Frage im Expertenforum Im Wochenbett und danach an Stephanie Rex:

Schlafverhalten

Stephanie Rex

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Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Schlafverhalten

Chaostorte

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Liebe Frau Rex, zum Schlafverhalten erhalten Sie bestimmt viele Anfragen. Jetzt muss ich auch mal dazu um Rat bitten. Unser Sohn ist etwas mehr als 9 Wochen alt und kam in Woche 38 per Kaiserschnitt (Geburtsstillstand) zur Welt. Anfangs lief es so, dass er nach jedem Stillen einschlief, ich ihn ablegte (auf den Rücken) und er dann ca. 2-3 Stunden schlief bis er zum Stillen wieder aufwachte. Die Nächte waren zu dem Zeitpunkt noch etwas schwieriger. Seit einigen Wochen lässt er sich aber nach dem Stillen nicht mehr ablegen. Also behielt ich ihn auf mir, wenn er einschlief. Nun ist es aber so, dass er tagsüber gar nicht mehr in den Schlaf findet. Er konnte sowieso immer nur nach dem Stillen schlafen, döst aber mittlerweile nur kurz an der Brust und ist dann wieder hellwach und aktiv, obwohl er müde Augen hat. Wir haben schon viel versucht: Abdunkeln, Pucken, Tragen, Gymnastikball, Federwiege, Kinderwagen,...). In der Trage schläft er vlt. mal eine Stunde (lange Tragen schaffe ich aber wegen meines Rückens und des Kaiserschnitts nicht), in der Federwiege 15 Minuten. In den Schlaf findet er nicht wirklich. Alle eins - zwei Wochen fällt er an meiner Brust dann doch mal in den Tiefschlaf und schläft für 2-3 Stunden. Auch so, dass ich ihn mal ablegen kann. Nachts schläft er ab ca 22:30 nach dem Stillen auf mir ein. Ablegen kann ich ihn manchmal eine Stunde später neben mir im Bett (nur auf dem Bauch, auf dem Rücken wird er sofort wach und schläft nicht mehr). Manchmal schläft er auch die ganze Nacht auf mir oder meinem Mann, weil wir ihn nicht ablegen können. So schlief er schon im Krankenhaus auf uns die ersten zwei Nächte - auch, weil die Krankenschwestern uns das sagten, dass es die ersten zwei Nächte so gemacht werden sollte. Nachts wird er manchmal zum Stillen ca alle 2 Stunden oder auch mal nach 4 oder 3 Stunden wach. Zwischen 8 und 10 ist die Nacht für ihn vorbei und es beginnt ein Tag ohne Schlaf. Wir machen uns Sorgen, dass der wenige Schlaf zu wenig ist. Ohne die Unterbrechungen durch das Stillen sind es zusammen ja nur ca 8-12 Stunden Schlaf, die er bekommt. Wenn er wach ist und nicht gestillt wird (ich stille nach Bedarf manchmal alle 1,5 - 2 Stunden und er ist immer recht lange an der Brust, manchmal auch, um sich daran zu beruhigen), ist er meistens gut drauf, reagiert auf uns, lächelt viel, guckt gerne ins Licht oder liegt unter seinem Mobile und strampelt wie verrückt. Nur wenn ihn der Bauch plagt, ist es schwierig. An der Brust ist er oft hektisch, verschluckt sich, krampft, meckert, zieht an meiner Brustwarze. Dies tut er m. E. meist, wenn er seine Verdauung anregen will bzw. diesen ihn plagt. Dadurch schluckt er viel Luft. Habe mich schon gefragt, ob ihn das vom Schlafen abhält, weil wir ja erst Bäuerchen versuchen und er häufig noch einiges später mehrmals spuckt, aber nachts ist es ja ähnlich (außer das Spucken). Wie problematisch ist der wenige Schlaf? Was könnten wir ändern bzw. was machen wir falsch? Wie kann er tagsüber zu mehr Schlaf finden?Wie könnten wir ihm dabei helfen, (nachts) außerhalb unserer Körper einzuschlafen? Sehen Sie das Einschlafstillen als problematisch an? Lieben Dank für Ihre Mühe und Ihre Rückmeldung


Stephanie Rex

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Liebe Chaostorte, grundsätzlich brauchen Kaiserschnitt Kinder schon mehr Nähe und auch mehr Kuscheleinheiten. Aber natürlich so, dass es für alle gut ist und auch nicht die Nächte mit einbezogen sind. Ich kann absolut verstehen, dass es anstrengend ist. Daher ist es sehr wichtig, dass du dir Auszeiten für dich nimmst. Es ist im Grunde ein Kreislauf - du schläfst nicht richtig und auch zu wenig, bist tagsüber mit deinem Kind beschäftigt und hast wahrscheinlich nicht viel Zeit vernünftig zu essen oder auch mal Zeit für dich zu haben. Wenn dein Körper sich gestresst fühlt und du auch keinen Energie durch Essen bekommst, schlägt sich das bei vielen Frauen auf die Zusammensetzung und Qualität der Muttermich nieder. Vielleicht hast du die Möglichkeit, dass Oma mal mit deinem KInd spazieren geht und du in der Zeit dich ruhst, in Ruhe isst oder auch schläfst. Auch Schlaf gibt dem Körper Energie! Meine Tipp ist nun: einen Rhythmus im Tagsablauf zu haben in dem Kuschelzeiten auch eine große Rolle spielen. Euer Sohn ist nun 9 Wochen alt. Ihr könnt immer noch etwas ganz besonderes eurem Kind geben. Du legst dich mit nacktem Oberkörper hin, dein Mann legt dir deinen Sohn in Pampers auf die Brust, ein feuchtes und warmes Handtuch über deinen Sohn, darüber ein dickeres Handtuch, darüber deine Bettdecke. Das zweite Handtcuh ist dafür da, dass die Feuchtigkeit nicht an die Bettdecke kommt. So kuschelt ihr sehr intensiv und dein Sohn bekommt nochmal das Gefühl der Geburt. Denn ein Kaiserschnitt, der aus einer normal begonnen Geburt heraus entsteht, ist für das Kind immer ein sehr schnelles und manchen Kinder zu schnelles auf die Welt kommen. Ich kenne dies aus Kinderkliniken und auch aus meiner Arbeit im Wochenbett. Den Kindern gefällt es sehr und hilft ihnen hier anzukommen. Wichtig ist nur, dass es warm bleibt. Während des Stillens wärmst du das Bettchen deines Kindes. Leg eine Wärmflasche ins Bett oder in den Schlafsack, sobald du dein Kind ins Bett legst, nimm bitte die Wärmflasche aus dem Bett. Somit kommt dein Sohn von einem warmen Arm ins warme Bett. Viele Kinder können ihre Temperatur noch nicht halten. Dies kannst du natürlich überprüfen, in dem du die Temperatur im Po deines Sohnes misst. Die Temperatur sollte zwischen 36,8C und 37,5C liegen. Überprüf dies, wenn dein Kind wieder nach kurzer Zeit wach wird. Als nächstes, rate ich dir das Pucken auszuprobieren. Dein Sohn hat es bei euch warm und eng, dies gefällt ihm und er schläft besser. Daher versuch ihm genau das zu geben. Damt dein Kind deinen Geruch hat, leg ein getragenes Schlafanazug Oberteil als Laken um seine Matratze herum. Gib deinem Kind maximal zwei Schlafplätze. Nicht immer wechseln. Kinder brauchen Rituale und immer wieder den gleichen Tagesablauf. Das ist vielleicht für uns erst einmal komisch und auch anstrengend, hilft aber. Das euer Sohn nur auf dem Bauch schläft, ist am Tag ok, wenn ihr dabei seit und mitbekommt wenn er sich verschluckt. Nachts aber bitte in leichte und durch eine Handtuch gestützte Seitenlage legen. Wenn Rückenlage garnicht geht. Einige Kinder shclafen auf dem Bauch besser, dass ist nicht ungewöhnlich. Woran ich aber auch bei einem Kaiserschnitt denke, ist, dass durch den Druck unter Geburt und weshalb es auch n icht weitergegenagen ist, wie auch durch den Kaiserschnitt es nun zu Blockaden kommen kann. Auch dies ist nicht ungewöhnlich. Wenn Kinder eine Blockade haben, nehmen sie eine Schonhaltung ein und meckern, wenn sie nicht anders liegen können. Dabei kann ein Osteopath oder ein Kinderortopäde euch weiterhelfen. Der wenige Schlaf scheint deinem wohl ausgeglichenen Kind nichts auszumachen. Kinder holen sich schon ihren Schlaf, wie auch ihr Essen. Was das Stillen angeht, würde ich dir empfehlen die zwei Stunden zwischen den Stillmahzeiten einzuhalten. Dein Körper bzw deine Brust braucht Zeit um vernünftig Milch nachzu bilden und der Bauch des Kindes benötigt auch Zeit um zu verdauen. Also: frühestens nach zwei Stunden stillen, danach in ein vorgeärmtes Bettchen mit Oberteil als Laken. Gerne auch nochmal pucken. Wenn du deinen Sohn hingelegt hast, bleiben deine Hände um seinen Körper herum und schaukeln ihn ein wenig. Du machst summende Geräusche, die deinen Herzschlag im Bauch wiederspiegeln. Wenn du merkst, dass er tief eingeshclafen ist, nimmst du deine Hände wieder weg und wenn es 30min dauert. Dein Sohn braucht die Sicherheit und die soll er auch bekommen. Nimm dir die zeit und du wirst sehen, dass es mit den Massnahmen wirklich besser wird. Lass zum Stilklen dein Kind auch richtig wach werden, damit er auch richtig wach gut hunger hat ung genug trinkt. Bring Strultur in euren Tag und du wirst sehen, es wird besser. Da dein Sohn es nun anders gewohnt ist, braucht es sicherlich etwas Zeit. Meld dich gerne nochmal, wenn es nicht besser werden sollte. ich wünsch euch viel Kraft und Geduld! Liebe Grüße Steffi Rex


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