Pampers Rocker
Sehr geehrte Frau Dr.Hartz, mein Mann und ich versuchen seit fast 10 Jahren ein Kind zu bekommen. Wir sind seit 2016 in einer Kinderwunschklinik im Prag (zuerst waren wir in Düsseldorf), weil ich bereits über 45 bin. Hier in Deutschland sind die Behandlungen sehr teuer und konnten wir uns sie nicht mehr leisten. In der Vergangenheit haben wir drei Fehlgeburten hinter uns. Letzten Monat war ich nach einem Transfer mit zwei Embryonen schwanger und habe die Babys in der der 7en Woche verloren. Ein Schock für uns beiden. Am Sonntag waren wir im Krankenhaus, weil ich Blutungen hatte. Der Artz hatte uns beruhigt und eine Herzaktion war zu sehen. Wir sind so glücklich gewesen und sind mit einem guten Gefühl nach Hause gefahren. Am Dienstag morgens habe ich plötzliche Bauchschmerzen mit starken Blutungen gehabt. Es war ein schockierendes Erreignis für uns beide. Mein Mann hatte es zum ersten Mal so hautnah erlebt. Er kommt einigermaßen mit zu recht. Sagt er zu mindest. Ich bin sehr oft am Weinen, ich kann mich nicht kontrollieren. Ich kann momentan keine Schwangere Frauen sehen oder Kleinkinder. Dann fange ich sofort an zu Weinen. Dieses Mal hat mich sehr hart getroffen und ich kann überhaupt nicht mehr rational und klar denken. Ich bin erstmal krankgeschrieben bis einschließlich den 12.07.2024, ich fühle mich nicht in der Lage zu arbeiten. Ich möchte weiterhin zu Hause bleiben. Ich möchte dem Arzt sagen, dass ich eine weitere Krankmeldung benötige. Ist es richtig? Wir haben noch ein Embryo in der Kryo-Bank und wollen den nächsten Versuch im August wagen. Ich habe aber Angst, dass wieder zu einer Fehlgeburt kommen. Es war nämlich die vierte Fehlgeburt und alle waren in fast der gleichen Zeit (6-7SSW). Ich habe aber das Gefühl, dass mein Körper sich danach sehnt. In den einem Moment bin ich nur am Weinen und total depressiv und kurze Zeit später möchte ich am liebsten sofort wieder schwanger werden. Ist dieses Verhalten normal? Was kann ich machen, damit ich aus diesem Loch raus komme? Auf Ihre Rückmeldung freue ich mich.
Liebe Pampers Rocker, es ist ein unfaßbares Unglück, dass Sie 4 Fehlgeburten erleben mussten und sich jetzt aktuell in einem so schweren Trauerprozess befinden. Dass Ihre Gefühle gerade Achterbahn fahren, Sie nicht rational denken können und viel Weinen, ist total nachvollziehbar. Da können Sie jetzt erstmal nichts „kontrollieren“. Die Trauer braucht ihren angemessenen Raum! Das Chaos der Gefühle wird sich aber auch wieder verändern. So schrecklich wie es sich jetzt gerade anfühlt, wird es nicht bleiben. Dass Sie in dieser schweren persönlichen Krise den Kontakt mit anderen Schwangeren und Kleinkindern nicht ertragen können, verstehe ich auch. Es ist eine Mischung aus Wut, Verzweiflung und Neid. Es ist völlig ok, sich für einen Moment zurückzuziehen. Zu Ihrer Frage, ob Sie wieder arbeiten gehen sollten oder sich noch einmal krankschreiben: Das kann ich nicht so pauschal beantworten. Die Frage ist zunächst, wie es Ihnen auf dem Sofa mit dem Schmerz geht. Wenn es sich dort ertragbarer anfühlt, ist es vielleicht im Moment noch der richtige Ort. Dem Kopf ein bisschen Ablenkung zu ermöglichen ist meistens aber auch nicht so schlecht. Durch die Strukturen bei der Arbeit kommen wir zumindest phasenweise in einen Funktioniermodus, der auch Teil der Bewältigung sein kann. Haben Sie genug Möglichkeiten, der Trauerenergie einen Ort zu geben? Ich denke hier an Rituale für die verlorenen Kinder. Hatten Sie bereits Namen vergeben? Können Sie die Gedanken, Wünsche, Hoffnungen und auch die real erlebten Schwangerschaften malen oder aufschreiben? Z.B. in Form von Briefen an die Kinder? Ich vermute, Sie hatten auch Mutterpässe? Vielleicht braucht die Trauerenergie gerade 4 Schatztruhen, die Sie sich gestalten, um die Mutterpässe und evtl Bilder dort hineinzulegen. Vielleicht werden es 4 bemalte Steine im Garten? Es ist sinnvoll sich in dieser akuten Phase mit dem Schmerz zu beschäftigen und ihn nicht einfach nur „auszuhalten“. Für den Zeitpunkt, an dem Sie Ihren letzten Embryo einsetzen möchten, gibt es aus psychologischer Sicht kein „richtig oder falsch“. Folgen Sie Ihrer Intuition und dem Rat der behandelnden Ärzte. Wenn Sie Ihre Schwangerschaften immer um den selben Zeitpunkt verloren haben, kann es statistischer Zufall sein, es kann der genetische Code der Embryonen sein und es könnte evtl hilfreich sein, die Ärzte noch einmal nach möglichen Ursachen in der Gebärmutterschleimhaut zu befragen, um z.B. Endometritis auszuschliessen. Da ich nicht weiss, ob Sie mit eigenen oder gespendeten Eizellen versuchen, schwanger zu werden und ich auch keine Medizinerin bin, kann ich hier nur Hinweise geben, zu was Sie mit den Ärzten noch einmal in Vorbereitung auf den letzten Versuch sprechen sollten. Ich sende Ihnen viel gute Energie zur Bewältigung der akuten Phase und sende Ihnen herzliche Grüße Miriam Hartz
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