Hallo,
Ich stille meine Tochter (8,5 Monate alt) aktuell noch Abends zum Einschlafen, in der Nacht und in der Früh nach dem Aufwachen. Ich gebe ihr bereits seit dem 5. Monat den Abendbrei (Halbmilchbrei) und seit dem 7. Monat den Frühstücksbrei (Halbmilch). Seit August schläft sie nicht mehr durch, obwohl sie vorher immer durchgeschlafen hat. Sie ist ein super Esser und nimmt jeden Brei toll an und isst auch viel.
Meine Frage nun:
1. Bekommt sie zu viel Milch, wenn ich sie Früh, Abends und Nachts noch stille, den Brei aber auch mit halbmilch (Kuhmilch) zubereite? Sollte ich lieber keine Kuhmilch verwenden? Meine Kinderärztin meinte, dass ab einem halben Jahr das sogar gut ist, um weniger Allergien zu entwickeln. Darum bekommt sie seit sie 6 Monate alt ist den Brei mit Kuhmilch angerührt. Vorher habe ich das mit PRE-Nahrung gemacht.
2. Wie schaffe ich es, dass sie wieder durchschläft? Bekommt sie über den Tag verteilt doch zu wenig essen und holt sich das Nachts?
3. Bis zu welchem Alter sollte ich Abends und in der Früh noch stillen? Welche der beiden Mahlzeiten ist die erste, die dann wegfällt?
Vielen Dank für Ihren Rat, das würde mir sehr weiterhelfen!!
Liebe Grüße
Eva
Mitglied inaktiv - 06.11.2020, 09:34
Antwort auf:
Milchbrei und Stillen
Liebe Eva,
stillen Sie Ihre Kleine am Morgen, dann brauchen Sie hier noch keinen zweiten Milchbrei reichen. Die Muttermilch liefert bereits viel Energie und Flüssigkeit. Bieten Sie lieber am Vormittag einen Getreide-Obst-Brei als Zwischenmahlzeit an. Reicht das Stillen Ihrer Tochter dann nicht mehr in der Früh aus, dann gerne den zweiten Milchbrei reichen. Bei der Selbstzubereitung gilt für Kuhmilch als Zutat in einem Milchbrei eine empfohlene Obergrenze von 200ml Kuhmilch pro Tag.
In dem Alter Ihres Mädchens verteilt sich die Milchmenge meist auf ein bis zwei Stilleinheiten und eine Portion Milchbrei. Das sind dann in etwa 400 bis 500ml bzw. Gramm Milch und milchhaltiges und reicht pro Tag aus. Schauen Sie daher, dass Sie nach und nach in diese Richtung gehen. Ihr Schatz kann sich zu allen Mahlzeiten richtig satt löffeln, also ruhig größere Portionen anbieten. Zu und nach den Mahlzeiten dann gerne Wasser, ungesüßten Tee oder stark verdünnte Saftschorlen anbieten.
Beim Schlafen gibt es kein allgemeingültiges Rezept und für jedes Baby gibt es eine individuelle Lösung. Der Durchschlaf hängt auch nicht nur mit einer ausreichenden Ernährung und dem Trinken am Tag zusammen. Es spielen neben Hunger und Durst viele Faktoren eine Rolle. Denn für das Durchhalten/Durchschlafen nachts muss ein Baby zunächst einmal die nötige Reife mitbringen. Auch werden die Kleinen immer agiler und es gibt nachts mehr zu verarbeiten. Sie träumen intensiv und wachen manchmal in den Leichtschlafphasen auf. Dann überprüfen die Kleinen kurz, ob Mama da ist. Mit der Zeit lernen die Kleinen aber auch, wieder alleine in den Schlaf zu finden. Bei manchen Babys ist die nächtliche Milch auch eine liebgewonnene Gewohnheit.
Wann und wie Kinder letztlich lernen nachts ohne zu essen durchzuhalten, ist immer sehr unterschiedlich und auch individuell zu handhaben. Zeigen Sie Ihrem Mädchen, dass Sie für sie da sind und bieten Sie nachts etwas Wasser gegen den Durst an. Versuchen Sie sie auch anders zu beruhigen und in den Schlaf zu bringen, z.B. Kuscheln, Liedchen singen, streicheln, sanftes Zureden oder mit einer Spieluhr. Manchmal erfordert das etwas mehr Übung und kann einige unruhige Nächte mit sich bringen. Mit der Zeit lernt Ihr Schatz dann aber länger ohne das nächtliche Stillen auszukommen und in den Schlaf zu finden.
Gehen Sie hier aber auch ganz nach Ihrem mütterlichen Bauchgefühl vor. Sie und Ihre Kleine entscheiden, wie lange Sie stillen möchten. Ist Ihnen das Einschlafstillen noch wichtig, dann könnten Sie ab dem 10. Monat langsam auf den Milchbrei wechseln. Dazu dann Wasser gegen den Durst reichen. Oder anders herum und abends am Milchbrei richtig satt löffeln lassen und dann Wasser anbieten.
Sie beide sind ein gutes Team und finden hier Ihren ganz persönlichen Weg.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Tochter alles Liebe und ein schönes Wochenende!
Herzliche Grüße
Ulrike Kusch
von
Ulrike Kusch
am 06.11.2020