Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zu geringe Gewichtszunahme

Frage: Zu geringe Gewichtszunahme

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Hallo Biggi, bei der U4 wurde festgestellt, daß mein Sohn Tristan seit der U3 (ca. 2 Monate vorher) zwar gewachsen ist, aber nichts zugenommen hat. Da ich meinen ersten Sohn 6 Monate ohne Probleme voll gestillt habe, habe ich mit dem Arzt abgesprochen, erst einmal alles zu tun, um die Milchmenge zu steigern. Seither sind 3 Wochen vergangen. Tristan hat mittlerweil 260 g zugenommen, wobei ih den Eindruck habe, daß die Gewichtszunahme steigt (in den ersten 2 Wochen 110g und in der folgenden woche noch einmal 150g). Ich lege ihn so oft wie möglich an, stille auch nachts mindestens alle vier Stunden und versuche, den Schnuller wezulassen, wobei das nicht besonders einfach ist, weil ich noch ein Kleinkind (fast 2 Jahre alt) zu versorgen habe. Hast Du noch andere Tipps? Ich will wirklich alles versuchen, um nicht zufüttern zu müssen. Im Übrigen ist Tristan ein sehr zufriedenes Kind, lacht viel, ist motorisch aktiv und macht, abgesehen davon, daß er so dünn ist, einen gesunden Einruck. Er wiegt jetzt 5640 g und ist 67 cm groß. Ab wann wird es denn kritisch? Immer noch besorgte Grüße von Susanne


Biggi Welter

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Liebe Susanne, wenn dein kleiner Mann jetzt einmal 110 Gramm und dann 150 Gramm zugenommen hat, ist das ausreichend, dann brauchst Du NICHTS zu machen :-). Schau dir dein Baby einmal genau an. Hier die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass“ ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein. Es ist manchmal anstrengend, zwei Kindern gleichzeitig gerecht zu werden, besonders wenn das ältere Kind selbst noch sehr klein ist. Der Alltag mit mehr als einem Kind lässt sich jedoch erleichtern. Hast Du ein Tragetuch? Mit einem Tragetuch kannst Du die Bedürfnisse deines Babys nach deiner Nähe quasi nebenbei stillen und hast gleichzeitig mindestens eine Hand frei für deine große Tochter oder den Haushalt oder andere Dinge. Mit etwas Übung und entsprechend gebundenem Tuch kannst Du dein Kind sogar im Tuch stillen. Beziehe deine Tochter in den Alltag und die Versorgung des Babys mit ein. Sie kann dir die Windel reichen, dem Baby den Po eincremen, ihm ein Lied vorsingen usw. Die Stillzeiten kannst Du dazu nutzen mit deiner Tochter ein Buch anzuschauen (z.B. Astrid Lindgren „Ich will auch Geschwister haben“ oder ein Fotoalbum mit Babybildern von deiner Tochter, damit sie sieht wie es war, als sie so klein war). Du kannst auch eine „Stillkiste“ zusammenstellen. In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto - je nachdem, was für deine Große besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Weitere gezielte Hilfe kann dir eine Stillberaterin vor Ort im direkten Gespräch geben. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL- Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


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