MelindasMama
Hallo! Ich habe ein ziemliches Problem mit dem Abstillen. Also meine Tochter (bald 9 Monate alt) ist eine gute Esserin. Sie bekommt schon Brei mit kleinen Stückchen und isst auch schon das Eine oder Andere vom Familientisch, weil sie großes Interesse daran hat. Nur leider schaffe ich es nicht sie ganz abzustillen. Und zwar wird sie in der Schlaf gestillt, vormittags nachmittags, abends und auch nachts. Dabei trinkt sie nicht viel, sie nuckelt eher. Das dient eigtl eher dazu, dass sie "herunter fahren" und sich beruhigen kann. Dann dreht sie sich um und schläft mit dem Schnuller ein (manchmal schläft sie auch an der Brust ein). Ich habe schon alles ausprobiert. Anstatt der Brust habe ich die Flasche probiert mit unterschiedlichen Saugern und auch unterschiedlichem Inhalt. Ich habe versucht sie zu tragen und singen, hab sie mit dem Schnuller hingelegt und hab sie so versucht zu beruhigen und und und. Es ist ein echtes Problem. Denn weil sie NUR mir Brust einschläft bin ich die Einzigste die sie ins Bett bringen kann und das ja nicht nur abends sondern den ganzen Tag über. Das einzige was sie sonst zum schlafen bringen kann wäre der Kinderwagen und das Auto. Aber das ist auch keine Lösung. Ich fühle mich derart eingeschränkt, dass ich einfach nur noch abstillen möchte. Nachts schaffe ich es auch nicht sie von der Brust zu lösen. Dazu kommt dass sie mind. alle 1 1/2 Std aufwacht. Ich weiß nicht wieso. Ich weiß echt nicht was ich tun kann, damit sie nicht mehr andauernd die Brust will. Ich denke es ist die Gewohnheit, weil sie es fast nur so kennt. Aber wie komme ich da wieder raus?? Ich bin für jeden Vorschlag offen, nur schreien lassen werde ich sie auf keinen Fall. MfG Melindas Mama
Liebe MelindasMama, Ihr Baby ist gerade mal acht Monate alt, es ist völlig normal, dass es noch sooft gestillt werden möchte! Wenn wir uns die Geschichte der Menschheit anschauen, dann wissen wir, dass es sich ein Urmensch und auch heute noch Menschen, die nicht so komfortabel wie wir in einem fest gemauerten Haus in "zivilisierter" Umgebung wohnen, nie leisten konnten und könnten, ihr Kind einfach "wach" irgendwo hinzulegen, damit es alleine schläft. Das Risiko, dann innerhalb von kürzester Zeit den Verlust eines Kindes betrauern zu müssen ist da viel zu groß. Der Punkt ist der, dass Babys und Kleinkinder - ganz gleich was alle diesen Bücher und Hochglanzbroschüren sagen - nicht dazu gedacht sind, alleine (ein)zuschlafen. Für ein Baby ist es absolut normal, dass es in den Armen und an der Brust der Mutter einschläft. "Emanzipierte" Babys sind in der Evolution noch nicht vorgesehen und da unsere Kinder mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt kommen, wie in grauer Vorzeit, funktioniert nicht alles sofort so, wie es in unsere moderne Welt passen würde. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Alleine sein bedeutet für ein Baby oder Kleinkind aus seiner Sicht Lebensgefahr. Sie wissen nicht, dass es heute und in unserer Gesellschaft unwahrscheinlich ist, dass sie von einem wilden Tier gefressen werden, wenn sie alleine sind. Wir können einfach nicht erwarten, dass unsere Babys "begreifen" dass ihnen doch alleine nichts passieren kann und wir können sie auch nicht dazu bringen, dass sie in diesem jungen Alter ein Gefühl dafür entwickeln, dass es doch "nur fünf Minuten" oder welche Zeitspanne auch immer ist, die sie warten müssen bis wieder jemand kommt. Ihr Kind braucht Ihre Nähe und wahrscheinlich auch das geborgene Gefühl an der Brust. Das ist sicher nicht immer einfach für die Mutter, die auch mal gerne was anderes tun würde, aber letztlich kostet es nicht mehr Nerven und Zeit, als sich ständig neue Methoden auszudenken und das Baby weinen zu lassen. Sobald das Kind die nötige Reife hat, wird es von selbst alleine (ein)schlafen. Ich möchte Ihnen zu diesem Thema das Buch "Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen. Dr. Sears (Professor für Kinderheilkunde) hat zusammen mit seiner Frau Martha einige Bücher zum Thema Schlaf und Kindererziehung geschrieben, in die nicht nur sein Wissen als Kinderarzt sondern auch die reichhaltige eigene Erfahrung als achtfache Eltern eingeflossen sind. In "Schlafen und Wachen" beschreibt er nicht nur, warum Kinder so schlafen, wie sie es nun einmal tun und wo sie am besten schlafen, er gibt auch Tipps wie Eltern und Kinder zu ruhigeren Nächten kommen können. Das Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL-Stillberaterin erhältlich. LLLiebe Grüße, Biggi
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