Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Lernen andere zu akzeptieren

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Lernen andere zu akzeptieren

Kando79

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Hallo! Meine Tochter (5) ist ein sehr schlaues und aufgewecktes Mädchen. Ihr bisher liebste Freundin spielt im Moment aber lieber mit einem anderen Kind und sie erzählt mir das sie im Kindergarten immer alleine spielt und ist deswegen ganz traurig und möchte gar nicht mehr hin. Wenn ich sie dann Frage warum sie nicht mit einem anderen Kind spielt, hat sie an jedem was zu meckern. Die eine ist zu wild, die andere zu laut und die nächste hat auch irgendwas was sie stört. Sie ist bei diesen Kindern aber scheinbar sehr beliebt, es kommen öfters verabredungsanfragen und auch zu den Geburtstagen wird sie immer eingeladen. Aber meine Tochter möchte im Kindergarten nicht mit ihnen spielen, weil sie etwas stört. Ich habe ihr schon gesagt, das manche Sachen eben stören, aber viele doch auch gut sind. Wie kann ich ihr beibringen, andere besser zu akzeptieren und über die sie störende Eigenschaften auch mal hinwegzusehen? Ich muss dazu sagen, das meine Tochter ein eher ruhiges Kind ist und noch dazu ihrem Alter etwas vorraus. Die ehemals beste Freundin ist genauso, viele der anderen Mädels in der Kindergartengruppe aber nicht. Sie hat im letzten Kindergartenjahr oft mit Mädchen gespielt, die jetzt aber zur Schule gehen.


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Hallo, ich glaube in dieser Situation gilt etwas, was ich auch in vielen anderen Fragen für wichtig halte: Aktives Zuhören. Wir haben als Eltern immer schhnell das Bedürfnis Lösungen für das Kind zu finden. Oft geht es aber gar nicht darum, sondern um den Wunsch, dass jemand das Leid sieht, versteht und mitfühlt (das schließt natürlich den ein oder anderen Tip nicht aus, es geht um die Grundhaltung). Zuhören können, Anteil nehmen ohne gleich praktische Lösungen zu präsentieren kann dazu führen, dass das Kind selbst die Zusammenhänge verstehen lernt und eigene Lösungen erarbeitet ("Das ist ja wirklich schade/ärgerlich/traurig. Was kann man denn da machen?" o.ä.). Die haben dann einen ganz anderen Stellenwert, da sie Eigenkreationen sind. Und diese Erfahrung stärkt das (Selbst-) Vertrauen in die eigene Möglichkeit, Lösungen zu finden (selbstwirksam zu sein). Sie werden sehen, dass es gar nicht einfach ist "nichts" zu tun, nicht gleich zu helfen und dass es natürlich eine Zeit dauert, bis die Tochter eigeninitiativ wird. Aber auf Dauer ist es in sehr vielen Fällen die bessere Variante dies zu ermöglichen. Dr.Ludger Nohr


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