Hallo Dr. Posth!
Unsere Tochter (7 1/2 Monate) schläft in ihrem Bettchen bei uns im Schlafzimmer. Dort schläft sie alleine ein, ein paar Stunden später kommen mein Mann und ich nach. Es ist vor allem für mich so leichter, da ich nachts noch stille. Jetzt würden wir gerne ihr Bettchen in ihr Kinderzimmer stellen. Ist das in Ordnung oder ist das gerade der falsche Zeitpunkt, weil die Kinder mit 8 Monaten doch fremdeln und vielleicht vermehrt Angst haben, wenn sie alleine sind? Vom Fremdeln merken wir bisher noch nichts.
Können wir es also wagen, Hannah zu diesem umzuquartieren?
LG,
Annie
Mitglied inaktiv - 02.01.2006, 09:58
Antwort auf:
8-Monats-Angst
Liebe Annie, ginge es nach dem Willen der Kinder, käme für sie ein Auszug aus dem Elternschlafzimmer nicht vor dem 3.-4. Lebensjahr infrage. Dieser Zeitrahmen deckt sich mit entwicklungspsychologischen Grundprinzipien. Aber im zweiten Lebenshalbjahr ist es sicher besonders schwierig, weil sich jetzt erste räumliche Vorstellungen bilden und die Angst vor dem Verlust der Bezugsperson dadurch eher ansteigt als abnimmt. Sie müssen sich auch überlegen, wie Sie nachts weiter stillen wollen, wenn Ihre Tochter nicht mehr in ihrer unmittelbaren Nähe ist. Da sie ja regelmäßig nachts wach wird, haben Sie längere Wege und könnten Ihre Tochter auch schon einmal überhören. Erst wenn ein Säugling sicher abgestillt ist und einen einigermaßen sicheren Schlafrhythmus entwickelt hat, könnte man über einen anderen Schlafplatz diskutieren. Hörbarkeit und schnelle Erreichbarkeit müssen aber immer gewährleistet bleiben. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 04.01.2006