Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, mein Sohn ist 7 Monate alt. Er wird gestillt und erhält Beikost. Tagsüber ist alles okay, aber abends und nachts kommt mir vor, wird er von der MuMi einfach nicht satt :-( Wobei er abends eigentlich auch noch einen Brei bekommt (mal isst er mehr, mal weniger). Seit ca. 1 Monat schläft mir mein Kleiner nur mehr an der Brust ein (vorher war unser Ritual Liedchen singen usw.) und das klappt neuerdings eben nicht mehr so einfach, sodass ich ihn mehrmals anlege... bis ich "nichts" mehr hab. Auch nachts: früher stillte ich ca. 5 Minuten und er schlief gleich weiter, neuerdings dauert das schon mal eine 1/2 Stunde und mit Müh und Not bring ich ihn zum Schlafen :-0 Ausserdem kommt er alle ca. 2 Stunden... was mir langsam an die Substanz geht. Natürlich hab ichs auch mit dem Fläschen probiert (zusätzlich), aber das hat leider nicht geklappt, d.h. ich hab 2 verschied. Marken probiert, die er verweigerte. Soll ich noch eine andere versuchen?? Schmecken die wirklich so unterschiedlich?? Leider ist das Folgemilch-Pulver bei uns (Italien) seeehr teuer :-(, sodass das "Ausprobieren" ganz schön ins Geld geht. Aber vielleicht bräuchte mein Schatz wirklich etwas mehr, was ich ihm nicht geben kann!?? Ich bedanke mich bereits ihm voraus für Ihren Ratschlag! Viele Grüsse
? Liebe Juli-Mutti, dein Kind braucht nicht mehr Nahrung, sondern deine Nähe und davon kannst Du ihm kostenfrei jederzeit genug geben. Ein Kind schläft so lange, wie es sein Reifegrad, sein Gesundheitszustand, sein derzeitiger Alltag und noch einige andere Faktoren erlauben. Und da sich alle diese Faktoren immer wieder verändern, verändert sich auch das Schlafverhalten eines Kindes immer wieder. In der Frage, ob ein Baby ab einem gewissen Alter nachts noch etwas zu essen (oder zu trinken) braucht, scheiden sich die Geister ganz gewaltig. Aber auch ältere Kinder haben nachts Hunger. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Und auch eine Flasche oder ein Brei am Abend sind keine Garantie für lange Schlafphasen in der Nacht. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Außerdem ist das Stillen ja nicht nur reine Nahrungsaufnahme sondern viel mehr, so dass es sich keineswegs mit einer nächtlichen Flasche gleichsetzen lässt. Die Kunst besteht nun darin, einen Weg zu finden, dass sich Mutter und Kind wohl fühlen können. Vermehrtes nächtliches Aufwachen ist ab etwa vier bis sechs Monaten ein normales Verhalten bei Babys und zwar nicht, weil das Kind nicht mehr satt würde, sondern entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen `RückschrittA zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens `Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei LLL in Italien) erhältlich ist. Vielleicht würde es dir überhaupt gut tun, einmal ein Stilltreffen zu besuchen. Unter der Telefonnummer Roma: 06 – 5258365 kann die nächstgelegene LLL-Stillberaterin erfragt werden und ich weiß, dass es zumindest zwei LLL-Stillberaterinnen in Italien gibt, die auch deutsch sprechen. LLLiebe Grüße Biggi
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