Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wieder mal Krise

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wieder mal Krise

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Hallo, Biggi! Sophie ist jetzt bald 21 Monate alt und ich hab das Gefühl, ich stille ein Neugeborenes. Nicht nur, was die Häufigkeit angeht, sondern auch von der Dauer her. Nachts hab ich jetzt angefangen, das einzuschränken, da ist "Meemee" dann irgendwann alle, das akzeptiert sie auch. So pendelt sich das dann bei dreimal pro Nacht ein, was für mich in Ordnung ist. Tagsüber ist das anders. Morgens nach dem Aufwachen stille ich sie, das kann etwa eine Stunde dauern, in der sie fast ununterbrochen an der Brust sein möchte. Sie isst dann morgens etwas Müsli, vormittags einen kleinen Snack, mittags meistens Nudeln (ihre momentane Leibspeise), nachmittags wieder einen Snack und abends Mich-Obst-Brei. Die Mengen sind unterschiedlich. Zu Trinken bekommt sie Wasser oder (selten) ungesüssten Tee. Gestillt werden nöchte sie am Liebsten direkt nach jeder Mahlzeit, zwischendurch auch noch mehrmals. Das dauert dann nicht etwa ein paar Minuten, nein, sie kann da bis zu einer halben Stunde zubringen. Wenn ich tagsüber versuche, das Stillen einzuschränken, ist sie todunglücklich und weint ganz bitterlich, sie ist dann wirklich verzweifelt und nicht wütend. Mir ist aufgefallen, dass sie immer, wenn sie auf meinen Schoss oder Arm will auch gestillt werden möchte. Kuscheln ohne Stillen geht offenbar nicht. Wenn wir unterwegs sind, ist es anders, auch, wenn ihr Papa da ist. Aber sind wir alleine und muss ich auch mal ein paar Sachen im Haushalt machen (ich tu schon nur das Nötigste), dann will sie wirklich fast ununterbrochen Stillen, egal, was ich ihr an Beschäftigung anbiete. Mich macht das langsam ganz verrückt und es wird mir einfach zuviel. Mit dem "Nicht Anbieten, nicht Ablehnen" komm ich jedenfalls nicht weiter. :-( Mir geht es überhaupt nicht darum, sie abzustillen, das möchte ich auf keinen Fall forcieren. Aber so wie es jetzt ist, fühlt es sich für mich einfach nicht mehr schön an, verstehst Du, wie ich das meine? Was kann/soll ich bloss machen??? Liebe Grüsse von einer grad echt verzweifelten Christiane


Biggi Welter

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? Liebe Christiane, vermutlich kann ein großer Teil der länger stillenden Frauen nur zu gut nachempfinden, wie es dir zur Zeit geht, denn viele Mütter erleben solche Phasen, in denen das Kind scheinbar „nur noch" gestillt werden will und sie selbst stillmüde sind. Da es sich bei deiner Tochter nicht mehr um ein kleines Baby handelt, sondern um ein Kleinkind, kannst Du jetzt durchaus auch am Tag Regeln aufstellen, so wie ihr sie in der Nacht habt. Du kannst mit der jungen Dame darüber sprechen, dass sie an die Brust darf, aber nicht immer und uneingeschränkt. Kinder in diesem Alter können sich durchaus an Abmachungen halten, wenn die Mutter fest dahinter steht und der Alltag normal verläuft. In besonderen Situationen (z.B. Hinfallen) können dann auch Ausnahmen zugelassen sein, solange die Ausnahme nicht wieder zur Regel wird. Schau dir dein Kind auch einmal in Hinblick auf seine Entwicklung an: Steht wieder ein großer Meilenstein an, der gemeistert wird? Fortschritte können beängstigend für das Kind sein, so dass es gleichzeitig wieder in ein Muster zurückfällt, das üblicherweise bei einem viel kleineren Kind zu sehen ist. Vielleicht versuchst Du es auch mal mit vermehrter (Außen)Aktivität, da Du schreibst, dass sie in erster Linie dann so oft stillen will, wenn ihr alleine miteinander seid. Möglicherweise kommt ihr besser durch diese Phase, wenn Du viel mit ihr unternimmst, so dass sie Ablenkung erfährt. Probier es einfach mal mit Grenzen setzen und Ablenkung. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo, verzeih mir den Denkanstoß: Ich finde es nicht in Ordnung einem Kind zu sagen, daß die Mumi alle wäre. Es ist und bleibt eine Lüge, mit der Du das Kind abspeist um Dir den Widerstand Deiner Tochter zu ersparen. Ich erinnere mich an diese Strategie sehr unangenehm aus meiner eigenen Kindheit, wenn auch auf andere Sachverhalte bezogen. Bei einer fast Zweijährigen würde ich mal eher drüber nachdenken, warum sie soviel Nuckelbedürfnis hat und ob man ihr nicht ein bißchen mehr Frust und Frustbewältigung zutrauen kann. Gruss Sandra


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich freu mich über Denkanstösse, allerdings hätte ich mich über einen alternativen Vorschlag oder eine Idee gefreut, denn offensichtlich fällt mir im Moment nichts Besseres ein. Im Übrigen gerät sie in Sachen Mumi und Frustbewältigung sehr schnell an ihre Grenzen. Bin gespannt auf Biggis Tipps. LG, Chr.


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Suesse, ich weiss nicht ob's Dir was nuetzt oder total doof ist, aber hast Du inzwischen mal Aletha Solter gelesen? (Hab keine Lust mehr, mich an anderer Stelle nochmal einzuloggen, darum hier - eigentlich wollte ich nur Biggis Antwort lesen...) Bis demnaechst anderswo. Liebe Gruesse!


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