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wieviele Mahlzeiten mit 6 Monaten?

Biggi Welter

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Frage: wieviele Mahlzeiten mit 6 Monaten?

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Hallo, mein Sohn (etwas über 6 Monate alt) bekommt 5 Mahlzeiten am Tag. Je nachdem wann er aufsteht ca. um 7.00 Uhr/11.00 Uhr/15.00 Uhr /18.00 Uhr/21.00 Uhr. Es ist natürlich ganz schön eng mit der letzten Mahlzeit so kurz vor dem Schlafengehen,aber wenn wir ihm nur 4 Mahlz. geben , dann holt er sich die fünfte in der Nacht! Wir haben mit der Beikost begonnen (um 15.oo Uhr Gemüse/21.00 Uhr Abendbrei) sonst stille ich. In letzter Zeit schläft er unruhig (Verdauung?),er hat soviel gequengelt dass ich ihm letzendlich um 4.00 Uhr die Brust gegeben habe.Aber irgendwann geht es doch nicht so einfach mit nächtlichem Stillen, es wird ja weniger, ich finde es auch nicht so toll,wenn er nachts gefüttert werden sollte, oder ist es normal wegen Wachstumsschub? Er ist sonst gut drauf, gedeiht gut (Normalgewicht, ca. 8 kg bei einer Größe von 69 cm). Sättigt meine Milch vielleicht nicht mehr? Sollte ich zufüttern um auf vier Mahlzeiten zu kommen,oder was schlagen Sie vor? Danke


Biggi Welter

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Liebe Pemo, es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in einster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Vier Mahlzeiten sind für ein baby in diesem Alter zu wenig. LLLiebe Grüße, Biggi


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