Frage im Expertenforum Im Wochenbett und danach an Stephanie Rex:

Sensibles Kind: Einschlafen nur durch Stillen + Kind lässt sich nicht ablegen

Stephanie Rex

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Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Sensibles Kind: Einschlafen nur durch Stillen + Kind lässt sich nicht ablegen

Geckopaule

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Hallo,   ich schreibe hier stellvertretend für meine Frau, welche aus den unten genannten Gründen, verhindert ist.   Unsere Tochter ist jetzt 10 Wochen alt und kam nach einer langen und kräftezehrenden Geburt zur Welt (donnerstags mit regelmäßigen, starken Wehen in die Klinik, Entbindung dann erst am Sonntag). In der Kinderklinik schlief sie bei meiner Frau im Bett. Drei Tage später konnten wir zusammen nach Hause und versuchten immer wieder, die Kleine an das Beistellbettchen zu gewöhnen. Dies stellte sich sehr schnell als unmöglich heraus, da unsere Tochter sofort lautstark protestierte und sich nur schwer wieder beruhigen ließ. Seitdem schläft sie ausschließlich beim Stillen ein und lässt sich häufig auch nur so beruhigen (leider akzeptiert sie auch keine Schnuller; wir haben bestimmt schon fünf Modelle durch). In ihren Wachphasen (mittlerweile ca. 1 Stunde) hat sie oft gute Laune und lächelt nun auch häufig beim Rumalbern/Spielen; da kann man sie auch ablegen. Sobald sie aber müde wird (wir machen das häufig am Zur-Seite-Drehen, Erröten der Augenbrauen, Gähnen fest) schlägt die Stimmung oft schlagartig um und sie weint plötzlich. Dann muss meine Frau wieder schnell ins Stillkissen und die Kleine anlegen. Häufig braucht sie dann sehr lange, bis sie sich beruhigt (zappelt/protestiert an der Brust). Ein Einschlafstillen ist auch leider nur im Sitzen möglich; liegend schläft sie meistens nicht ein. Hinzu kommt, dass unsere Tochter beim Einschlafen extrem sensibel auf Umgebungsgeräusche reagiert. Da reicht häufig ein leichtes Knarzen des Türgriffs, das leise Knacken eines Gelenks oder tlw. sogar das Schluckgeräusch, wenn meine Frau einen Schluck Wasser nimmt. Wir versuchen zwischendurch immer wieder, sie an das Liegen zu gewöhnen und legen sie in ihren Wachphasen für einige Minuten ins Beistellbett und auch mal in den Kinderwagen. Wir bleiben dann natürlich bei ihr, um ihr Geborgenheit zu geben. Nach kurzer Zeit wird dann aber wieder protestiert. Mittlerweile hatten wir auch einige Behandlungen der Kleinen bei einer Osteopathin. So richtige Verbesserungen konnten wir dadurch bislang jedoch nicht feststellen. Langsam wissen wir nicht mehr weiter. Leider mache ich mir auch Sorgen um meine Frau, welche zunehmend auch psychisch unter der Situation leidet. Kein Wunder, sie kommt ja so auch zu fast gar nichts mehr. Ich versuche zu helfen, wo ich nur kann: ich nehme unsere Tochter in die Babytrage, worin sie manchmal mit Müh und Not auf dem Pezziball einschläft; den gesamten Haushalt übernehme selbstverständlich ich; Einkaufen; etc.pp. Ich habe damit auch überhaupt kein Problem und mache das gerne. Aber so kann es auf lange Sicht nicht bleiben.   Ich hoffe, Sie haben für uns einen Rat, was wir noch versuchen könnten, um die Situation zu verbessern.   Vielen lieben Dank. Viele Grüße


Stephanie Rex

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Lieber Geckopaule,  dies ist eine sehr umfangreiche Fragestellung, mit vielen verschiedenen Themen. Sicherlich ist es normal, dass Kinder sehr viel Nähe und Kuscheleinheiten benötigen. Solange dies für alle Seiten in Ordnung ist. Als erstes habe ich auch an eine Blockade gedacht. Wenn es keine Verbesserung bei einer Osteopathin gibt, ihr aber weiterhin vermutet, dass etwas nicht stimmt, kann ich nur raten, zu einem Orthopäden zu gehen, der sich mit Kindern auskennt. Wenn Kinderwe in einer Trage getragen werdeb, mit auf einem PC Ball sitzen, haben die kleinen Konstante Bewegung. In einem Beistellbett haben sie dies nicht. Dies bedeutet sicherlich eine Umstellung. Mein Rat wäre auch sie am Tag immer mal wieder ins bei Stellbett zu legen, um daran zu gewöhnen. Da Kinder in diesem Alter noch sehr sinnesgesteuert sind, rate ich gerne ein getragenes T-Shirt als SpannbettLaken, um die Matratze zu legen, damit der Geruch der Mutter direkt im Bettchen zu riechen ist. Wenn Kinder auf einem Arm ruhiger sind, stellt sich immer die Frage: war's ist der Unterschied zu einem Bettchen? Auf einem Arm ist es eng und warm und der Geruch der Mutter oder des Vaters. In einem Arm ist es warm und wenn die Kinder in ein Bettchen abgelegt werden, ist dies kalt. Da viele Kinder noch Probleme haben, ihre Körpertemperatur selber zu regulieren, würde ich euch empfehlen das Bettchen nach einer Kuscheleinheit oder dem Stillen vorzuwärmen. So dass eure Tochter von einem warmen Arm in ein warmes Bettchen kommt. Zusätzlich könnt ihr noch probieren, ob eure Tochter das Pucken mag. Viele Kinder benötigen dies direkt nach Geburt, aber auch immer mal wieder, wenn sie Entwicklern und Wachstumsphasen haben.   Ein weiterer Gedanke ist, ob das Stillen wirklich gut funktioniert und eure Tochter wirklich gut trinkt, schluckt und dementsprechend satt wird. Dies lässt sich natürlich am Gewicht des Kindes kontrollieren, aber auch an den Schlafphasen nach einer Mahlzeit. Hier wäre es sehr ratsam, dass eure Hebamme oder auch eine Stillberaterin sich noch mal einen Stillvorgang genauer anschaut. Ebenso wäre auch eine Frage, wie der Stuhlgang ist und ob das Kind sehr viel spuckt. Dies kann auch mit der Milch oder auch dem Darmaufbau zusammenhängen.  Zusätzlich ist in solchen Situation auch wichtig, dass ihr von außen Hilfe bekommt. Dies kann bedeuten, dass ihr euch einkaufen lasst, jemand anderes die Wäsche macht oder auch einfach mal mit dem Baby eine Runde spazieren geht und ihr könnt euch zu Hause erholen. Ich hoffe, dass ich euch ein wenig weiterhelfen konnte und wünsche euch weiterhin alles Gute! Steffi Rex 


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