Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wurzelbehandlung, Medikamente

Frage: Wurzelbehandlung, Medikamente

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Hallo Frau Welter, erst mal vielen Dank für die vielen guten Ratschläge, die Sie hier geben. Dadurch haben meine Tochter und ich bisher eine wundervolle Stillzeit. Viele der von Ihnen empfohlenen Bücher habe ich mir zugelegt und bereits vor der Geburt gelesen. So sind wir bis heute ohne Schwierigkeiten am Stillen. Doch nun habe ich auch einmal eine Anfrage. Ich habe Freitag eine Wurzelbehandlung bekommen,d.h. drei Nerven wurden gezogen. Da die Schmerzen weiterhin extrem heftig waren/sind, bin ich gestern zum Notdienst gegangen. Dieser hat mir ein Antibiotikum (Cefuroxim) und ein starkes Schmerzmittel (Paracetamol + Codein) aufgeschrieben. Er riet mir, nun abzustillen, da das Antibiotikum meiner Toochter (10 Monate) schaden würde. Der Apotheker erzählte mir dann etwas ganz anderes: das Antibiotikum wäre in der Stillzeit verträglich, aber das Schmerzmittel aufgrund des Codeins ungeeignet. Nun bin ich völlig verunsichert. Ich möchte eigentlich noch nicht abstillen. Also habe ich gestern zuerst gestillt, dann das Antibiotikum genommen. Erst nach vier Stunden habe ich die Kleine dann wieder angelegt. Allerdings mit schlechtem Gewissen, ob es ihr schadet. Die Beipackzettel tragen auch nicht unbedingt zu meiner Beruhigung bei. Können Sie mir sagen, ob die Medikamente während der Stillzeit angebracht sind. Nehme ich das Antibiotikum nicht, riskiere ich einen Abzeß und den Verlust des Zahnes; auf die Schmerzmittel kann ich zur Not weitestgehend verzichten, auch wenn es schwer fällt. Ich hoffe Sie können mir helfen LiLo


Biggi Welter

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Liebe LiLo, beide Präparate sind kein Grund zum Abstillen. Zitat aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: "Pencilline, Cephalosporine und andere Beta Lactam Antibiotika Erfahrungen. Bei allen gängigen Penizillinderivaten (z.B. Isocillin, Amoxypen) liegt der M/P Quotient unter 1. Der vollgestillte Säugling erhält in der Regel deutlich weniger als 1 % einer therapeutischen Dosis (Übersicht in Bennett 1996). Ähnliches gilt für Cephalosporine (z.B. Cephorexin, Oracef), die zum Teil im Darm des Säuglings inaktiviert werden (Übersicht in Bennett 1996). ... Empfehlung für die Praxis: Penicillinderivate und Cephalosporine sind neben Erythromycin das Antibiotikum der Wahl für die Stillzeit. Soweit möglich, sollten länger eingeführte Substanzen bevorzugt werden. Wenn erforderlich können auch andere Beta Lactam Antibiotika und Clavulansäure verwendet werden" Ich zitiere weiter aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, Bunjes, 5. Auflage, 1998 zitieren: "4.1.4. Migränemittel ….. Empfehlung. Wirkt bei Migräne Paracetamol als Analgetikum der Wahl auch in höherer Dosis nicht ausreichend, können Kombinationen mit Coffein und in Einzeldosen auch mit Codein versucht werden. Ibuprofen, Metoclopramid, Azetylsalizylsäure, Meclozin, Dimenhydrinat, Dihydroergotamin sowie in Einzeldosen Sumatriptan sind ebenfalls akzeptabel." Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


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