Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Wirklich NUR die Trotzphase?

Frage: Wirklich NUR die Trotzphase?

Akira

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Hallo liebe Kathrin, ich habe die Frage auch im Erziehungsforum gestellt aber ich halte immer noch sehr viel auf deine Meinung und auf deine Antworten deshalt auch hier ;o) mein Sohn ist mittlerweile 3 Jahre und zwei Monate alt. Er hat noch nie wirklich auf das Wörtchen "nein" gehört, man musste ihn immer von der Sache die er nicht darf wegnehmen, Momentan ist es auf dem Höhepunkt. Er bockt und schreit wegen jeder Kleinigkeit. Wir sind eigentlich recht konsequent. Um es nur mal an einem Beispiel auszuzeigen. Er wirft etwas durch die Gegend (was er übrigens andauernt und mit allem macht) und wir sagen ihm wenn er das nochmal macht kommt es weg. Dann schaut er einen an und wirft nochmal. Nimmt man es dann weg rastet er aus. Er schreit, haut um sich, sagt er macht es jetzt nicht mehr und bekommt sich kaum wieder ein. Wenn wir alleine sind und nichts unternehmen dann geht das den ganzen Tag so da er sich auch nicht mal beschäftigt und auch wenn wir mit ihm spielen ist er schnell gelangweilt und sucht sich Dinge worüber wir uns dann wieder streiten. Ich finde es auch teilweise sehr schwer konsequent zu bleiben da er mir dann auch leid tut. Teilweise habe ich das Gefühl das er mir mit zehn auf der Nase rumtanzt da er wirklich kein Stück hört obwohl er ja auch weiss das sein tun und handeln mit entsprechender Vorwarnung eine Konsequenz hat. Am ratlosesten bin ich allerdings wirkich da drin wie man ihm das werfen mal abgewöhnen kann und wie man reagieren soll wenn er nach einem haut und tritt. (das hat er vorher nie gemacht und vorleben tun wir ihm das auch nicht). Ist es wirklich NUR die normale Trotzphase ??? Danke


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Akira, die Trotzphase als solches ist vorbei. ABER- Dein Sohn WILL Grenzen! Kinder in diesem Alter sind i.d.R. überfordert, wenn sie nach ihrer Meinung oder Entscheidung gefragt werden. D.h., ob es heute Reis oder Nudeln gibt wird nicht diskutiert, sondern von Dir/ Euch als Eltern entschieden und festgelegt. Wichtig ist bei grenzsuchenden Kindern: eine sehr!!! feste Struktur. D.h. immer wieder alles gleich und für das Kind wiedererkennbar. Vielleicht kann es helfen, wenn das Kinderzimmer mal spielzeugfrei oder spielzeugarm ist. Einfach mal NICHTS oder wenig anbieten und schauen, wie sich Euer Kind auf das wesentliche konzentrieren muss- seine Phantasie. Es kann durchaus "hart" werden, aber ganz sicher ist es eine gute Erfahrung, wenn Ihr seht, dass die Beute von draussen auch drinnen wie z.B. Kastanien, Eicheln, Tannenzapfen, Stöcke, Baumscheiben etc. für den kleinen dann eine große Bedeutung bekommen. Tücher, Tischchen, Stühle fürs Budenbauen evt. eine Hängematte.... Ein Überfluss von etwas fordert auf, noch mehr haben zu wollen. Nicht nur materiell, sondern auch emotional ... Das eigene ICH braucht Zeit und Grenze, um sich erfahren zu können, um Wertschätzung zu lernen. Das kann auch schmerzhaft sein. Aber- diese Form der Willensschulung ist nötig. Der Verzicht des Spielzeuges ist das eine. Auch das Deutlichmachen von Euren Grenzen ist das andere. Wenn die Regeln nicht eingehalten werden, dann wird nicht mehr gespielt, die Tür geht zu, Euer Kind muss auf einen stillen Stuhl o.ä.. Auch alles was geworfen wird, wird weggenommen- wenn es den ganzen Nachmittag so geht. Du verstehst? Je mehr Dein Kind wieder pur geerdet wird, desto mehr Chance besteht, dass es fühlt worauf es ankommt. Dieses Gefühl kann z.B. auch durch das Abhlalten der Hand und in die Augen schauen und NEIN, das tut weh- entstehen. Wenn es weiter geht, so kannst Du kommentieren: " Gut, wenn die Hand hauen kann, dann kann sie ja gar nicht spielen ..." und man entfernt das Spielzeug. Oder Du verstärkst positiv und bietest an: " Die Hand hat ja soo viel Kraft, ich glaube, da muss sie mir beim schweren Wäschekorbtragen helfen oder mal den Einkaufskorb tragen...." Gib Deinem Sohn dann eine Aufgabe- lasse ihn eh viel mithelfen und seine Kräfte messen. Viel nach draussen mit ihm bei Wind und Wetter und arbeiten lassen.... Bis bald und halte durch!!! Viele Grüße von Katrin


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