Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, meine Milchproduktion scheint mir etwas unausgewogen zu sein. Paul ist jetzt 8 Wochen alt, die ersten 4 Wochen habe ich voll gestillt, da ich extrem viel Milch hatte. Es hat auch alles super geklappt, er hat sich prächtig entwickelt(laut Hebamme. Dann hatte ich die U3 und der Arzt meinte, Paul wäre zu dünn, ich müsste unbedingt zufüttern. Erst habe ich mich geweigert, habe aber dann gemerkt, dass meine Milch wohl tatsächlich nicht ausreicht, da Paul ständig schrie und Hunger hatte. Er hing ständig an meiner Brust. Nach 3 Tagen habe ich aufgegeben und ihm abends noch ein Zusatzfläschchen gemacht. Danach hat er das erste Mal durchgeschlafen. Nun zu meinem eigentlichen Problem: Ich wache morgens immer in einer Milchlache auf. Mein Bett, meine Bettdecke, mein BH, alles ist einfach nass. Meine Brüste scheinen zu explodieren, besonders die linke. Paul wird so gegen 6.30 wach. Dann bekommt er eine Brust, während aus der anderen Brust die Milch nur so rausspritzt. Ich muss ein Fläschchen nur so anhalten und fange 100 ml auf (das bekommt er abends). Dann schläft er weiter bis ca. 11.00 Uhr. Dann stille ich ihn wieder. Die aBstände werden im Laufe des Tages immer kürzer, bis er wie gesagt abends fast halbstündig an meiner Brust hängt. Kann es denn echt sein, dass die Brust morgens mehr Milch produziert als abends? Ich hab es ausprobiert, meine Brust ist abends definitiv leer! Als würde ich nachts den Milchvorrat für den ganzen Tag produzieren und wenn der leer ist, ist er leer. Vielen Dank für deine Antwort schon mal im voraus Natalie
Liebe Natalie, die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Dein Paul verhält sich also absolut so, wie es von einem so kleinen Baby zu erwarten ist. Mit etwas Geduld, kannst Du - wenn Du es willst - auch wieder zum vollen Stillen kommen, indem Du die jetzige Menge an zugefütterter Nahrung schrittweise wieder verringerst. Günstig wäre dazu, dass Du ein paar Baby- und Stilltage einlegst. Das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Die Ruhe und eine einigermaßen ausgewogene Ernährung und Trinken entsprechend deinem Durstgefühl können dann viel dazu beitragen, dass alles wieder ins Lot kommt. Ich denke es wäre gut, wenn Du dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung setzen würdest. Sie kann dir ganz gezielte Tipps geben. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächste LLL-Stillberaterin heraus. Auch ich stehe dir für weitere Fragen gerne zur Verfügung. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe genau das gleiche Problem! Kann es sein, daß man über nacht so viel Milch produziert, weil man entspannt ist und keinen Streß hat? Aber was macht man dann tagsüber? Ich kann doch nicht den ganzen Tag total entspannt im Bett liegen? Bisher hat meine Kleine (sechs Wochen Geburtsgewicht 2800g, jetzt 4000g) noch gut zugenommen, aber ich muß auch abends öfters mal ein bißchen zufüttern, weil sie sonst überhaupt nicht zfrieden zu stellen ist. Kann man da etwas machen? Oder muß man weiterhin HA zufüttern? Viele Grüße und vielen Dank im Voraus Uschi
Mitglied inaktiv
Hallo Natalie! Hallo Uschi! Ich denke, das Problem, daß ihr abends zu wenig Milch zu haben scheint (es ist nicht tatsächlich so), kommt daher, daß Ihr durch das Zufüttern per Flasche in die Regelung von Angebot und Nachfrage eingegriffen habt. Die Brust produziert normalerweise zu jeder Tageszeit genau das, was auch vom Baby benötigt wird. Die Milchmenge wird dadurch bestimmt, wie oft und wie stark die Brust stimuliert wird. Je häufiger das Baby angelegt wird und je mehr es saugt, desto mehr Milch wird also produziert. Morgens wird die Brust bei euch besonders stark stimuliert, weil eure Babies nach der Nacht sicherlich ordentlich Hunger haben und dementsprechend viel trinken. Die Brust "merkt" sich: Aha, morgens wird viel Milch gebraucht, also muß ich dann besonders viel produzieren. Dabei ist es aber nicht so, daß die Milch dann morgens schon in den Brüsten "abgefüllt" ist. Sicherlich ist die Brust morgens praller, weil sich einige Milch über Nacht in den Milchgängen gesammelt hat. Aber das ist nicht so viel, es würde für eine ganze Mahlzeit kaum reichen, auch wenn der Busen fast zu platzen scheint. Die meiste Milch wird erst während des Stillens gebildet! Ob die Brust prall ist oder nicht, hat nichts damit zu tun, wieviel das Baby letztendlich heraussaugen kann. Die Brust ist nicht mit einer Flasche zu vergleichen, die voll oder leer sein kann. In der Brust ist zwar nicht immer Milch, aber sie kann immer Milch bilden. Deswegen stimmt Deine Aussage, Natalie, Deine Brust wäre abends definitiv leer, auch nicht. Die Brust ist nie leer, wenn der Milchspendereflex einsetzt, kommt auch aus einer scheinbar leeren Brust Milch, jederzeit! Dadurch, daß bei Euch nun aber mit der Flasche zugefüttert wird, ist die Milchproduktion durcheinandergeraten. Die Brust wird abends durch das Zufüttern mit der Flasche quasi "fehlinformiert", denn das Baby saugt ja am Flaschensauger und nicht an der Brust. Deswegen bekommt die Brust dann keine Stimulation und dadurch auch die (falsche) Information "Abends wird nicht so viel Milch gebraucht, also die Milchproduktion drosseln". Durch die fehlende Stimulation bleibt natürlich auch der Milchspendereflex aus (den das Baby normalerweise beim Saugen auslöst) und schon scheint die Brust leer zu sein (wobei man sowieso niemals danach gehen sollte, was man selbst herausdrücken oder abpumpen kann, denn das ist niemals repräsentativ für das, was ein Baby heraussaugen könnte, wenn es angelegt werden würde). Natürlich regelt nicht wirklich die Brust selbst die Milchproduktion, aber die Hormone, die beim Stillen ausgeschüttet werden, tun das. Und je öfter gestillt wird, desto mehr Stillhormon (Oxcytocin) wird ausgeschüttet und desto mehr Milch wird gebildet. Ihr könnt das Problem mit dem abendlichen Zufüttern dadurch lösen, daß ihr statt zuzufüttern den ganzen Tag lang öfter anlegt, mindestens alle 2 Stunden, nachts mindestens alle 4 Stunden. Und natürlich die Flasche weglassen. Es wird sicherlich einige Tage dauern, aber dann sollte sich die Milchproduktion wieder auf den tatsächlichen Bedarf eurer Kinder einstellen - vorausgesetzt, ihr legt eure Babies oft genug an. Bei so kleinen Babies ist es ganz normal, daß sie in 24 Stunden auf ca. 8-12 Stillmahlzeiten (bei Wachstumsschüben auch noch öfter) kommen. Diese Häufigkeit des Stillens ist KEIN Anzeichen dafür, daß die Milch nicht reicht, sondern es entspricht dem natürlichen Verhalten eines jungen Babies, so oft zu stillen. Aber das wird Euch Biggi sicherlich noch ausführlicher erklären. Ich wünsche Euch auf jeden Fall viel Erfolg, damit es bald wieder mit dem Vollstillen klappt! Grüsse Jutta
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