Probleme mit der Wahrnehmung

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Probleme mit der Wahrnehmung

Hallo Her Dr. Nohr, meine Tochter ist 3J. 10 M. alt. Sie geht seit August in die Kita. Mit Kindern spielt sie nicht. Eher die Kinder mit ihr, gesellen sich zu ihr. Meine Tochter sagt aber Sätze wie:"Die Katharina ist meine Freundin." Und dann noch:"mit der Lina gespielt", "mit der Katharina gespielt ". Lina war bei uns zu Hause. Das Mädchen ist 5 Jahre. Als sie bei uns war, hat meine Tochter sie überhaupt nicht beachtet, sowie ein anderes Mädchen aus der Kita auch nicht. Was soll ich davon halten?Katharina treffen wir nächste Woche mal sehen, was dann passiert. Meine Tochter flattert mit den Händen/Armen bei Freude bzw. Aufregung. Sie summt beim essen. Sie ist in der Sprache verzögert. Reagiert bei uns auf Ansprache und rufen. Sie versteht Mimik, und ahmt nach besonders gern Tiergeräusche. Liebt Musik z. B. Old Mac Donald had a farm ..hat viele Interessen, aber keine Spezialint. Sie reiht nichts auf, isst normal, der Tagesablauf muss nicht gleich sein. Man kann mit ihr spontan sein, muss nichts ankündigen. Sie zitiert gerne Reime und Sprüche von ihren Lieblingsfiguren Jan und Henry auch mehrfach. Zitiert auch Sätze aus der Kita "Die Mama kommt bald, da hast du recht." Sie führt Selbstgespräche selbst, wenn wir im Sprechzimmer beim Arzt ist. Sehen Sie da aus der Ferne ein Problem in Richtung Wahrnehmung/Autismus? Sorry, für Länge!

von Engelline am 30.11.2020, 01:24



Antwort auf: Probleme mit der Wahrnehmung

Hallo, das Problem mit der Ferne ist, dass die Beschreibung so oder so gedeutet werden kann und wenn man das Kind sieht, dann ist es sofort klar. Von Ihrer Beschreibung habe ich den Eindruck, dass Ihre Tochter "eigen" ist und würde das Diagnosen vorziehen. Sie beschreiben Zurückhaltung im Sozialverhalten aber keine Kontaktvermeidung. Es scheint eine unterschiedliche Entwicklung der kindlichen Fähigkeiten (Sprache) zu geben, aber auch das ist eine "Variation des Üblichen" und sollte auch so behandelt werden. Wie sehen die ErzieherInnen und der Kinderarzt die Situation? Macht man sich da Sorgen wegen der Entwicklung? Ich verstehe Ihre Frage gut und die Unterscheidung zwischen einer Entwicklungsverzögerung und einer grundsätzlicheren Störung ist oft nicht einfach. Vielleicht können die o.g. Kontaktpersonen mit ihrer Einschätzung helfen. Je nachdem wie hilfreich das ist, können Sie gerne wieder hier fragen. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 30.11.2020



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