Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe eine 4 1/2 Monate alte Tochter. Ich stille sie voll und eigentlich habe ich es mittlerweile ganz gut im Griff gehabt. Aber seid knapp zwei Wochen trinkt sie nur noch 4-6 mal am Tag (höchstens...) Sie schläft spätestens um 21 Uhr und schläft eigentlich immer durch bis ca. 6 Uhr morgens. Ich mache mir immer so viele Gedanken um ihr Gewicht. Bei der Geburt hatte sie 3920 Gramm, hat denn aber durch leichte Gelbsucht abgenommen und erst langsam wieder zugenommen. Jetzt ist sie 64 cm groß und wiegt so um und bei 6200 Gramm. Die letzten zwei Wochen hat sie nur 150 Gramm zugenommen, ist das nicht viel zu wenig???Sie sieht nicht abgemagert aus, nur schlank halt und ist sonst auch sehr fit und zufrieden, aber überall ist sie immer die schlankste und ich habe Angst, daß es zu doll wird. Sie trinkt auch höchstens 3-5 Minuten an einer Brust und das wars wieder. Manchmal versuche ich, sie einfach so zu stillen, ich merke oft nicht, wann sie wirklich hunger hat. Ist ihr komisches Essverhalten denn normal???Gestern sah es so aus: nachts um vier gestillt, dann wieder um zehn, dann um drei, um fünf und um halb acht und das wars...ist doch echt wenig oder???ich freue mich sehr über jede Antwort...mache mich schon ganz verrückt...Danke im Vorraus Kristin mit Tochter Luisa,
Liebe Luisa, nur vier Mal Stillen innerhalb von 24 Stunden ist in der Tat recht ungewöhnlich für ein so kleines Baby. Gerade Babys, die in der ersten Zeit sehr gut zugenommen haben, stagnieren dann auch um den vierten, fünften Monat gerne einmal. Babys nehmen ohnehin in Schüben zu und nicht linear und mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Gewichtszunahme. Die durchschnittliche Gewichtszunahme bei einem gestillten Baby beträgt in den ersten drei bis vier Monaten 113 bis 227 Gramm pro Woche, bei einem vier bis sechs Monate alten Stillkind beträgt sie noch 85 bis 142 Gramm wöchentlich. Hat Ihr Baby in pro Woche die 150 Gramm zugenommen oder in beiden? Wenn es in zwei Wochen die 150 Gramm zugenommen hat, sollten Sie versuchen, Ihr Baby vermehrt anzulegen. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wach zu halten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses `Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihr Baby zum Stillen wecken! Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind `aufgeschürzt“ und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt `Stilltechniken, die funktionieren“, das bei jeder La Leche Liga Stillberaterin bezogen werden kann. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Weitere gezielte Hilfe kann Ihnen eine Stillberaterin vor Ort im direkten Gespräch geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Liebe Grüße, Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Luisa, mein Kleiner ist auch ein leichtgewicht, obwohl er ganz gut trinkt. Er ist jetzt 5 Monate und eine Woche, wiegt 6000g und ist ca. 65 cm groß. Du bist also nicht allein mit einem dünnen Baby. Meiner ist aber auch munter und agil. Nur so als kleiner Trost. Emily
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für die Hilfe..war heute beim Kinderarzt...der sagt ich würde mir Sorgen machen, wo keine sind...bin mega gefrustet...Luisa nimmt ja ab, anstatt zu...das wäre normal...tz gesten abend wog sie 6080 Gramm, heute nur noch 6030...er sagt ich soll sie nachts auf keinen Fall wecken und auch nicht ständig milch anbieten, wirklich nur wenn sie hunger hat. meine milch ist schon soooo zurück gegangen, es ist echt verrückt. ich hätte nie gedacht das stillen so schwierig sein kann. hier meine postleitzahl 22305 Hamburg. bin froh über Hilfe!!!!Dankeschön, liebe Grüsse Kristin und Luisa
Liebe Kristin, wenden Sie sich bitte an Frau Susanne Sehili, Tel.: 040 - 63916008, sie kann Ihnen sicherlich weiterhelfen. LLLiebe Grüße Biggi
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