Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist am 31.12.2004 geboren worden und ich habe sie die ersten 2 Wochen voll gestillt. In dieser Zeit hat sie mir die Brustwarze blutig "gebissen" und da ich auch schon vor dem Stillen empfindliche Brustwarzen hatte, tat mir jedes Anlegen immer mehr weh. Auf raten meiner Hebamme hin habe ich meine Tochter 1 Woche lang nur mit der Flasche ernährt (d. h. habe die Nahrung gekauft). In dieser Woche sollte sich die Brustwarzen erholen. In der 2. Woche habe ich abgepumpt, wobei die vorher vorhandene Milchmenge nicht mehr da war. Beim Anlegen an die Brustwarze fing meine Tochter an zu schreien und sie wollte nicht trinken. Trotz Brusthütchen wollte sie nicht von der Brust trinken. Wie bekomme ich meine Tochter wieder an die Brust ohne das sie schreit?? Wie kann ich nach so langer Zeit die Milchmenge in meinen Brüsten wieder erhöhen? Kann man von Flaschennahrung auf volles Stillen wieder umsteigen? Oder ist es jetzt überhaupt nicht mehr möglich voll zu stillen da schon viel Zeit vergangen ist... ? Vielen Dank für die Antwort! GABI
Liebe Gabi, da hatten Sie leider keine gute Beratung, denn durch die gabe der Flasche wurde Ihr Baby komplett saugverwirrt. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. Am besten besprechen Sie mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe, wie Sie vorgehen können. Die Kollegin kann Ihnen dann im persönlichen Kontakt gezielte Tipps und Hinweise geben, auch zum Thema Steigerung der Milchmenge und zu alternativen Fütterungsmethoden. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch "Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Ein wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Die nächsten Tage werden sicher nicht einfach für euch beide werden. Sie werden einiges an Geduld und Beharrlichkeit brauchen. Es wäre gut, wenn Sie jemanden finden könnten, der Sie in der Alltagsarbeit unterstützt. Eine Relaktation ist eine Aufgabe, die die ganze Frau fordert. Viel Erfolg und llliebe Grüße Biggi
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