Liebes Team,
zunächst einmal vielen Dank für Ihre tolle Arbeit hier!
Nun zu meinem Anliegen: Meine Tochter ist mittlerweile sieben Monate alt und isst bereits seit rund 8 Wochen Brei. Im Anschluss an die Breimahlzeiten wird sie gestillt. Begonnen haben wir mit Mittagsbrei; danach haben wir auf Anraten unserer Kinderärztin den Nachmittagsbrei eingeführt (Grund: Verstopfung / harter Stuhlgang). Seit der Einführung des Nachmittagsbreis ist die Verstopfung besser geworden.
Dennoch habe ich zur Beikosteinführung einige Fragen:
1. Meine Tochter isst den Mittagsbrei noch nicht "vollständig" (d.h. mal 130g, mal 170g, mal 150g). Ist das ok so? Danach stille ich sie noch. Oder sollten wir versuchen tatsächlich die in der Literatur erwähnten 190g zu essen?! Den Nachmittagsbrei isst sie sehr gerne und da auch eine volle Portion.
2. Vielfalt der Lebensmittel: derzeit gibt es mittags einen Gemüse-Kartoffel bzw. Gemüse-Getreide-Brei. Als Gemüse Pastinaken, Kürbis, Blumenkohl sowie 2 x pro Woche Fleisch; Karotten habe ich wegen der Neigung zur Verstopfung nicht mehr gegeben. Als Getreide habe ich bisher Hafer und Dinkel verwendet. Nachmittags gibt es Apfel, Pflaume, Birne sowie Aprikose. Als Getreide: Hafer, Dinkel, Reis, Gries. Ist dies abwechslungsreich genug? Gerade beim Mittagsbrei kommt es mir immer ein wenig eintönig vor; allerdings isst meine Tochter die genannten Gemüsesorten am Liebsten und da sie ja eh noch nicht so viel Mittagsbrei isst, habe ich "ungeliebtere" Gemüsessorten nicht mehr zubereitet.
3. Meine Tochter isst sehr gerne Gemüse-Getreide-Brei; weniger gerne den mit Kartoffel. Ist es zwingend notwendig Kartoffel zu geben?
4. Was kann ich meiner Tochter als "Finger-Food" anbieten? Vielleicht regt dies bei ihr zusätzlich das Brei-Essen ein bisschen an. Sie hat noch keine Zähne.
5. Harter Stuhlgang: Haben Sie hierzu noch einen Tipp für mich? Ich habe es bereits mit getrockneter Aprikose versucht (gekocht, dann püriert) sowie mit Apfel- bzw. Birnenmus. Außerdem gebe ich ihr zusätzlich Flüssigkeit in Form von Fencheltee. Es ist bereits besser geworden, aber gut ist es nicht.
Fragen über Fragen.
Ich hoffe, dass Sie mir weiterhelfen können.
Ganz lieben Dank
Herzliche Grüße
von
Anne1907
am 05.11.2020, 13:14
Antwort auf:
Beikost
Liebe „Anne1907“,
über Ihre lieben Worte freuen wir uns sehr!
Versuchen Sie weiter das Menü auszubauen – gerade der herzhafte Brei liefert Ihrer Kleinen viele wichtige Nährstoffe. Noch weiß Ihre Tochter, dass es im Anschluss die „sichere“ Milch gibt, daher möchte sie sich gar nicht lange mit dem Brei abmühen. Ruhig Ihre Kleine ein bisschen mehr fordern – so lernt Ihr Schatz sich hier richtig satt zu essen. Zu den normalen Stillmahlzeiten gibt es ja weiter die Muttermilch. Sie werden sehen, es wird schon bald klappen und das kann sich wiederum auch positiv auf den festen Stuhl äußern. Gerade wenn die Beikost mehr wird, kann sich auch mehr Stuhl ansammeln und ausgeschieden werden. Also ruhig voran gehen und mit der Zeit auch den abendlichen Milchbrei dazu nehmen.
Die allgemeine Empfehlung lautet 5mal die Woche Fleisch, einmal Fisch und einmal ein vegetarisches Essen anzubieten. So wird Ihr Kind gut mit Eisen und Zink bzw. Jod und essentiellen Fettsäuren versorgt.
Natürlich können Sie auch öfter ein vegetarisches Menü anbieten. Gemüse alleine reicht hier nicht als vollwertige Mahlzeit – das Getreide spielt hier eine wichtige Rolle als Eisenlieferant. Auch eine Beilage wie Kartoffeln, Reis oder Nudeln sind wichtig, damit sich eine gute Sättigung einstellen kann.
Wir bieten fertige vegetarische Menüs im Gläschen ( https://shop.hipp.de/beikost/produkte/menues/vegetarische-menues.html ) an, oder Sie können auch selber einen Brei zusammenstellen.
Das Rezept mit HiPP Produkten lautet:
150 g Gemüsegläschen (am besten mit Kartoffel oder Reis)
10 g Getreide (am besten HiPP Feine Hirse, HiPP Hafer-Reis oder HiPP 5-Korn)
30 ml Fruchtsaft (bei zu fester Konsistenz gerne noch Wasser hinzufügen)*
1 TL Rapsöl
* oder 30 ml Wasser plus Obst zum Nachtisch
Bieten Sie ruhig auch Sorten an, die nicht auf den ersten Bissen klappen. Bis zu sechzehn mal kann es dauern, bis die Kleinen einen neuen Geschmack annehmen. Das fördert auch die spätere Akzeptanz für neue Lebensmittel.
Ob ein Kind schon mit Fingerfood umgehen kann, ist immer individuell und hängt von der Reife sowie den Kaufähigkeiten ab. Ihr Mädchen sollte schon mit kleinen Stückchen zurechtkommen, damit sie sich nicht verschluckt und damit umgehen kann. Auch sollte das Fingerfood ganz weich sein, also am besten gedünstetes Gemüse (Karotte, Pastinake, Süßkartoffel, etc.) reichen, welches sie mit den Kauleisten zerdrücken kann.
Sie können auch mal babygerechte Knabberprodukte wie HiPP Hirse-Stangen oder HiPP BIO Dinkel-Hafer-Ringe anbieten. Diese lassen sich leicht einspeicheln und lösen sich dann im Mund auf. Geben Sie Fingerfood oder Knabbereien nie im Liegen, hier können die Kleinen sich leicht verschlucken.
Ein festerer Stuhl ist mit der Einführung der Beikost normal und wird auch nicht mehr so weich, wie unter der reinen Muttermilchernährung. Natürlich soll Ihr Baby aber keine quälenden Schmerzen haben oder weinen müssen. Bieten Sie weiterhin viel Flüssigkeit an – das kann auch im Brei sein. Natürlich sollte dieser sich noch gut löffeln lassen. Auch Bewegung kann helfen. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Tochter sich regelmäßig bewegen kann, durch Strampeln wird die Verdauung angeregt. Auch Babygymnastik kann helfen und macht Ihrem Liebling sicher Spaß! Streicheln oder massieren Sie sanft das Bäuchlein im Uhrzeigersinn.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Kleinen alles Liebe und ein schönes Wochenende!
Herzliche Grüße
Ulrike Kusch
von
Ulrike Kusch
am 06.11.2020