winnie96
Hallo. Unsere Tochter ist 3 Monate alt. Mein Partner und ich haben ab und zu Abende für uns gemacht, wo wir auch Alkohol getrunken und geraucht haben. In der Zeit habe ich abgepumpt und unserer Tochter die Flasche gegeben. Irgendwann habe ich auch keinen Milcheinschuss mehr gemerkt und angefangen mir Gedanken zu machen. Unsere Tochter hat nach wie vor ordentlich an der Brust getrunken und wirkte auch nicht unglücklich oder als ob sie noch Hunger hätte. Bei der U4 meinte die Ärztin das ihr Gewicht zu niedrig sei. Unsere Tochter wiegt angeblich laut der Ärztin 5580 g. (Normalerweise soll es bei 5800 g sein). Unsere Kleine war zum Wiegezeitpunkt sehr unruhig, sodass ich mich eher auf sie als auf das Anzeigegewicht konzentrierte. Die Hilfsschwester soll zur Ärztin gemeint haben, dass unsere Kleine irgendwas mit 6 kg wiegt. Das hat mein Freund so verstanden, der in dem Moment bei der Ärztin stand. Zu Hause haben wir für uns nochmal nach gewogen und kamen auf 6200 g. Da ich aber den Milcheinschuss nicht mehr richtig bemerke, mache ich mir Gedanken, ob unsere Tochter genügend trinkt. Ich massiere meine Brüste auch am Tag öfter, wo ich minimal und nur ab und zu den Milcheinschuss bemerke. Defintiv kommt Milch raus, das sehe ich an den Stilleinlagen und merke ich daran, dass sie an den Brüsten gut schluckt. Aber ich weiß nicht ob es genug für unsere Tochter noch ist. Jetzt wollte ich wissen, ob ich da irgendwie den Milchspendereflex vielleicht anregen bzw beschleunigen kann. Am liebsten würde ich nur wissen, was mit meinen Brüsten los ist und warum ich den Milcheinschuss nicht mehr richtig merke. Meine Brüste sind auch nicht mehr knallhart wie am Anfang sondern eher weich. Ich danke im Voraus für eine Antwort. Lg Winnie
Liebe Winnie, eine weiche oder nicht mehr tropfende Brust ist kein Hinweis auf zu wenig Milch. Es ist absolut normal, dass die Brust nach einiger Zeit wieder weich und bei manchen Frauen auch wieder kleiner wird und nicht mehr ausläuft. Das ist eher ein Zeichen, dass sich die Stillbeziehung eingespielt hat, aber nicht, dass die Milchmenge zurückgegangen ist. Es kann allerdings tatsächlich sein, dass dass und nicht mehr effektiv genug an der Brust trinkt und durch die Flasche saugverwirrt ist. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Viele Frauen erleben im Laufe der Stillzeit, dass sie das Einsetzen des Milchspendereflexes nicht mehr spüren und denken dann, dass er ausbleibt. Deshalb ist es die Frage, ob es wirklich ein fehlender oder verzögerter Milchspendereflex ist oder ob Du ihn schlicht nicht mehr bemerkst. In jedem Fall ist der größte „Feind“ des Milchspendereflexes das Warten darauf bzw. die Angst er könne nicht einsetzen. Diese Anspannung kann den Milchspendereflex tatsächlich blockieren. Die Milch ist nicht einfach plötzlich weg. Es kann schon mal vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Wenn die Mutter verspannt ist oder das Kind nicht ganz so optimal saugt. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll. Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Plötzlicher Aktionismus und viel Trinken sind kontraproduktiv, wichtig ist es jetzt wirklich ruhig zu bleiben, am besten mit dem Baby zusammen ein paar reine Baby und Stilltage einzulegen. Das kann wahre Wunder wirken, wenn Du dich für ein paar Tage mit deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und dich um nichts anderes kümmerst als um dich und dein Baby und dich selbst so richtig verwöhnen (lässt). Wenn Dein Baby ausreichend zunimmt, besteht kein Grund zur Sorge! Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein, ansonsten besteht Handlungsbedarf. Am besten besprichst Du dann mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi
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