Hallo Hipp Team,
ich bin etwas genervt. Meine Tochter isst daheim kaum etwas. Dies mag sie nicht und das mag sie nicht. Sie ist 4 Jahre und sehr sehr wählerisch. Mein Problem ist, was ich nicht verstehe im Kindergarten isst sie alles egal was es gibt. Ich weiß das es immer besser schmeckt wenn viele Kinder an einem Tisch sitzen aber was muss ich machen das es daheim auch klappt?
Haben Sie vielleicht einen Rat?
von
"Annalena"
am 25.02.2016, 16:45
Antwort auf:
Was kann ich an dem Essen ändern?
Liebe „Tassilo“,
das stimmt, in der Gruppe schmeckt es immer am besten. Da ziehen sich die Kleinen gegenseitig mit.
Am besten ist es wohl, wenn Sie daheim keine allzu „große Sache“ daraus machen. Sonst lernt Ihre Kleine weiter nur, dass sie mit ihrem Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden.“
Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“.
Mein Tipp: Leben Sie Ihrer Tochter als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihrer Kleinen wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt. Besetzen Sie das Essen positiv. Vermeiden Sie Tadel, Zwang und zu große Aufmerksamkeit gegenüber seinem Verhalten.
Ein paar lieb gemeinte Anregung meinerseits:
Sie bestimmen das Speisenangebot, Ihr Mädchen die Menge, die es essen mag!
Fragen Sie nicht Ihre Tochter, was sie haben will. Versuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihr schmecken könnten. Das ist überhaupt nicht angebracht und notwendig. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Mädchen wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts.
Wenn die Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt sie nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen.
Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: bieten Sie Ihrer Tochter eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf seinem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie sie einfach mal in Ruhe!!!!
Schauen Sie nicht auf ihren Teller, maßregeln Sie sie nicht dauernd, motivieren Sie sie nicht, interessieren Sie sich nicht für ihr Essverhalten. Sie möchten doch auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder? Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge.
Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Mädchen am Essen interessieren.
Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Snacks zwischendurch mindern den Appetit bei den wichtigen Hauptmahlzeiten.
Also keine kleinen Happen zwischendurch, damit sich ordentlich Hunger aufbauen kann.
Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc.
Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an.
beziehen Sie die Kleine ins Einkaufen, Zubereiten, Tisch decken…ein. In ihrem Alter kann sie schon eine große Hilfe in der Küche sein. Und das selbstzubereitete Essen schmeckt so viel besser!
Sie können Ihre Situation auch einmal im Nachbarforum „Erziehung“ bei Frau Sylvia Ubbens beschreiben. Vielleicht kann diese noch aus einem anderen Blickwinkel Ratschläge erteilen.
Ich wünsche Ihnen beiden alles Gute und dass Sie viele entspannte Familienessen genießen können!
Herzliche Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 26.02.2016