Hallo Hr. Dr. Posth,
mein Sohn ist gerade zwei geworden. Er ist insgesamt ein sensibles Kind. Seit einiger Zeit sagt er in bestimmten Situationen "Angst", wenn ihm etwas unbehaglich ist. Wie soll ich damit umgehen?
In diesem Zusammenhang hat er auch anscheinend großen Respekt vor anderen Kindern. Wenn er auf dem Spielplatz z.B. gerade rutschen möchte und es kommt ein anderes Kind, will er meistens wieder runter und möchte auch nicht mehr rutschen.
Wie sollen wir uns verhalten?
Vielen Dank für Ihre Antwort und viele Grüße,
Mimi
P.S. Vor ein paar Tagen habe ich Ihr Buch erhalten und bin schon sehr gespannt, es zu lesen.
Mitglied inaktiv - 04.06.2007, 00:16
Antwort auf:
Angst
Stichwort: Angst vor anderen Kindern
Hallo, das Thema Angst wird in meinem Buch sehr umfangreich abgehandelt. Sie werden es merken. Der Grund: Angst spielt im Kinderalter eine immense Rolle, und es gibt nur wenige Kinder, die nahezu angstfrei erscheinen. Die sind dann aber stärker gefährdet, denn Angst ist in gewisser Weise auch ein Schutzinstinkt.
Im zweiten Lebensjahr weiten sich die Ängste auf betimmte Situationen aus oder auch auf besondere Objekte, die schwer kakulierbar sind, die großen Lärm machen oder die bedrohlich wirken. Mit 2-3 Jahren können die Kinder das Gefühl bei sich identifizieren und mit dem Wort Angst belegen, wobei es allerdings den Anschein hat, als bezeichneten sie alles Unangenehme als Angst. Das hängt auch damit zusammen, daß das Wort Angst bei den Eltern eine prompte und auch erwünschte Wirkung entfaltet. Insofern ist es wichtig, die Kinder ein wenig zu korrigieren und ihnen klar zu machen, daß manche Dinge eben gar nichts mit Angst zu tun haben.
So ist das fremde Kind auf der Rutsche zwar ein Konkurrent, dem "man" besser aus dem Weg geht, aber mit Angst hat das nichts zu tun. Am besten, man begleitet sein Kind dann ein paar Mal zur Rutsche und "schützt" es. Wenn es dann merklt, daß gar nichts Schlimmes passiert, geht es auch ganz von alleine auf das Spielgerät. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 04.06.2007