Danke und Frage zur Trotzphase (?)

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Danke und Frage zur Trotzphase (?)

Hallo Katrin, erstmal vielen Dank für deine Antwort zu meiner Frage „nicht trösten lassen wollen“. Ich habe deinen Tip schon umsetzen können und bin froh das es die Situation für uns beide erleichtert. Es klappt nicht immer, doch ich bin zuversichtlich das wir den Dreh rausbekommen werden. Ich wende mich wieder an dich da ich einen Rat von außerhalb brauche. Das abendliche zu Bett bringen war bisher kein Problem. Nach dem Abendessen war noch genügend Zeit zum spielen und toben. Danach ging es zum Zähneputzen und Schlafanzug anziehen. Klar gab es immer wieder mal „Protest“, jedoch selten und nicht vehement. Es wurde noch gemeinsam ein Buch angeschaut, bzw eins vorgelesen und dann ging es ins Bett. Der Papa konnte ihn genauso ins Bett bringen wie ich. Es wurde sehr gut angenommen. Wir bleiben bei unserem Sohn bis er schläft und verlassen dann erst sein Zimmer. Sollte er nachts wach werden holen wir ihn zu uns ins Bett und wir schlafen dort gemeinsam. Seit einigen Tagen ist unser Sohn sehr willensstark und nur selten zufrieden zu stellen. Die meisten „Reibereien“ hat er mit mir. Was völlig ok ist da ich über Tag mit ihm alleine bin, in die Kita geht er noch nicht. Je mehr er an dem Tag versucht hat seinen Willen durchzusetzen oder was neues zu erproben, desto mehr braucht er am Abend meine Nähe. Auch das ist für mich in Ordnung und ich lese ihm vor und bringe ihn ins Bett. Heute hat er sich das erstmal fast 2 Std reingesteigert (nur wo rein?). Der Papa war mit ihm im Bad zum Zähneputzen. Und wie aus dem nichts fing er an zu Brüllen. Ich bin zu ihm, der Papa ist gegangen, und letztendlich habe ich gute 2 Std damit verbracht Zähne zu putzen und ihn umzuziehen. Er war müde, geschätzt aber nicht müder wie an anderen Abenden. Der Papa durfte ihm nicht mehr helfen beim Zähne (nach) putzen, Tränen weg wischen o.ä. Ich habe die Zeit als schrecklich und sehr anstrengend empfunden, für ihn war es sicherlich noch kräftezehrender. Alles was ich gemacht habe war falsch. Ich habe versucht sehr ruhig zu sein und habe nicht geschimpft aber irgendwann auf meinen Standpunkt (umziehen lassen) bestanden. Was kann ich tun das dies nicht zur Regel wird? Das es für uns, vor allem für ihn, wieder entspannter wird? Oder gehört das zur berüchtigten Trotzphase dazu. Hast du wieder einen Tip für mich? Liebe Grüße und ein erholsames Wochenende, Josefina

von JosefinaMarie12 am 14.02.2020, 22:31



Antwort auf: Danke und Frage zur Trotzphase (?)

Liebe Josefine Die Willensentwicklungsphase können wir Erwachsenen vielleicht noch ein wenig mit der Erinnerung an die eigene Pubertät nachfühlen, die sich oft ähnlich darstellt. Aus heiterem Himmel entsteht ein Gefühlsausbruch, der überdimensioniert erscheint ( und sicherlich auch ist) und im Grunde für niemanden erklärbar...Die Irritationen und auch Erschöpfungen nach solch einer Szene liegen oftmals auf beiden Seiten( Eltern und Kind) und eine Erklärung für das alles gibt es nicht. Bei einem Kind mit zwei Jahren kommt es erschwerend hinzu, dass es sich sprachlich nicht so artikulieren kann, dass der wahrhaftige Grund eines Gefühlsausbruchs beschrieben werden kann. Vielleicht fühlte sich Euer Kind einen sehr kurzen Moment missverstanden, übergangen, in seinem Bedürfnis nicht erkannt usw.. Keine gravierenden Missstände oder Beachtungsfehler, sondern ein nicht deckungsgleicher Moment von Bedürfnis-Bedürfnisbefriedigung und der Mitbestimmung, wie diese sich zeigen soll :). Der Protest und die Abwehr Eures Sohnes waren der Ausdruck. Es gibt kein "Patenrezept" oder eine Vermeidungsstrategie. Was Eltern aber wirklich wissen sollten ist: das Verhalten eines Kindes in der Willensentwicklung ist nicht absichtlich! GEGEN Euch als Eltern gerichtet- oder sogar systematisch angewandt... Daher versucht immer einen Schritt zurückzugehen und die Situation nicht als persönlichen Angriff zu werten. Schaut Euch Euren schimpfenden Sohn an und versichert ihm, dass ihr ihn versteht und bei ihm seid, bis seine Wut verflogen ist. Schenkt ihm Trost. Es ist gut, dass ihr ihm nicht die Wahl gelassen habt. Oft ist das eine Überforderung und toppt den verzweifelten Ausdruck der Suche nach Orientierung zusätzlich. Gebt also vor, haltet Euren Sohn, zeigt Verständnis und nehmt sein Verhalten nicht persönlich! Es ist keine einfache Zeit- ganz bestimmt nicht. Aber sie ist wichtig und das gemeinsame Wachsen erfolgt gerade hier sehr intensiv. Liebe Grüße und bis bald, Katrin

von Katrin Simon am 16.02.2020



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