Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zusätzlich trinken? Und: Wie Stillmahlzeiten ersetzen?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Zusätzlich trinken? Und: Wie Stillmahlzeiten ersetzen?

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Hallo, ich bin etwas unsicher, ob ich meiner Tochter, 7 1/2 Monate, zusätzlich zum Stillen Flüssigkeit anbieten soll. Bis zum vollendeten 6. Monat hab ich voll gestillt, dann mit Gemüsebrei mittags begonnen. Würde diese Mahlzeit jetzt gerne ganz ersetzen. Ist das ok, wenn sie ein ganzes Gläschen ißt? (Bisher habe ich immer noch "zugestillt".) Aber reicht ihr dann die Flüssigkeit? Besonders jetzt im Sommer? Seit zwei Wochen gebe ich ihr abends Getreidebrei, mit Wasser angerührt + Obstmus, danach stille ich. Wann sollte ich das Wasser gegen Kuhmilch ersetzen (und dann ggf. das Stillen weglassen)? Wie könnte ich weiter vorgehen? Würde gerne ungefähr ein Jahr stillen, je nachdem, wie sie es begehrt. Gibt es eine Empfehlung, wie man die Stillmahlzeiten sinnvoll reduziert? Nur so als Richtlinie und mit ihrem Einverständnis :-) Viele Grüße Memem


Biggi Welter

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Liebe Memem, Ihr Baby ist gerade erst sieben Monate alt und damit noch am Beginn der „Beikostarriere“ und in dieser Zeit sollte der Begriff „BEI Kost“ wörtlich verstanden werden. Beikost ist etwas, was die Muttermilch ergänzt und nicht ersetzt. Es ist deshalb normal und richtig in Verbindung mit der Beikost zu stillen, nicht zuletzt deshalb, weil auf diese Weise bestimmte Bestandteile der Beikost vom Kind besser verwertet werden können. Wenn Ihr Baby nach dem Gläschen satt ist, können Sie natürlich auch eine Mahlzeit ersetzen und müssen nicht unbedingt noch stillen. So lange ein Baby zusätzlich zur Beikost weiterhin nach Bedarf gestillt wird, genügt Muttermilch zur Flüssigkeitsaufnahme. Wird nicht mehr nach Bedarf gestillt, braucht das Kind zusätzliche Flüssigkeit, am besten Wasser. Am einfachsten ist es, dem Kind parallel zur Beikosteinführung auch den Becher mit Wasser anzubieten, es wird dann allmählich lernen, wozu der Becher da ist und auch wie es darauf trinkt. Mit zunehmendem Alter wird es auch mehr trinken. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch „Babyernährung gesund & richtig – B(r)eikost und Fingerfood“ von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. Sie bekommen es im Buchhandel, bei einer LLL Beraterin oder auch hier im Still Shop. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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