Hallo,
meine tochter (9monate) ist entwicklungsverzögert. Trotzdem isst sie seit mitte august mit meist großer freude ihren mittagsbrei(mindeytens zwei drittel des glases) und anschliesend etwas obstbrei. Das ist gegen 11 uhr. Morgens um etwa 7 uhr und einmal in der nacht wird sie gestillt. Gegen 14 uhr wird sie wieder gestillt und gegen 17/18 uhr gibt es abendbrei (etwa 100 gramm mit premilch und reisflocken oder griesbrei). Das haben wir seit etwa 3 wochen eingeführt. Anfangs aß sie die ganze portion (150 gramm), dann mal gar nix ( das war nachdem sie krank war) und nun etwa 100 gramm, für den geschmack gibt es etwas obst drunter. Vorm insbettgehen um 19 uhr trinkt sie nochmal an der brust.
Bin etwas unsicher, wie ich weitermachen soll. Nachmittagsbrei erst einführen, wenn sie komplette portion abends isst oder jetzt schon? Schließlich wird sie schon zehn monate, da kriegen andere ja schon feste kost. Fingerfood nimmt sie aber noch gar nicht u schaut auch nicht nach unserem essen.
Außerdem verweigert sie jedes getränk außer die brust. Wie soll ich am besten vorgehen mit dem weiteren essen und vor allem der trinkverweigerung? Will das insbettgehstillen eigentlich auch gern noch beibehalten als ritual. Ist das falsch? Bin verunsichert, ob ich nicht doch viel früher mit brei hätte anfangen mùssen. Alle anderen gleichalten kinder, die ich kenne sind schon fast abgestillt. Vom stand der entwicklung ist meine kleine ja allerdings eher auf dem stand eines sechs monate alten kindes.
Bin für rat dankbar. Sie isst vier- und sechsmonatsgläschen sowie selbstgekochtes.
Danke u viele grüße
von
kkjolly
am 22.10.2012, 11:18
Antwort auf:
Essen u Entwicklungsverzögerung
Liebe „kkjolly“,
prima, dass Ihr Töchterchen den Mittagsbrei so gut angenommen hat und schon einen Großteil des Gläschen isst. Auch mit dem Abendbrei können Sie ganz zufrieden sein. Eine Portion Brei und das Stillen hinterher finde ich eine gute Lösung.
Vergleichen Sie nicht mit Gleichaltrigen und zweifeln Sie nicht an Ihrer Vorgehensweise. Sie haben sich sicher alles sehr gründlich überlegt, stehen mit Sicherheit im engen Kontakt mit dem Kinderarzt und lassen sich immer wieder von ihm beraten. Sie sind auf einem sehr guten Weg, es gibt auch Kinder, die nicht entwicklungsverzögert und erst bei diesen Beikostschritten angelangt sind. Gehen Sie in Ruhe weiter und freuen Sie sich. Ihr Mädchen isst 4- und 6- Monatsgläschen, sowie Selbstgekochtes und ist schon mit mehreren Geschmacksrichtungen vertraut.
Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen mit der Nachmittagsmahlzeit zu beginnen. Der Getreide-Obst-Brei wird Ihrer Maus schmecken. In den nächsten Wochen dürfen Sie sich auch an eine neue Konsistenz herantasten. Machen Sie das ganz vorsichtig und schonend. Erst einmal löffelweise Brei, der weich gekochte Stückchen enthält unter die gewohnten Mahlzeiten mischen und die Menge ganz langsam einschleichend erhöhen. Sie sehen sehr schnell, wie die Kleine zurechtkommt.
Beobachten Sie sie genau. Sie wird sehr Vieles lernen. Lassen Sie sich von Ihrem Kind leiten. Und so wird Ihr Schatz Ihnen auch zeigen, wenn Sie sich mehr für Tischkost interessiert. Das machen Kinder zwischen 10. Und 14.Monat. Aber auch später ist durchaus drin. Nehmen Sie möglichst viele Mahlzeiten miteinander ein, dass die Kleine beobachten kann wie und was Mama und Papa essen.
Was die Flüssigkeitsversorgung anbelangt, machen Sie sich bitte ebenfalls keine Sorgen. Wahrscheinlich entwickelt die Kleine noch gar keinen so großen Durst, immerhin bekommt sie ja noch mehrere Milchmahlzeiten. Bieten Sie ihr immer wieder zwischendurch kleine Mengen Tee, Wasser, stark verdünnte Saftschorle an. Zeigen Sie ihr, wie das Trinken geht. Kinder kann man nicht zum Essen oder Trinken erziehen. Sie lernen vor allem dadurch, dass sie die Eltern nachahmen. Da sind Sie ein wichtiges Vorbild. Wenn Sie in Ruhe und Gelassenheit Ihrem Spatz ein gesundes Ess- und Trinkverhalten vorleben und ihr regelmäßig gesunde Speisen und Getränke schmackhaft machen, übernimmt sie das.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und dass die Kleine immer mehr aufholt
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 22.10.2012