Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

zappeln beim Trinken

Frage: zappeln beim Trinken

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Hallo Biggi, Josephine ist jetzt 11 Wochen altund "kaspert"eigentlich schon immer an der Brust rum.Sie zieht 3 bis 4 mal und schaut mich an und zieht die Brustwarze lang bis diese aus Ihren Mund schnalzt.Das geht die ganze Mahlzeit so!3-4 ziehen mich anschauen und die Brustwarze schnalzen lassen.Ich denke mal das das kein Tic von Ihr ist sondern einfach Ihre Art zu trinken.Selstsamerweise trinkt Sie nachts ohne diese Zeremonie.Auch sorge ich dafür dass wir Ruhe dabei haben was natürlich auch nur bedingt ist weil ich eine grosse Tochter habe. Mein Gedanke geht ja eigentlich weiter,wenn die kleine Maus mal Zähne hat!!!!Aua,nur der Gedanke tjut schon weh. Liebe Biggi, was hättest Du denn für Tipps?Also wie gesagt Sie trinkt schon immer so. LG Corinne


Biggi Welter

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? Liebe Corinne, vom Alter her passt für Josephine jetzt der Beginn der „alles ist wichtiger als das Stillen"-Phase. Die Babys sind dann einfach zu „beschäftigt" und abgelenkt ist, um in Ruhe zu trinken. Sie sind nicht nur sehr leicht ablenkbar, sondern trinken auch oder unter Protest. Es kann helfen, wenn Du dich zum Füttern vorübergehend in eine ruhige, langweilige und vielleicht auch abgedunkelte Umgebung zurückziehst. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken oder zappeln, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wickelst Du dein Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Du dein Kind auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Da deine Tochter aber schon immer so trinkt, nachts (und wie ich annehme dann im Liegen) jedoch besser trinkt, könnte es sein, dass sie Probleme mit deinem Milchspendereflex hat. Beobachte doch bitte einmal eine Stillzeit ganz genau. Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn Du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: - erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. - biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg-auf-Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) - lass das Baby oft aufstoßen. - vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Probiere es einmal mit diesen Tipps. LLLiebe Grüße Biggi


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