1-jähriger verweigert Brei, isst aber sonst nicht viel, bitte Rat

Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Frage an Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

Frage: 1-jähriger verweigert Brei, isst aber sonst nicht viel, bitte Rat

Hallo, unser Sohn, 14 Monate mag ist seit einigen Monaten keinen Milchbrei, keinen Getreide-Obst-Brei und auch kein Früchtegläschen mehr, was er vorher sehr gerne hatte. Er wiegt bei 80 cm Grösse nur 9kg und wir wissen nicht mehr was wir ihm anbieten sollen. Gesundheitlich ist alles ok, nur eben die Mengen bzw. Sachen die er isst, finden wir zu wenig. Vielleicht haben sie eine gute Idee was wir anbieten können. So sieht unser Plan aus: 06.00 100ml Kuhmilch/Kakao (mehr trinkt er nie!) 08.00 Uhr gemeinsames Frühstück mit 1/2 bis 1/4 Scheibe Brot mit Belag 10.00 Uhr Saftschorle oder sehr selten etwas Obst 13.00 Uhr Kartollfel oder Reis selbst gekocht mit Gemüse und Fleisch aus Gläschen (100g) 16.00 Uhr Dinkelstange oder 1/2 Birne(eher selten) 18.00 Uhr Kartoffelbrei oder Risotto (100gr) dazu 100ml 2er Milch 24.00 Uhr 150ml 2er Milch Passt dass so, oder ist die Nachtmahlzeit sehr schlecht? Er hat so Hunger nachts, dass er nicht ohne auskommt. Danke für ihre Antwort Daniela

Mitglied inaktiv - 15.07.2008, 19:55



Antwort auf: 1-jähriger verweigert Brei, isst aber sonst nicht viel, bitte Rat

Hallo Daniela wacht dein Kind nachts auf, weil es Milch trinken möchte? Versuche die Menge kontinuierlich zu reduzieren.Schritt für Schritt jeden Tag ein bisschen weniger über einen gewissen Zeitraum. So spart ihr nächtliche Kalorien, die dein Kind tagsüber essen kann. Essmengen sind meistens subjektiv bewertet. Du kannst die Breie insegesamt stark reduzieren und stattdessen mehr feste Kost geben. Insbesondere gewöhnliche Familienkost. Da braucht ihr keine Gläschen mehr. du kannst dein kind ganz normal mitessen lassen. Im Alter dienes Kindes musst du nciht mehr so stark aufpassen. Mischbrot oder Vollkornbrot aus feinvermahlenem Mehl eignet sich gut. Ab und zu kann es mal Toastbrot, Brötchen, Weissbrot sein. Aber auf dauer eignet sich ein gewöhnliche Brot besser, weil mehr gekaut werden muss und das die Kaumuskeln trainiert und besser sättigt. Auch die Milchfläschchen sollten auf lange Sicht auf Kuhmilch/Kakao in der Tasse umgestellt werden. Wie eine Umstellung erfolgen kann, muss individuell gehandhabt werden. Statt dem Nuckelaufsatz am besten einen Schnabelaufsatz wählen. Dann kann irgendwann eine Umstellung auf einen Becher/Tasse mit Schnabelaufsatz folgen und dann ganz abgeschafft werden. Das Trinkenlernen aus einem gewöhnlichen Gefäß übt sich gut in der Badewanne, im Sommer sowieso draussen und mit Mamas Glas. Dann gebe ich dir mal einen Link mit einer Übersicht für ungefähre Portionsgrößenangaben. Da kannst du dich mal grob dran orientieren. http://www.aid.de/downloads/kinderernaehrung_alter.pdf Dieser Plan muss nicht starr eingehalten werden. Es sind Richtlinien, die auf die Woche hochgerechnet werden können. Und der Appetit des Kindes sollte auch stark berücksichtigt werden. Manche Kinder essen mehr, andere Kinder essen weniger. Empfohlene Verzehrsmengenangaben sind immer auch abhängig davon wieviel ein Kind sonst so isst. Die Relationen sollten jedoch ungefähr erhalten bleiben- auf die Woche hochgerechnet. Breie und Gläschen generell kannst du durch normale Kost ersetzen. Wenn das nicht ad hoc funktioniert, machst du es schleichend: Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam vam Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern. Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Aber das Kind soll lernen, dass bspw Nudeln, egal ob grosse Nudeln oder kleine Nudeln, dicke Nudeln oder Spaghetti, in ähnlicher Weise vertragen und verdaut werden (oder auch nicht) und dass es eben Nudeln sind und Essen insgesamt viele Variationsmöglichkeiten bietet. Statt ständig neuer Gerichte, kannst du besser die Breizutaten einzeln in breiähnlichen Varianten servieren. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Erbse wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter. Jedes Kind hat seine Vorlieben und Abneigungen. Und besonders in diesem Alkter müssen dieses die Kinder oft selbst erst herausfinden. Dazu ist es wichtig, dass ein Kind aus einem großen Repertoire schöpfen kann. Das bedeutet, dass mögllichst viel probiert werden sollte. Die Familienkost sollte langsam (!) die Breimahlzeiten ersetzen. Zu Anfang sollte es ganz basic sein. Mal eine Nudel, ein Kartoffel-oder Gemüsestück. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern es einfach als "Spielerei" und sich an den üblichen Breien sattessen. . So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. Und den Inhalt des Gläschens gibst du auf den Teller, ebenso etwas von deinem Essen von deinem Teller. Auch Hühnerfleisch (fetteres Fleisch vom Hühnerbein) mögen viele Kinder. Sowie Wurst. Fleisch ist schwer zu kauen. Deswegen sind Würstchen meist beliebter. Und Hackfleisch. Fleischbällchen: Rindersteak (mageres Stück Fleisch eben kann auch Schwein sein) beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen, die Masse vorsichtig würzen, wenn nötig. Evtl Öl und/oder Semmelbrösel dazu und kleine Bällchen formen, im Ofen garen oder in der Pfanne herausbraten. Nicht zu dunkel (kross) werden lassen. Sie lassen sich auch gut einfrieren. Dann lohnt sich der Aufwand. Auch Obst kann roh gegeben werden. wenn Stückchen zum Beissen nicht gern genommen werden, lassen sich viele Obstsorten auch vermatschen oder fein reiben. Als Brotbelag eignen sich bspw: Als Belag kann, je nach Babies bzw Mama´s Gewohnheiten und Vorstellungen, einiges aufs Brot wandern. Von Wurst über Käse bis hin zu Avocado oder pflanzlichen Brotaufstrichen. Butter, Avocado, dünn Frischkäse, evtl dünn vegetarischen Brotaufstrich wie Primabella von Tartex (Reformhaus), Mandelmus wären geeignet. Auch Wurst (vom Biometzger), milden Käse, Margarine (ohne gehärtete Fette) sind okay. Ich empfehle immer wieder gerne, darauf zu achten, dass in der Wurst möglichst wenig Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker etc drinnen sind. Beim Käse sollten keine Rohmilchkäsesorten gegeben werden. Käse sollte nicht so salzig sein. Eine normale Dosis Leberwurst schadet nicht. Sie ist hinsichtlich der Listeriengefahr ähnlich wie Salami zu bewerten. Auch bei Salaten/Rohkost können Listerien anhaften. Grüsse Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 16.07.2008



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