Hallo,
ich habe eine Frage zur Umstellung von Beba PRE auf Beba 1. Mein Sohn ist jetzt gute 4 Monate alt und trinkt seit ca. 1,5 - 2 Wochen fast nur noch alle 3 Stunden, manchmal hält er jetzt sogar schon 3,5 bis 4 Stunden durch! Nachts hat er aber immer noch 2x und dann wieder gegen 6 Uhr morgens Hunger. Im Schnitt trinkt er meistens 140 ml. Ich habe mir jetzt überlegt, dass ich auf die 1er Milch umsteige, in der Hoffnung, dass er vielleicht mal 5 Stunden am Stück schläft. Jetzt verunsichern mich aber viele in meinem Umfeld, dass die 1er Milch schlecht sei und dick machen würde etc. Dabei habe ich mal auf die Zutatenliste geschaut und die 1er Milch hat sogar etwas weniger Zucker als die Pre Milch. Wenn ich umstellen würde, wie sollte ich das am besten machen? Habe auch vor einer guten Woche begonnen mittags Karottenbrei zu füttern - ist das schon ok oder soll ich damit lieber noch warten? Und weil er doch häufiger Blähungen hat gebe ich ihm ab und an Lefax mit ins Fläschchen - soll ich das bei der Essensumstellung besser immer mit ins Fläschchen geben? Und dann noch eine letzte Frage: wieviel Wasser sollte mein Sohn zusätzlich trinken, wenn er jetzt mittags etwas Karottenbrei bekommt? Sein Stuhl war namlich vor einigen Tagen etwas fester als sonst und ich möchte natürlich nicht, dass er Magenprobleme durch die Essensumstellung bekommt...
Viele Grüße
Nina1202
von
Nina1202
am 28.04.2015, 12:07
Antwort auf:
PRE oder 1er Nahrung
Liebe Nina1202,
gerne bin ich bei Ihren Fragen da.
Ihr Kleiner ist noch sooo jung, da darf er ruhig Milch ganz nach seinem Bedarf trinken, auch nachts. Im Laufe des zweiten Halbjahres wird der Rhythmus oft angenehmer und es pendelt sich der Hunger- und Sättigungsrhythmus meist mehr und mehr auf den Tag ein.
Es wird immer wieder fälschlicherweise angenommen, dass Kinder durch eine 1er-Milch vermehrt an Gewicht zulegen oder gar dick würden. Das stimmt jedoch nicht. Kalorienmäßig unterscheiden diese sich kaum von der Pre.
Der Unterschied liegt hauptsächlich in dem kleinen Stärkezusatz, welcher die Nahrung sämiger macht. Die Erfahrung zeigt, dass sich bei vielen Babys dadurch leichter ein regelmäßiger Trinkrhythmus einstellen kann. Trinken Babys immer mehr oder werden die Abstände kürzer, dann bietet es sich an von der Pre zur 1er-Milch zu wechseln.
Sie können es gerne probieren und zur 1er wechseln. Wird fläschchenweise (jeden Tag eine weitere Flasche austauschen) umgestellt, ist das besonders behutsam.
Frühestens nach vier Monaten kann die Milch mit fester Kost ergänzt werden. Wichtig ist letztendlich, dass Ihr Sohn reif dafür ist. Das heißt das Köpfchen alleine halten kann und auch interessiert am Löffeln ist.
Üblicherweise gibt der Kinderarzt grünes Licht, da er die Reife des Kindes am besten einschätzen kann.
Was das zusätzliche Trinken betrifft, können Sie ganz gelassen bleiben. Das ist jetzt noch überhaupt nicht notwendig. Das zusätzliche Trinken wird oft viel zu streng verfolgt. Sie dürfen das entspannt sehen. In diesem Alter erfolgt die Flüssigkeitszufuhr genauso wie in den ersten Lebensmonaten über die Milch. Die Milch, die Ihr Kleiner noch erhält, trägt immer noch zu einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt bei. Zusätzliche Flüssigkeit wird dann notwendig, wenn zwei komplette Breimahlzeiten eingeführt sind und dadurch Milcheinheiten wegfallen. Also ab der dritten Beikostmahlzeit.
Sie könnten zwar langsam beginnen, Ihren Jungen an zusätzliches Trinken zu gewöhnen. Aber richtig notwendig ist das noch nicht. Babys haben in diesem Alter zu Beginn der Beikosteinführung oft noch gar keinen Durst und wollen deshalb nichts oder nur sehr wenig zusätzlich trinken.
Wird die Nahrung insgesamt fester, verspüren die Kleinen überhaupt erst Durst und lernen diesen mehr und mehr mit Wasser zu stillen. Bieten Sie Ihrem Sohn dann das Trinken ganz zwanglos an. Er hat ein gutes Durstgefühl und weiß am besten wie viel sie braucht.
Ein fester(er) Stuhl ist mit Einführung der Beikost nicht unüblich. Es kommt zur Milch feste Nahrung dazu, das wirkt sich auch meist auf den Stuhl aus. Es ganz normal, dass der Stuhl sich verändert und fester wird. Er kann auch seltener kommen. Der Stuhl ist nun einfach nicht mehr so wie unter reiner Milchernährung.
Solange der Stuhl also fester ist, oder vielleicht nun auch weniger häufig kommt, Ihr Kleiner damit aber zufrieden ist und sich nicht plagt, ist das alles so in Ordnung. Aus meiner Sicht besteht kein Anlass noch Zusätze in die Fläschchen zu machen.
Fahre Sie in kleinen Schritten bei der Beikost fort. Ihr Kleiner ist noch jung, sie beide haben keine Eile.
Viele liebe Grüße und viel Spaß beim Löffeln!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 28.04.2015