Trennungsangst und Fremdeln

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Trennungsangst und Fremdeln

Guten Tag, mein Baby ist nun fast 11 Monate alt. Er hat seit seiner Geburt in seinem eigenen Bett geschlafen und schon relativ schnell durchgeschlafen. Allgemein war er immer sehr pflegeleicht. Mit ca. 8 Monaten hat er angefangen zu fremdeln, wenn eine ihm fremde Person zu uns kam, hat er anfangs geweint, aber sich nach ein paar Minuten beruhigt. Als er dann ca. 9 Monate war, habe ich versucht ihn zu einer Tagesmutter zu bringen. Leider hat er nach 6 Wochen Eingewöhnung immer noch sehr stark und fast die ganze Zeit bei der Tagesmutter geweint und weil ich sowieso nicht so gut mit der Tagesmutter klar kam, habe ich die Betreuung abgebrochen. Seitdem hat mein Baby starke Trennungsangst. Sobald ich den Raum verlasse, schreit er. Ich kann ihn nicht mehr beim Mittagsschlaf alleine lassen, da er nur einschläft, wenn ich neben ihm in meinem Bett liege. Nachts wacht er auch oft auf und schreit sehr laut, mittlerweile lege ich ihn zu mir ins Bett damit wir in Ruhe schlafen können. Mein hauptsächliches Problem ist, dass es Zuhause gerade sehr stressig ist, da ich normalerweise alles erledigt habe, wenn mein Baby geschlafen hat. Ich habe noch einen Sohn (6 Jahre) und bin alleinerziehend. Was kann ich machen, damit mein Baby wieder ohne mich schlafen kann? Wenn ich mich weg schleiche, wacht er sofort auf...

von Nela28 am 23.07.2020, 10:35



Antwort auf: Trennungsangst und Fremdeln

Guten Tag, Kleinkinder sind auch bezüglich der Fremdbetreuung sehr unterschiedlich entwickelt und das ist ganz normal so. Ihr Sohn benötigt noch Ihre Anwesenheit. Als Alleinerziehende sind Sie ja seine wichtigste (und möglicherweise auch einzige) Bezugsperson. Dies zeigt sich auch beim Einschlafen, wenn er nicht ohne Sie nicht einschlafen kann. Sie können versuchen Einschlafrituale einzuführen, die ihm den Übergang in diesem Schwellenbereich erleichtern. Da dies für Sie als Alleinerziehende eine besonders anstrengende Zeit ist, wäre es sicher hilfreich für Sie, wenn es Jemanden gäbe, der Sie unterstützen könnte. Verwandte oder Freunde, die sich in Ihrem Beisein zuhause um Ihren Sohn kümmern, können hier schon sehr entlasten. Ingrid Henkes

von Dr. med. Ludger Nohr am 23.07.2020



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