Hallo!
Mein Sohn ist 18 Wochen alt und hat seit ca. 2 Wochen große Probleme beim Einschlafen. Egal bei welchem Schlaf, es ist jedesmal mit Schreien und vielen Tränen verbunden. Das kannte ich bisher so nicht von ihm. Ich trage ihn dann viel umher und singe ihm vor, dann schläft er meistens irgendwann ein. Manchmal klappt es auch, wenn ich mich mit ihm hinlege, das ist aber eher selten. Ich habe das Gefühl, dass er einfach überreizt ist, weil er sich wirklich alles angucken muss und gar keine Zeit zum Schlafen oder auch Stillen hat. Lege ihn jetzt zum schlafen in's etwas abgedunkelte Schlafzimmer. Bringt das seinen Tag-Nacht-Rhythmus aber nicht durcheinander, wenn ich es noch dunkler mache?
Außerdem bekomme ich immer wieder gesagt, er sei zu "empfindlich". Er ist unser einzigstes Kind, mein Mann ist den ganzen Tag bei der Arbeit. Folglich ist er immer nur mit mir zusammen und ist es ziemlich ruhig gewöhnt. Wenn dann mal seine Cousins vorbeikommen, ist ihm dieser Trubel schnell zu viel. Dann bekomme ich gesagt, ich müsse ihm mehr Unterhaltung bieten und ihn an Lärm gewöhnen. Und er sei verwöhnt, weil ich ja immer da sei. Ist das so, muss ich ihn mehr Reizen aussetzten? Dann kommt er doch gar nicht mehr runter?
Vielen Dank und liebe Grüße
Miriam
von
Mirilein89
am 14.11.2020, 08:10
Antwort auf:
Schreien beim Einschlafen
Liebe Miriam
Das Schreien deines Babys ist Ausdruck seiner Befindlichkeit. Es ist anmaßend zu behaupten, dei n Baby ist zu empfindlich. Welcher Mensch hat das Recht diese Behauptung aufzustellen? Vor allem einem anderen Menschen gegenüber, welcher sich noch nicht einmal äussern oder sogar rechtfertigen kann...
Haben wir nicht alle unsere Belatungs- und Überreizungsgrenzen? Der eine mehr, der andere weniger und vor allem durch unterschiedliche Aspekte ausgelöst...
Was ich sagen möchte: bitte! nimm die Bedürfnisse deines Babys an erster Stelle wahr und gib eher dem Besuch Bedenkzeit sich zu verändern, als das Weinen deines Babys in Frage zu stellen.
Das Weinen ist die Sprache deines Babys und es scheint klar zu artikulieren: es ist mir zu laut!
Es gibt zudem Kinder, die besonders feinfühlig sind. Auch bereits im Säuglingsalter. Und dies ist keine Besonderheit, die man "abtrainieren" könnte. Sondern eine sehr intensive Wahrnehmung, die besteht.
So wie Du fesstellst, kann man dem entgegenwirken, wenn man Reize reduziert.
Z.B. beim Stillen einen ruhigen Rückzug sucht und ggf. eine Windel über das Köpfchen legt, so dass hier weniger Ausseneinfluss geschieht.
Wenn das Verdunkeln des Zimmers dabei hilft, in Ruhe zu kommen, ist dies gut und wichtig, um einen guten Schlaf zu unterstützen und damit die Überreizung durch erholsamen Schlaf auszugleichen.
Du kannst im Netz noch ein wenig nachlesen z.B. unter dem Stichwort "hochsensibles Baby". Vielleicht erkennst du einige Parallelen zu deinem Kind.
Wichtig ist aber, dass du wirklich versuchst von den "guten Ratschlägen" der Menschen um dich herum frei zu machen und nur auf euch zu achten.
Du kannst dein Baby im ersten Jahr nicht verwöhnen!!!
Ganz liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 15.11.2020