Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zuviel Milch?!

Frage: Zuviel Milch?!

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Liebe Biggi, mein Sohn ist jetzt 9 Wochen alt. Leider habe ich immer wieder einen kleinen Milchstau, den ich aber inzwischen ganz gut zu behandeln weiß: Umschläge mit Retterspitz, während dem Stillen ein heißes Kirschkersäckchen auf die harte Stelle und mitstreichen. Seit 2, 3 Tagen habe ich das Gefühl, daß meine Milchmenge in schwindelerregende Höhen steigt! Joris trinkt ca. alle 4 Stunden, nachts auch mal 7-8 Stunden. Bisher war das mit der Milchmenge kein Problem, aber jetzt ist meine Brust schon nach 2-3 Stunden knallhart und schmerzt, ganz zu schweigen von der Nacht! Aber bisher hat die Brust es doch auch "kapiert"! Sogar in der Nacht! Ich will ihn aber eigentlich nicht immer anlegen, nur weil meine Brust schmerzt! Heute Nacht mußte ich ihn leider wecken, da ich vor Schmerzen nicht mehr schlafen konnte. Hab ausnahmsweise und zum ersten mal auch ein klitzekleines bisschen abgepumpt (etwa 10ml) und dabei gesehen, daß die Milch nur aus einer Düse spritzt. Ist das normal? Geholfen hat es eh nix, auch das Ausstreichen zuvor nicht, die Schmerzen waren weiterhin da. Aber das kann ja kein Dauerzustand werden! Er soll entscheiden, wann er Hunger hat, und nicht mein Busen! Gestern habe ich eine Tasse Pfefferminztee getrunken, leider ohne Erfolg. Vorhin nochmal. Was könnte ich denn noch tun, damit die Milchmenge sich wieder einpendelt? Es heißt immer so schön, das kann bis zu 6 Wochen dauern - die sind ja nun wirklich schon rum :-)! Ich hab das Gefühl, daß ich die Milchmenge mühelos steigern kann, aber nicht wieder runterkomme! Vielen Dank im voraus, tolle Arbeit, die Sie hier leisten! Liebe Grüße von Susanne


Biggi Welter

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Liebe Susanne, bei manchen Frauen dauert es tatsächlich etwas länger, bis sich alles perfekt eingespielt hat, haben Sie noch ein wenig Geduld. Sie müssen ihr Baby nicht unbedingt anlegen, wenn sich die Brust zu voll anfühlt. Wenn sich die Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohl fühlen, aber wirklich nur so viel wie nötig, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. Die Milch kommt sicherlich aus allen Drüsen, keine Bange. Hätten Sie mehr Milch abgepumpt, wäre die Milch aus mehreren Drüsen gespritzt. Legen Sie Ihr Kind evtl. bei jeder Mahlzeit nur an einer Seite an. So wird jede Brust seltener abgetrunken und auch weniger zur Milchbildung angeregt. Beobachten Sie aber auch sorgfältig ihre Brust, dass kein Milchstau entsteht und wenn Sie das Gefühl haben, die Milch staut dort, streichen Sie dort etwas Milch mit der Hand aus. Sollte die Milch soweit zurückgegangen sein, dass Ihr Kind mit einer Seite nicht zufrieden ist, können Sie es wieder an beiden Seiten anlegen. Sie können auch einmal eine Tasse Salbeitee am Tag trinken, sie ist wesentlich mehr milchreduzierend als Pfefferminztee. Außerdem können Sie ihre Hebamme fragen, ob Sie ihnen homöopathisch helfen kann. Ich hoffe, die Tipps helfen ihnen weiter! LLLiebe Grüße Biggi


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ich nochmal :-)... Hab gerade beim Suchen was über den Milchspendereflex gelesen: Der ist bei mir überhaupt nicht stark ausgeprägt! Wenn Joris nicht saugt, kommt auch nix, höchstens mal ein Tröpfchen. Aber auch nur, wenn die Brust sehr prall ist! Deshalb ist auch das Ausstreichen so schwierig! Und nützt meist auch nix. Eher tut die Brust weh, als daß ich die Knoten damit wegbringe. Während dem Stillen ist "rütteln" besser als streichen. War ganz erstaunt beim Abpumpen heute Nacht, daß da tatsächlich mal ein ganzer Strahl kommt! Ich dachte schon mein armes Kind ernährt sich von Tröpfchen ;-)! Allerdings ist er...sagen wir mal "wohlgenährt", zu wenig bekommt er auf keinen Fall! So, jetzt aber! Grüßle von Susanne


Biggi Welter

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Liebe Susanne, das Ausstreichen sollte nicht schmerzen! Ich versuche jetzt einmal, ihnen das Ausstreichen zu erklären, probieren Sie es einmal aus. Hier die Beschreibung der „Marmet" Technik zum Ausstreichen von Milch: 1. Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger etwa 2,5 bis 3,8 cm hinter die Brustwarze legen. • Dieses Maß, das nicht notwendigerweise den äußeren Rand des Brustwarzenhofs markiert, kann als Richtlinie genommen werden. Die Größe des Brustwarzenhofs ist von Frau zu Frau unterschiedlich. • Der Daumen liegt oberhalb der Brustwarze und die Finger unterhalb der Brustwarze, so dass die Hand ein „C" bildet. • Darauf achten, dass die Finger über den Milchkammern liegen. • Die Brust nicht mit der ganzen Hand umfassen. 2. Waagerecht in Richtung Brustkorb drücken. • Die Finger nicht spreizen. • Mütter mit großen Brüsten sollten die Brust zuerst anheben, bevor sie in Richtung Brustkorb drücken. 3. Den Daumen und die Finger nach vorne rollen, als ob gleichzeitig Daumen und Fingerabdrücke gemacht werden wollen. • Die rollende Bewegung von Daumen und Fingern drückt die Milchkammern zusammen und entleert sie, ohne das empfindliche Brustgewebe zu verletzen. • Auf die Position der Fingernägel achten. 4. Die Bewegungen rhythmisch wiederholen, um die Milchkammern zu entleeren. Anlegen, Drücken, Rollen; Anlegen, Drücken, Rollen. 5. Den Daumen und die Finger um die Milchkammern herumwandern lassen, um auch die anderen Kammern zu entleeren. Die Mutter sollte an jeder Brust beide Hände benutzen, um mehr Milch in den Milchgängen zu erreichen. Abwechselndes Ausstreichen der Milch und Brustmassage, Streicheln und Schütteln stimuliert den Milchspendereflex der Mutter. Brustmassage, Streicheln und Schütteln Stimulieren des Milchspendereflexes Sie solltent: Die Milch bildenden Zellen und Milchgänge massieren. • Es wird oben an der Brust begonnen. Fest gegen den Brustkorb drücken. Die Finger kreisförmig auf einer Stelle bewegen. • Nach einigen Sekunden wechseln die Finger zur nächsten Stelle der Brust. • Diese Massage erfolgt spiralförmig um die Brust in Richtung Brustwarzenhof. • Die Bewegung ist ähnlich wie bei einer Brustuntersuchung. Die Brust vom Brustansatz zur Brustwarze hin streicheln, mit leichten, dem Kitzeln ähnlichen Bewegungen. • Die streichelnde Bewegung wird vom Brustkorb zur Brustwarze um die ganze Brust weitergeführt. • Das trägt zur Entspannung und zur Anregung des Milchspendereflexes bei. Die Brust schütteln, während sie sich nach vorne beugt, so dass die Schwerkraft hilft, den Milchfluss anzuregen. Jede Technik zum Handausstreichen sollte zuallererst sanft sein, um das empfindliche Brustgewebe nicht zu verletzen. Aus diesem Grund sollten bestimmte Bewegungen vermieden werden: • das Quetschen der Brust, da es zu blauen Flecken führen kann. • an der Brustwarze und an der Brust zu ziehen, da dadurch Verletzungen des Gewebes entstehen können. • mit den Händen an der Brust abzugleiten, da dies Hautabschürfungen verursachen kann. Ich hoffe, diese Beschreibung und Erklärung hilft ihnen weiter, besser wäre es, wenn Sie es sich zeigen lassen würden. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


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Liebe Biggi, vielen lieben Dank für die schnelle Antwort! Meine Hebamme ist im Moment im Urlaub, und...naja, wir sind irgendwie nicht auf der selben Wellenlänge. Das gibt es eben. Und wenn ich schon von vornherein skeptisch bin, können ihre Tipps auch gar nicht wirken, denke ich ;-)! Ich werde Ihre Tipps mal versuchen, auch wenn ich beim 1-Brust-füttern echt Angst vor Milchstau habe, da ich das ja eh dauernd bekomme! Und wie schon geschrieben das Ausstreichen so ne Sache ist... Aber schlimmer kanns nicht werden, nur besser :-)! Und morgen besorg ich mal Salbeitee. Nochmal vielen Dank und liebe Grüße Susanne


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, jetzt haben sich unsere Antworten überkreuzt :-)! So hatte ich es nicht gemacht, vielleicht klappt es ja so besser?! Dankeschön! Ich hab schon auf der Seite der LLL nach einer Beraterin in meiner Nähe gesucht, kann man da einfach anrufen? Ich trau mich nicht so recht ;-)! Ich werd mich mal an Ihre Tipps halten und dann weitersehen. Liebes Grüßle von Susanne


Biggi Welter

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Liebe Susanne, klar kannst Du da einfach anrufen, ehrlich :-))). LLLiebe Grüße Biggi


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Liebe Susanne, ich kenne das mit der vielen Milch. Bei mir hat es leider fast 2,5 Monate gedauert, bis sich das mit der Milch einigermassen reguliert hat. Viele Grüße Martina


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