Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie kann ich meinem Stillkind die Eingewöhnung erleichtern

Anzeige momcozy milchpumpe
Frage: Wie kann ich meinem Stillkind die Eingewöhnung erleichtern

mamalma

Beitrag melden

Hallo, unsere Tochter (13 Monate alt) befindet sich derzeit in Woche 5 der Eingewöhnung (Berliner Modell). Sie wird, wenn sie bei mir ist noch viel gestillt, nimmt keinen Schnuller. Die erste Zeit der Eingewöhnung lief super. Sie hat mit gegessen, sich gut eingefügt und für diese Woche war bereits der erste Mittagsschlafversuch angedacht. Nun fehlt diese Woche eine der beiden Erzieherinnen (die "primäre" Bezugsperson meiner Tochter) sodass wir diese Woche herbe Rückschläge erdulden mussten. Den Mittagsschlafversuch haben wir gar nicht erst unternommen, da meine Tochter sich zwar von der Erzieherin beruhigen ließ, aber nur, solange sie bei ihr auf dem Arm war. Wollte sie sie heruntersetzen, fing sie an zu weinen und klammerte sich an ihr Hosenbein, was den Alltag in der Kitagruppe erschwerte. Meine Tochter ließ sich zwar jeden Tag auch problemlos in der Kita in ein Vormittagsschläfchen begleiten (was zu Hause nur mit Stillen oder im Kinderwagen funktioniert); dennoch wurde von der Kita beschlossen, dass wir die Betreuungszeit vorerst wieder verkürzen und wieder zu Hause frühstücken. Gleichzeitig wurde mir angeraten, meine Tochter zu Hause nicht mehr hochzunehmen und nachmittags möglichst bei den Großeltern abzugeben, damit sie sich an die Trennung von mir "gewöhnt". Mein Bauchgefühl sagt mir, dass das nicht der richtige Weg ist, da ich 1. glaube, dass meine Tochter momentan eine "Phase" durchlebt (die mit der Eingewöhnung oder etwas anderem einhergeht), da sie zu Hause plötzlich auch vermehrt am Hosenbein klammert und hochgenommen werden möchte. 2. denke ich, dass sie doch nachmittags die Trennung von mir irgendwie kompensieren muss. Wäre es nicht kontraproduktiv ihr Nähe zu verweigern oder sie gar abzugeben? Ich möchte keinen Druck aufbauen, dennoch muss ich Mitte März wieder beginnen zu arbeiten. Soll ich die Ratschläge der Erzieherin umsetzen, oder lieber etwas anderes probieren? Muss ich gar abstillen? Ich würde mich über Ihren professionellen Rat sehr freuen. VG mamalma


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe mamalma, gerade jetzt ist es wichtig, dass zu Hause nicht auch noch Veränderungen kommen, dein Kind braucht Sicherheit, die Kita ist aufregend genug! Es ist immer gut, sich auch seine eigenen Gedanken zu machen und aufs Mutterherz zu hören... tatsächlich macht es keinen Sinn, dein Baby abzustillen, denn es tut ihm wirklich gut, in der Zeit, die ihr zusammen seid, "Normalität" tanken zu können. Leider lässt uns unser Alltag wirklich wenig Alternativen, und für viele kleine Kinder ist die intensive Fremdbetreuung und das Leben in der Gruppe einfach eine riesige Herausforderung. Ich bedauere es sehr, dass manche Erzieherinnen Mütter so verunsichern und irgendwelche Empfehlungen aussprechen, die nur ihre eigene Meinung spiegeln :-(. Weißt du, was ich auch erschreckend finde: Dass wir Mütter uns immer so schnell verunsichern lassen. Und das meist noch von Leuten, die überhaupt keine eigene Erfahrung vorweisen können, sondern nur aus dem Vorurteil heraus! Geh doch noch mal in der Kita selbst vorbei und stelle das klar: Ihr stillt und werdet das auch weitermachen und du wirst dein Kind auch nicht weggeben, sondern ihm extra Geborgenheit schenken. Und dass du sie darum bittest, das zu respektieren, auch wenn sie selbst das für völlig verquer halten. Also: Angriff blasen. Ich gehe davon aus, dass danach alles ruhig sein wird (na ja, vermutlich werden sie dir schon bei passender Gelegenheit unter die Nase reiben, dass dein Kind das Einzige ist, das dies oder jenes nicht kann oder macht. Auch dann: Bleib locker und denk dir: Daraus können die Erzieherinnen ja wieder was dazu lernen, dein Kind auf jeden Fall wird es schaffen, denn unsere Kleinen sind Weltmeister im Anpassen!!!). Wie soll dein Kind es verstehen, wenn es nicht nur von den Betreuerinnen, sondern auch noch von dir abgelehnt wird? Wobei ich nicht sagen möchte, dass es ihm bei den Großeltern nicht gut gehen würde, aber es braucht zu Hause jetzt Sicherheit und Ruhe. Es ist ja nicht so, dass Deine Kleine auf einmal keine Nähe mehr braucht, wenn sie abgestillt ist, im Gegenteil, sie wird das Kuscheln noch viel mehr einfordern. Dein Kind weiß, dass es nur bei dir an die Brust darf und das WIRD es auch lernen, wenn die Betreuerinnen liebevoll und konsequent sind, aber das erreichen sie nicht damit, dass du abstillst. Für mich sieht es auch ein wenig so aus, dass der scheinbar einfachste Weg gesucht wird und das würde ich auch klären. Sprich mit den Erzieherinnen, erkläre ihnen deinen Weg und steh für dich und dein Kind ein. Frag sie doch mal, was sie sich erhoffen, wenn Du nicht mehr stillst, denn dein Kind wird ja dadurch nicht weniger Nähe brauchen….. Wichtig ist, dass Du klar bist und auch den Erzieherinnen zuhörst, dass ihr gemeinsam einen Weg findet, der für alle passt! Ich wünsche dir von Herzen, dass es ein gutes Gespräch wird und würde mich wirklich sehr über eine Rückmeldung von dir freuen. Ganz liebe Grüße Biggi


mamalma

Beitrag melden

Liebe Frau Welter, ich danke Ihnen herzlich für Ihre schnelle Beratung und Ihre Unterstützung. Es tut gut, in dieser Weise den Rücken gestärkt zu bekommen, wenn man schon Bauchschmerzen hat, bei dem was man da zu hören bekommt...man glaubt eben, es mit "Experten" zu tun zu haben, wenn man Ratschläge von ausgebildeten Erziehern erhält. Im Bestreben für das Kind alles richtig zu machen, ist man dann halt doch schnell dabei, sich selbst zu hinterfragen. Mit dem Wissen, nicht gänzlich falsch zu liegen, kann ich nach dem Wochenende sicherer im Gespräch über die weiteren Eingewöhnungsschritte auftreten und fester zu meinen Entscheidungen stehen. Danke und ein schönes Wochenende


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Frau Welter, mein Sohn wird im Juni zwei Jahre alt und wird noch gestillt - und das gar nicht so selten ;) Nachts schläft er recht unruhig und wird (inkl. Einschlafen und Aufwachen) bis zu 6 Mal gestillt. Heute Früh war seine Windel trocken. Wie gibt es das? Ist das ein Schritt in Richtung "Trocken-werden" oder habe ich keine Milch mehr? ( ...

Hallo Frau Welter, Anfang September starten wir mit unserem Sohn die Eingewöhnung bei der Tagesmutter. Er ist dann gerade 15 Monate alt. Er isst aktuell schon sehr gut am Familientisch mit, jedoch stillen wir noch vor seinen 2 Tagschläfchen und am Abend vor dem Schlafen sowie nachts ein bis dreimal. Bei der Tagesmutter würde er dann also theoret ...

Guten Morgen, mein Sohn (8 Monate) muss in absehbarer Zeit in den Kindergarten damit ich meine Ausbildung beenden kann. Ich möchte versuchen ihn zuhause zu stillen und im Kindergarten müsste er dann die Flasche bekommen. Ist das überhaupt miteinander vereinbar? Nun hab ich immer wieder versucht ihm die Milch über sämtliche Wege zu geben (Flas ...

Hallo liebe Biggi! Meine Tochter, 11 Monate alt (sie wird Anfang November 1 Jahr alt), wird noch gestillt. Leider lehnt sie mittags die allermeisten Gemüsebreie ab (ich habe schon zahlreiche verschiedene Gemüsesorten versucht), und sie mag auch keine Gemüsebreie mit Fleisch darin. Gemüse-Kartoffel-Fleischbreie habe ich nämlich auch versucht ...

Liebe Biggi, ich muss mich leider wieder an dich wenden. Bei meiner Tochter, nun 1 Jahr alt, brechen am Oberkiefer vier Zähne auf einmal durch, am Unterkiefer hat sie bereits zwei Zähne, und leider beißt sie mir beim Stillen immer wieder in die Brust. Wenn ich dann "Nein" sage oder vor Schmerzen schon immer wieder "Aua, das tut weh!" ausrufe u ...

Hallo Frau Welter, ich danke Ihnen für all die Hilfe, die sie über Ihre Arbeit hier geben. Ich lese gerne mit und bin bereits oft beruhigt worden oder habe Tipps bekommen. Nun habe ich ein ganz persönliches Thema: Mein Sohn 12 Monate, wird ab Februar von meiner Mutter betreut, da ich wieder arbeiten gehe. Es fällt mir nicht ganz leicht den Kle ...

Liebe Biggi, meine Tochter, 13 Monate alt, isst mittlerweile seit wenigen Wochen gute Portionen zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen und akzeptiert nun - zu meinem Glück - viele verschiedene Lebensmittel. Jedoch fordert sie am Tag auch noch oft das Stillen ein und äußert dieses Bedürfnis durch Quengeln und dem gezielten Aufsuchen meiner Br ...

Hallo, Unser Sohn ist 22 Monate alt und wird noch gestillt. Wobei es fast ausschließlich Nuckeln ist und ich auch fast keine Milch mehr habe. Tagsüber haben wir im Herbst abgestillt (was nicht ganz einfach war). Zum Einschlafen, nachts und zum Aufwachen in der Früh braucht er die Brust aber noch sehr. Ich bin nun wieder schwanger (1. Trimester) ...

Liebe Biggi, ich bin ziemlich verzweifelt und gerade unendlich traurig.  Vor einigen Wochen habe ich festgestellt, dass mein Kleiner (8 Monate) und ein leidenschaftliches Stillbaby kaum noch nasse Windeln hat (1- 2 am Tag), plötzlich abnahm,  vermehrt an der Brust nuckelte ohne zu schlucken und nur noch alle 3 Tage festeren Stuhlgang hatte. Er ...

Hallo Biggi, Ich hoffe meine Frage ist bei deiner Kategorie richtig. Und zwar habe ich eine Tochter, die fast 4 Monate alt ist. Sie und ich haben seit Anfang an eine sehr gute Stillbeziehung und auch nie Probleme dabei gehabt.  Jetzt habe ich angefangen abzupumpen, um manchmal alleine rauszugehen und mein Mann will sie mit der Flasche fütter ...