Frage:
Von heute auf morgen aufgrund von Krankheit abstillen?
Hallo, meine Tochter ist jetzt 19 Monate und stillt, obwohl sie schon ganz normal isst, für ihr Leben gern. Meist stille ich sie morgens, dann nach dem Kindergarten(da lacht sie oft vor lauter Freude) und abends zum einschlafen und sehr häufig noch in der Nacht zum einschlafen. Obwohl sie da oft nur nukelt und nicht trinkt. Einen Nuckel und Flaschenmilch hat sie von anfang an verweigert. Nun bin ich aber sehr krank. Habe eine Lungenentzündung un muss für 6 Tage Antibiotika nehmen(Azithromyzin). Gestern und heute ist die Kleine bei ihrer Oma, damit ich einmal Ruhe habe und ein bisschen schlafen kann. Aber wenn sie morgen kommt, muss ich dann die Brust verweigern. Könnt ihr mir einen Rat geben, wie ich es für sie leichter machen kann? Und was muss ich selbst beachten? Bis jetzt spannt meine Brust noch nicht. Ich merke noch nichts von Milchstau. Wichtiger ist mir aber, dass meine Maus nicht so leiden muss. Wir hatten eine so kuschelige Stillbeziehung. Bin selbst auch sehr traurig.
Freue mich auf Eure Antworten.
Buli
von
Buli
am 27.12.2013, 15:00
Antwort auf:
Von heute auf morgen aufgrund von Krankheit abstillen?
Liebe Buli,
es ist nicht empfehlenswert, so abrupt abzustillen. Mal ganz abgesehen davon, dass das für dein Kind ein Trauma bedeuten kann, jetzt plötzlich von dir getrennt zu sein und dann auch noch nicht mehr an die Brust zu dürfen, hat es auch für dich als Mutter gewisse Gefahren:
Abruptes Abstillen ist schwierig für beide, es kann physisches Unwohlsein und Gesundheitsprobleme bei der Mutter hervorrufen. Der Körper produziert weiterhin Milch, auch wenn die Mutter mit dem Stillen aufhört. Da diese nicht abgefordert wird, kann es zu Milchstau, Mastitis und Brust Abzess kommen. Bromocriptinhaltige Mittel wie "Pravidel", die noch immer zum Abstillen verschrieben werden, haben sich hierbei auch nicht bewährt. In den USA wurden gefährliche Reaktionen auf diesen Stoff beobachtet, wie Schlaganfall, Anfälle sowie Todesfälle (FDA 1994).
Abruptes Abstillen verursacht plötzliche hormonelle Veränderungen, die Depressionen mit sich bringen oder verschlimmern können.
Verursacht wird dies speziell durch den plötzlichen Abfall des Prolaktinlevels (das sogenannte Wohlfühlhormon).
Es ist tatsächlich so, dass Azithromycin in der Stillzeit durchaus genommen werden kann! Schau mal, was die Embryotox dazu schreibt:
"
Stillzeit
Pharmakokinetik: HWZ: 2-4 Tage; Proteinbindung: 12-52%; molare Masse: 749; relative Dosis: 5%; orale Bioverfügbarkeit: 37%.
Klinik: Die meisten gestillten Kinder haben keine Symptome. Im Einzelfall kann es zu dünnerem Stuhlgang, selten zu Durchfall kommen. Ein kausaler Zusammenhang zwischen Makrolidexposition über die Muttermilch und Pylorusstenose wurde diskutiert, ist aber bisher nicht erwiesen.
Empfehlung: Azithromycin kann in der Stillzeit indikationsgerecht eingesetzt werden."
Bitte versuche, deinen Arzt zu erreichen und dass er mit der Embryotox klären soll (das ist dein gutes Recht und seine Pflicht!!), ob es in eurem Fall Risiken geben könnte, die zur Wahl eines anderen Mittels führen könnten (Abstillen immer nur, wenn wirklich gar nichts anderes mehr geht!!).
Ansonsten ist es an dir zu entscheiden, wie du übers Wochenende weiter machst. Ob du basierend auf den Embryotox-Infos doch stillst trotz des Mittels, oder deine Maus so abrupt abstillen willst.
Lieben Gruß!
Kristina
von
Kristina Wrede
am 27.12.2013
Antwort auf:
Von heute auf morgen aufgrund von Krankheit abstillen?
Hallo,
wer hat Dir denn erzählt, Du könntest nicht weiter stillen?
Das hier sagt embryotox.de zu Deinem Medikament:
Stillzeit
Pharmakokinetik: HWZ: 2-4 Tage; Proteinbindung: 12-52%; molare Masse: 749; relative Dosis: 5%; orale Bioverfügbarkeit: 37%.
Klinik: Die meisten gestillten Kinder haben keine Symptome. Im Einzelfall kann es zu dünnerem Stuhlgang, selten zu Durchfall kommen. Ein kausaler Zusammenhang zwischen Makrolidexposition über die Muttermilch und Pylorusstenose wurde diskutiert, ist aber bisher nicht erwiesen.
Empfehlung: Azithromycin kann in der Stillzeit indikationsgerecht eingesetzt werden.
LG
Sarah mit Jendrik
von
Jendriks_Mama
am 27.12.2013, 15:23
Antwort auf:
Von heute auf morgen aufgrund von Krankheit abstillen?
Meine Ärztin, sie sagte es wäre ja auch langsam Zeit, dass ich abstille. Ich hatte danach auch schon bei embryotox nachgelesen. Aber dieses Medikament hat ja eine Halbwertszeit von 2-4 Tagen und das würde ja bedeuten, dass mein Kind doch viel von diesem Medikament abbekommt. Ich will ihr einfach nicht schaden...
von
Buli
am 27.12.2013, 15:35
Antwort auf:
Von heute auf morgen aufgrund von Krankheit abstillen?
Du, das kann ich absolut verstehen (Deine Bedenken, NICHT die Aussage Deiner Ärztin!).
Ich musste in der Schwangerschaft wegen eines Harnwegsinfektes Antibiotika nehmen. Ich saß heulend vor dieser elenden Tablette!
Aber möchtest Du wirklich eure Stillbeziehung wegen etwas flüssigem Stuhl aufgeben?
von
Jendriks_Mama
am 27.12.2013, 15:57
Antwort auf:
Von heute auf morgen aufgrund von Krankheit abstillen?
Meine Tochter ist nicht zum ersten Mal bei ihrer Oma über Nacht und es hat immer sehr gut funktioniert. Es kling ein bisschen als hätte ich sie verlassen und würde ihr jetzt auch noch mutwillig die Brust entziehen. Abrupt abzustillen ist absolut nicht mein Wunsch. Ich liebe mein Mäuschen und möchte nur das Beste für sie. Aber das bedeutet eben auch, dass ich gesund werde, damit ich mich bald wieder richtig um sie kümmern kann. Ich habe mir nur Sorgen gemacht, dass das Stillen trotz der Antibiotika der Kleinen schadet. Meine Ärztin habe ich nicht mehr erreichen können. Sie hatte heute nur bis 12 Uhr Sprechzeit. Ich werde versuchen meine Tochter nur zweimal täglich zu stillen während ich das Antibiotikum nehme. So stillen wir nicht ab und sie erhält aber auch nicht so eine hohe Dosis. Ich hoffe, das funktioniert. Habt vielen lieben Dank für Eure Ratschläge und rutscht gut ins neue Jahr!!
von
Buli
am 27.12.2013, 23:11
Antwort auf:
Von heute auf morgen aufgrund von Krankheit abstillen?
Liebe Buli,
bitte entschuldige! Ich wollte dir keinesfalls unterstelen, dass du deine Maus unnötig belastest. Es war mir aus deinem ersten Posting nur nicht klar, dass es für sie schon eine bekannte Erfahrung war, bei Oma und Opa zu sein.
Deine Entscheidung ist sicher gut, denn du machst beides möglich. Selbstverständlich nämlich steht auch Mama im Vordergrund, und wenn wir krank sind brauchen wir die bestmögliche medizinische Versorgung!! Zum GLück lässt sich das wirklich in den allermeisten Fällen stillfreundlich gestalten...
Lieben Gru0 und gute Besserung!!!
Kristina
von
Kristina Wrede
am 27.12.2013
Antwort auf:
Von heute auf morgen aufgrund von Krankheit abstillen?
Hallo, ich bin hier neu, und habe ebenso das Problem mit dem antibiotikum und aber weiterstillen wollen. Wie wird es klappen, wenn ich die Milch abpumpen und bisschen reduzieren werde, nach dem Einnahmeschluss von den Medikamenten aber weiter stillen würde? Ich möchte mindestens in der Nacht meinen Sohn anlegen können.
von
Kiryna
am 29.12.2013, 06:58
Antwort auf:
Von heute auf morgen aufgrund von Krankheit abstillen?
Weiterstillen nach der Medikamenteinnahme.
Hallo allerseits! Ich habe mich erst angemeldet, da ich gleichgesinnte suche und eine wichtige Frage habe. Hat jemand nach dem starken Medikament (kortison, antibiotikum) weiterstillen können? Oder muss ich jetzt komplett abstillen, was ich ungern möchte. Mein Sohn wird 14 Monate alt und trinkt gern von der Brust zum einschlafen und in der Nacht etwa 2 Mal. Ich hatte zuletzt Artritis am Fussgelenk und das muss mit dem Medikament behandelt werden. Ich möchte aber danach weiterstillen, da ich meinem Kind es nicht so rasch entziehen möchte und ihm die Chance geben, sich selbst zu lösen. Vielen dank im voraus, wenn jemand die Antworten auf meine Fragen hat, vielleicht hatte jemand es auch durchgemacht.
von
Kiryna
am 29.12.2013, 07:03
Antwort auf:
Von heute auf morgen aufgrund von Krankheit abstillen?
Liebe kiryna,
könntest du dazu bitte morgen eine neue Anfrage stellen?
Generell kannst du auch unter Kortison und Antibiose weiter stillen, denn in der Regel können stillverträgliche Mittel verschrieben werden. Das ist einfacher, als eine Stillpause einzulegen, die dein Kind verwirren und dir einen Milchstau bescheren könnte.
Und wenn du dich mal 'nur' mit anderen Müttern austauschen willst, und nicht eine Antwort von uns Stillberaterinnen suchst, bist du im benachbarten Stillforum übrigens immer an der richtigen Stelle :-)
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 29.12.2013
Antwort auf:
Von heute auf morgen aufgrund von Krankheit abstillen?
Hallo,
Ich wollte noch kurz berichten wie ich es nun gemacht habe: Da ich vor dem Wochenende meine Ärztin nicht nich einmal erreicht habe, habe ich mich nach Euren Antworten noch einmal auf Embryotox informiert und mich dann entschieden unnötige Stillzeiten zu vermeiden, aber mein Kind trotzdem weiterzustillen. Wie gesagt, ist meine Tochter ja bereits 19 Monate und stillen ist für sie eher Zuneigung und Kuscheln als Nahrungsaufnahme. Ich musste das Antibiotikum 6 Tage nehmen und habe meine Maus trotzdem ca. 4 x gestillt. Sie hatte keinerlei Nebenwirkungen, auch keinen weicheren Stuhlgang. Alles in Ordnung. Ich bin froh, dass ich mich so entschieden habe, denn das Stillen ist für uns beide noch wichtig. :) Viele Grüße und ein gesundes neues Jahr!
von
Buli
am 05.01.2014, 21:07