Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie realistisch ist es noch, nach 7 Wochen noch zum Vollstillen zu gelangen?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wie realistisch ist es noch, nach 7 Wochen noch zum Vollstillen zu gelangen?

NordlichtAnna

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Hallo:) Ich hab so viele verschiedene Fragen und Antworten hier gelesen und dachte, ich frage auch einmal, was mir auf der Seele brennt. Am 01. Mai wurde meine Tochter geboren und diverse Umstände (nicht die richtige Hilfe in der Klinik, Stress durch fehlende Elternzeit meines Mannes, Umzug, nicht die richtige Unterstützung meiner Nachsorgehebamme etc.) führten dank fehlender Gewichtszunahme meiner Tochter dazu, dass ich zufüttern musste. Da meine Brustwarzen recht groß sind, klappte auch das Anlegen nicht, und auch die Erklärungen meiner Hebamme haben mir nicht geholfen. Das Zufüttern hat mich weniger stillen lassen. Jetzt hab ich seit zweieinhalb Wochen versucht, wieder mehr anzulegen, aber ich habe nicht das Gefühl, dass sich die Milchproduktion stark verbessert. Wenn ich es mal schaffen sollte, abzupumpen, bekomme ich nicht mehr als 30ml zusammen - sowohl mit einer Hand- als such mit einer elektrischen Pumpe. Dennoch versuche ich, sie vor dem Fläschchen an beiden Seiten anzulegen, nur in der Nacht bin ich hin und wieder zu faul. Sie erreicht nicht die empfohlene Trinkmenge am Tag aus den Fläschchen, eher so 500-650ml. Heißt das, den Rest bekommt sie vielleicht tatsächlich über die Muttermilch? Allerdings hatte sie nach einem Geburtsgewicht von 3990 nach 6 Wochen nur ein 1Kg zugenommen, liegt also unterm Durchschnitt. Ich weiß auch nicht, ob ich es jemals über die Übergangsmilch zur sättigenden Milch geschafft habe; ich befürchte nicht? Woher weiß man das? Ist es realistisch, noch zu versuchen, jetzt zum Vollstillen zu kommen, wo die Kleine bereits 7 Wochen alt ist? Da ich die meiste Zeit allein mit der Kleinen bin, komme ich praktisch nie zum Abpumpen .. das wäre aber dringend nötig, um die Milchproduktion anzuregen, oder nicht? Wenn ich nur daran denke, meine Hebamme als Stillberaterin dazuzuziehen, krieg ich schon wieder Stress :") Liebe Grüße, Anna


Biggi Welter

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Liebe Anna, theoretisch wäre es sicherlich machbar, aber es wird viel Zeit, Geduld und Nerven kosten. Dein Baby muss das korrekte Saugen an der Brust lernen, denn nur so wird die Milchmenge gesteigert. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Oft ist es dann so, dass ein Baby „stundenlang“ saugt und nicht satt wird. Nun gilt es für dich zu entscheiden, wie wichtig dir das Stillen ist. Wenn du es gern noch eine Weile fortführen möchtest, wird es sinnvoll sein, keine Flasche mehr zu geben, sondern eine alternative Fütterungsmethode zu wählen. Du kannst auch die Milchmenge wieder steigern, wenn Du vermehrt abpumpst, aber auch das wird Zeit und Geduld erfordern. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss „mit Zubehör“ stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Außerdem solltest Du Dich an eine erfahrene Stillberaterin wenden, die Dir zur Seite stehen kann und Dir Tipps gibt. Adressen von Stillberaterinnen finden sich im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Du kannst es schaffen, brauchst aber wirklich Unterstützung! Schreibe gerne wieder, ich bin gerne für Dich da! Biggi


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