Hallo, ich habe folgendes Problem:
Mein Sohn ist 4.5 Monate alt und wurde 4 Monate voll gestillt. Seit 2 Wochen bekommt er schon ein paar Löffel Brei (Gemüse, Apfel und Hafer). Keine Mahlzeit ist bislang ersetzt. Ich möchte ihn nur langsam heranführen.
Seit ca. 3 Monaten habe ich eine Darmschleimhautentzündung. Bislang ertrage ich das, weil ich unbedingt stillen möchte. In 5 Wochen muss ich zur Darmspiegelung und darf dann 24h nicht Stillen. Danach werden ich wohl Medikamente nehmen müssen, die sich mit dem Stillen nicht vertragen. Was mache ich am besten? Meinen ersten Versuch mit Flasche hat mein Sohn verweigert.
Auch schläft er gerne mal an der Brust ein. Ich möchte nicht, dass mein Sohn (und ich) darunter zu sehr leiden.
Danke für einen Rat.
Tanja
von
Tani1408
am 11.08.2017, 20:33
Antwort auf:
Wie kann ich Abstillen nach 5 Monaten wg. Krankheit?
Liebe Tanja,
ich hoffe, dass wir dir helfen können. Zunächst einmal ist es so, dass eine Darmspiegelung nicht zwingend eine so lange Stillpause erfordert.
Im Gegenteil: Laut unserer Informationen ist eine Darmspiegelung ist auch in der Stillzeit möglich. Die eventuell eingesetzten Betäubungs- und Kontrastmittel können so gewählt werden, dass das Stillen möglichst wenig beeinträchtigt wird.
Es ist ein Recht und somit doch wohl auch die Pflicht deines behandelnden Arztes, dass er sich wiederum rückversichert. Speziell dafür gibt es die "Embryotox". Das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") berät Ärzte bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft), und ist unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. In der Regel antworten sie noch am gleichen Tag!
Dr. Paulus "nebenan" ist auch noch der richtige Ansprechpartner für dich hier bei RUB, du kannst dich auch vertrauensvoll an ihn wenden.
Mit 5 Monaten sind die wenigsten Babys bereit und so weit, dass sie auf die Brust verzichten können. Es ist auch nicht sinnvoll, sie zur Beikost zu drängen und zu versuchen, dass die Beikost die Milchmahlzeiten ersetzt.. Soll sie nämlich gar nicht im ersten Lebensjahr, darum heißt sie ja auch BEI-Kost. Bevor du dich und dein Baby jetzt also vielleicht unötig stresst, bitte doch (insistiere!) deinen Arzt, wegen der eingesetzten Mittel (und später dann auch der Medikamente) bei der Embryotox nachzufragen.
Weißt du, den meisten Menschen, auch den Profis im Gesundheitswesen, die sich mit Stillen nicht auskennen, ist es nicht klar, dass es beim Stillen um mehr geht als um eine Form der Ernährung, und dass frau eben mal nicht einfach so eine 24-Stunden-Stillpause einlegen kann - oder soll, wenn es anders auch geht. Darum müssen wir selbst auf unser Recht pochen. Uns und unseren Kindern zuliebe!
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 11.08.2017