Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie kann ich liebevoll abstillen?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Wie kann ich liebevoll abstillen?

Alema

Beitrag melden

Hallo, Meine Tochter ist 12 Monate alt und ein "Stilljunkie". Tagsüber isst sie inzwischen alles was wir essen und auch große Portionen. Abends, nachts und morgens stille ich. Abends stille ich vor dem Einschlafen. das beruhigt sie und ist für beide kuschelig. Sie schlöft dann ruhig in ihrem Bett hen ein. nach ein bis zwei Stunden geht es aber los. Dann muss ich stillen und sie zu uns ins Bett legen. Das nächtliche Stillen entwickelt sich zunehmend zum Dauerstillen. Sie will seit ca. 2 Wochen fast jede Stunde saugen. Sie saugt richtig kräftig, reißt schon fast, so dass es mir schon schmerzt. Löse ich sie von der Brust schreit sie wahnsinnig. Ich biete ihr dann einen Schnuller an, aber den will sie nicht. Aus ihrer Wassertrinklerntasse nimmt sie 2 Schlückchen, schläft dann aber auch nicht. Ich lehne Schlaflernprogramme strikt ab. ich will aber einen Weg finden nachts nicht mehr zu stillen. Ich kann nicht mehr. Ich bin übermüdet und meine Brust schmerzt. Haben Sie Tipps und Hilfen? Danke. Alema


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Alema, deine Maus wacht vermutlich nicht in erster Linie aus Hunger auf, sondern weil sie unruhig geträumt hat. So vieles verarbeiten die Kleinen in der Nacht, und Mamas Nähe ist eine Wunderwaffe, wenn es um die Stressregulation geht. Darum die nächtliche Unruhe... die vermutlich auch durch Abstillen in der Nacht nicht wirklich besser wird. Wenn du das Stillen jedoch partout nicht mehr so häufig haben magst nachts, kannst du versuchen, ob deine Tochter eine Stillpause akzeptiert. Ich empfehle dazu gern die Ansätze von Elizabeth Pantley, die du auch in ihrem Buch "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte" findest. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, und wenn du das Gefühl hast, sie braucht Milch, dann natürlich auch ein Fläschchen mit abgepumpter Muttermilch oder Pre-Nahrung; doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Gesteh ihr diese Wut zu, erlaube ihr, ihren Unmut auszudrücken und nimm es nicht als persönliche Kränkung auf. Bleib bei deiner Entscheidung, bleib liebevoll und "da" für deine Maus, dann gelingt die Umstellung leichter. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. LLLiebe Grüße Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo, ich ´war jetzt lange nicht mehr hier, weil bei uns eigentlich alles super klappt. Aber langsam möchte ich anfangen, nachts abzustillen. Meine Tochter ist jetzt knapp 2 Jahre alt und ich stille sie mittags und nachts in den Schlaf (anders hat es noch nie funktioniert, sie schläft höchstens mal kurz beim Autofahren ein!!) Das Einschlafstille ...

Liebes Team, meine Kleine Tochter wird bald 2 Jahre und ich stille sie immer noch zum einschlafen und nachts. Sie wird allerdings alle 2 Std. wach und so langsam zerrt es an mir. Sie läßt sich auch von niemand anderen ins Bett bringen. Sie nimmt keinen Nuckel, keine Flasche, kein Kuscheltier. Ich hatte schon mal den Versuch gestartet nicht mehr zu ...

Hallo liebe Expertinnen ich brauche schnell tipps.  Kind ist 21 monate und wird bis jetzt ca alle 2h gestillt, außer er ist im kiga.  ich muss aufgrund einer Op schnell abstillen . ich tu mir damit sehr schwer , weil ich unglaublich gerne stille.  jetzt hab ich mir heute früh versuchsweise Pflaster auf die brust warzen geklebt und er hat ...

Unser Sohn ist jetzt etwas über ein Jahr, wir stillen noch 2x täglich und nachts ca alle 3 - 4 Stunden, er schläft im Familienbett, ist super der Schmusebär, alles gut. ABER, ich spiele mit dem Gedanken ihn abzustillen, zum einen isst er ordentlich am Tisch mit, zum anderen werde ich 32, wir planen noch 1-2 weitere Kinder, ich bin was das betrif ...

Liebe Biggi, folgende Problematik ist bei uns gerade aktuell.... Ich stehe wegen gewisser Vorerkrankungen auf der Warteliste für eine Corona-Impfung. Meinen 2,5 Jahre alten Sohn stille ich noch max. 3 Mal am Tag (morgens nach dem Aufstehen, vor dem Mittagsschlaf und vor dem Zubettgehen). Einschlafen kann er schon in seinem Bett ohne Stillen, wen ...

Hallo Frau Welter, Ich möchte gerne meine Tochter (2j.) abstillen. Sie wird Mittags und Abends zum einschlafen gestillt und manchmal noch einmal in der Nacht. Sie freut sich mittags und abends immer noch sehr auf die Brust. Habe bereits versucht Sie mit kuscheln statt stillen in den Schlaf zu begleiten, darauf hat Sie mir lautstark zu vers ...

Hallo, mein Kleiner ist 16 Monate und wird gestillt. Am liebsten wäre mir, wenn unsere Stillbeziehung nach und nach ausschleicht und er das Stillende somit selbst bestimmt. Da er in letzter Zeit aber wieder extrem viel stillt (Nachts fast stündlich) und ich häufig mit Milchstau zu kämpfen habe (trotz Lecitihn, Magnesium & Calzium) denke ic ...

Hallo, ich bin seit kurzem alleinerziehende Mama meiner 2 jährigen Tochter. Leider musste ich notfallmäßig in die Klinik und bin vermutlich auch noch eine Weile hier. Laut Embriotox bekomme ich Medikamente die ein weiterstillen nicht empfehlen. Wir haben nach Bedarf gestillt, aber meist zum Mittagsschlaf/abends und nachts. Ich konnte meine Toch ...

Hallo, ich habe es bei meinem Sohn jetzt so gemacht: ca 90 bis 95 ml abgepumpte Muttermilch und danach noch 100 ml Pre. Er hat alles restlos ausgetrunken. Bei dem letzten Stück hat man schon gemerkt dass er etwas wegdusselt, ein Anzeichen für mich für Sättigung. Trotzdem hat er alles ausgetrunken. Meine Sorge ist, dass er jetzt an der Flasche s ...

Hallo  ich stille meinen Sohn (14 Monate) mittlerweile ausschließlich zum Einschlafen und in Nacht. Ich habe versucht ihn abends und mittags zum Einschlafen nicht mehr zu stillen und der Papa hat das zu Bett gehen übernommen. Nun klappt dies ganz gut - zu Mittag schläft der Kleine bei Papa ein und dann ca. 1,5 Stunden durch. Am Abend schläft er ...