Guten Tag,
ich bräuchte Ihren Rat,denn meine Tochter(neun Monate)isst noch nicht sonderlich viel Beikost.
Am frühen Morgen bekommt meine Kleine etwas Milchbrei,welcher mit Wasser angerührt wird.Davon isst sie aber nicht viel,allerhöchstens 50gr.
Ein bis zwei Stnden später wird sie gestillt und am Mittag bekommt meine Tochter ein Gemüse-Fleisch Brei angeboten,davon wird aber noch nichtmal ein halbes Gläschen gegessen.
Außer diesen geringen Mahlzeiten stille ich sie noch,denn mehr möchte meine Kleine nicht.
Jetzt muss ich dazu sagen,das ich nichts dagegen habe sie zu stillen und auch gern noch weiter so mache.
Kann ich ihr die Zeit geben,die sie braucht?Ich mache mir etwas Gedanken,das sie nicht ausreichend Kalorien durch die Muttermilch bekommt,denn meine Maus ist ein eher zartes Baby.Ansonten bin ich mit ihrer Entwicklung zufrieden,sie krabbelt...zieht sich an diversen Möbelstùcken hoch und ist eine ganz vergnügte,zufriedene Maus:-)
Vielen Dank für Ihre Mühe.
Gruß Kati
von
Kati84
am 25.11.2011, 10:01
Antwort auf:
Meine Tochter isst wenig Beikost kann ich Ihr die Zeit geben die sie braucht?
Liebe Kati,
empfohlen wird die Einführung fester Nahrung zum Ende des sechsten Lebensmonats hin. Aber nicht alle Babys sind zu diesem Zeitpunkt „begeistert“ von der festen Nahrung. Manchmal braucht es wirklich viel Ausdauer und Geduld den Nachwuchs an die neue Kostform zu gewöhnen. Schließlich ist es vollkommen neu etwas anderes als die vertraute Milch auf der Zunge zu spüren. Ihre Kleine muss erst herausfinden, dass man das auch essen kann. Außerdem muss ein Baby bei der Umstellung von der reinen Milchernährung auf feste Nahrung lernen vollkommen neue Geschmackserlebnisse zu akzeptieren. Hier gibt es mehr oder weniger experimentierfreudige Babys.
Solange Ihre Tochter gut gedeiht und eine ganz vergnügte muntere Maus ist, ist immer noch alles in Ordnung. Dennoch sollten Sie beim Essen mit dem Löffel am Ball bleiben. Dieses Alter ist ein wichtiger Zeitraum, um Babys mit fester Nahrung vertraut zu machen. Auch spielt es für die Gesamtentwicklung eine große Rolle, dass die „Großen“ unter den Babys lernen möglichst immer mehr feste Nahrung über den Löffel zu bekommen und das Kauen zu üben. Denken Sie an die Ausbildung der Motorik, den Spracherwerb etc. Manche Kinder sind einfach „Spätzünder“. Sie brauchen etwas länger bis das Akzeptieren und Schlucken fester Kost ganz selbstverständlich klappt. Da bleibt nur eines, täglich weiter geduldig und konsequent üben.
Lassen Sie sich nicht entmutigen. Versuchen Sie Ruhe und Struktur in den Ess- und Schlafablauf zu bringen. Konzentrieren Sie sich weiter auf die Breimahlzeiten. Natürlich sollte man Babys zu nichts zwingen. Aber Sie sollten Ihrer Kleinen auch dabei helfen, etwas zu lernen. Nehmen Sie sich 1-2 Mahlzeiten vor und versuchen Sie der Kleinen da vorwiegend feste Kost zu geben. Mag Sie mittags nicht weiterlöffeln, machen Sie eine kleine Pause, lenken Ihr Kind ab und starten weitere Löffelversuche. Hier sollten Sie nicht zu schnell klein beigeben. Nur so kann Ihr Schatz lernen, dass es zum satt werden eben nicht nur die bequeme Milch gibt sondern Breie vom Löffel. Noch isst sich Ihr Schatz mit der Milch satt. Erst wenn die Milch weniger wird, wird sich automatisch der Hunger auf feste Speisen verlagern.
Nehmen Sie die Mahlzeiten möglichst immer gemeinsam ein, dass Ihr Töchterchen Mama und Papa beim Essen beobachten kann. Geben Sie ihr ein weiches Löffelchen in die Hand. Auch ein paar Häppchen sehr weich gekochtes Gemüse oder Bananenstückchen auf einen Teller. So kann sie das Essen spielerisch erlernen. Das alles braucht Zeit. Ihre Kleine hat sich fast neun Monate an ihr jetziges Verhalten gewöhnt. Eine Änderung geht nicht von heute auf morgen. Schon kleine Schritte sind ein Erfolg.
Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, die Erfahrung zeigt, dass feste Nahrung immer wieder geduldig angeboten werden muss, bis ein Baby diese irgendwann einmal akzeptiert. So lange kann diese Lernphase also immer wieder sein. Bleiben Sie geduldig dran, Sie schaffen das.
Herzliche Grüße
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 25.11.2011