

Sehr geehrter Herr Dr. Posth,mein Sohn(3J.3Monate)wird seit dem 01.03. im Kiga eingewöhnt,es klappte am Anfang alles wunderbar,ich konnte ihn schon für 2 Stunden da lassen,mit Verabschiedung und freundiger Begrüßung,doch dann kam der Gottedienst,mit Singen und dem schwarz gekleidetem Pfarrer und dann war es vorbei,als die Kinder dann in der Gruppe auch noch den Cd-Player ausgepackt und einfach so Kinderlieder gesungen haben,war es mit dem Kiga für meinen Sohn vorbei.Er habe Angst davor.Wir fangen neu an,sanft,Schritt für Schritt,ich muss ihn jeden Tag überzeugen,dass nicht gesungen und getanzt wird und dass der Cd-Player weg ist,den die Kindergärtnerinnen wirklich aus dem Raum entfernt haben.Ist Überzeugen OK oder eher ungünstig,weil es Anpassung fordert.Er ist am Anfang extrem angespannt,dann geht es,so nach 10 Minuten.Schon vor dem Kiga mochte er nicht wenn man singt oder tanzt,in der Spielgruppe wollte er auch nicht am Singkreis teilnehmen.Weiter machen oder Abbruch? Danke und Gruß!

von Vigoro am 16.04.2012, 07:44

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Antwort auf: Angst

Hallo, auf jeden Fall weiter machen, aber die Ängste Ihres Sohnes ernst nehmen und etwas dagegen tun. Bei solchen Ängsten handelt es sich nicht um reaktivierte Urangst, sondern um auf bestimmte Objekte oder Vorgänge gerichtete Furcht. Und dieser Furcht begegnet man am besten mit begleiteter Konfrontation und Desensibiliserung. Das heißt, Sie spielen die Furcht einflößenden Situationen zu Hause nach und sind immer an der Seite Ihres Sohnes. Gehen Sie nur soweit, wie er ohne allzu große Angst ertragen kann. Aber versuchen Sie es immer wieder. Er verliert dabei die Angst. Die Furcht vor dem "schwarz gekleideten" Pfarrer verliert er am besten, wenn sie diesen mit Ihrem Sohn zusammen einmal besuchen (falls er das zulässt) oder Sie gehen zusammen in den Gottesdient und geben danach dem Pfarrer die Hand. Er darf dann dabei sein, soll aber selbst erst die Hand geben, wenn er sich traut. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 17.04.2012

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