Hallo Dr Posth,
mein Sohn wird im Dez. 4 und hat echt Angst vor allem Moeglichen. Anfang des Sommers war es Panik vor Insekten, das hat sich zum Glueck ETWAS gelegt. Seit dem 1. Probealarm im Kindergarten hat er panische Angst vor Rauchmeldern. Natuerlich haben wir zu Hause in jedem Raum einen davon. Er geht nicht alleine ins Bad, er mag nicht alleine ins Kinderzimmer, beim Mittagsschlaf streikt er total, falls er alleine gehen soll - das ging vorher problemlos. Staendig hoeren wir sowas wie "Ich will aber nicht alleine sein."/"Lasst mich nicht alleine."/"Ich brauch Euch aber hier."
Wir lesen schon Buecher zu Probealarmen, reden sehr oft ueber Rauchmelder. Im Kindergarten macht er jeden Probealarm problemlos mit. Dummerweise scheint er seinen kleinen Bruder (20 Mon) anzustecken, der inzwischen auch jeden einzelnen Rauchmelder im Kindergarten kennt und sehr aufgeregt ist, wenn wir an einem vorbeikommen.
Was koennen wir tun? Es ist echt anstrengend und er tut mir auch echt leid.
Danke!
Mitglied inaktiv - 29.09.2008, 02:54
Antwort auf:
Angst, Angst, Angst ...
Hallo, das Angstproblem ist in diesem Alter ein grundlegendes Problem der Persönlichkeitsentwicklung. Da die Persönlichkeit noch nicht fertig ist, sind die Ängste auch etwas anders als im Erwachsenenalter. Neben den typischen Objektängsten, die nichts anderes sind als Furcht vor jemandem oder etwas (alles s.a. gezielter Suchlauf unter dem Stichwort Angst), ist die Trennungsangst die typische Angst im frühen Kindesalter (auch hierzu gibt es ein gezieltes Stichwort). Trennungsangst, und die zeigt ihr Sohn auch offenkundig (s. seine Äußerungen), hat außer der allgemeinen Veranlagung für Angst, immer eine nachvollziehbare Entwicklung. Schreien im Sgl.-alter, das unberuhigt blieb, oder sehr starkes Fremdeln und große Anhänglichkeit als möglicher Ausdruck unsicher Bindungstrukturen usw. Von der bisherigen Geschichte Ihres Sohnes haben Sie aber nichts geschrieben. Vielleicht holen Sie das in einem weiteren Schreiben nach. Über die Angst vor den Rauchmeldern müssen wir dann gesondert sprechen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 29.09.2008